Projekt 23938/01

Tagung: Zukunft des Oberen Mittelrheintals. Modellprojekt für die UNESCO-Kulturlandschaften?

Projektdurchführung

Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.
Ottoplatz 2
50679 Köln

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Rahmen der Tagung soll die umweltpolitische Situation einer UNESCO-Kulturlandschaft in ihrer gan-zen Komplexität behandelt und diskutiert werden. Alle handelnden Akteure sollen sich im Sinne einer Standortbestimmung, einer Darstellung der aktuellen Projekte sowie einer Diskussion zur Evaluation vier Jahre nach Anerkennung als Natur- und Kulturerbe der UNESCO in diesem Forum äußern.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Vorgespräche mit den Kooperationspartnern
- Entwicklung eines Zielpapiers (s. Antragstellung)
- Entwicklung der Tagungsblöcke unter Absprache mit den Moderatoren
- Zielvorgaben der Tagungsblöcke
- Vorbereitung eines Themenpapiers zur Diskussion
- Gliederungsentwurf für die Tagungsdokumentation


Ergebnisse und Diskussion

- Tagung am 3. und 4. 11. 2006 in Bacharach
- Zusammenfassung der Tagungsbeiträge in Rheinischer Heimatpflege 4, 2007, 214-265.
- Tagungsband in der Reihe Koblenzer Geographisches Kolloquium erschienen Mai 2008


Die Tagungsbeiträge haben zahlreiche neue Impulse und Anstöße, wie beispielsweise das Handlungsprogramm des Zweckverbandes Oberes Mittelrheintal, geliefert.
Besonders wertvoll war auch die Darstellung verschiedener technischer Methoden und Verfahren zur
Evaluation von Kulturlandschaften, die schließlich die verlässliche Grundlage für ein zielorientiertes
Handeln bieten. Die anschließende Diskussion zeigte, dass einem digitalen Informationssystem dabei der Vorzug zu geben ist.
Zum Thema Bahnlärm wurden neue technische Möglichkeiten vorgestellt, die Grundlage für kommende Gespräche mit der Bahn sein werden.
An Hand eines praktischen Beispiels wurden die Möglichkeiten einer digital gestützten Vernetzung der verschiedenen Einrichtungen und Organisationen des Fremdenverkehrs erörtert. Der Tourismus wurde als wichtiger Faktor im Welterbegebiet vorgestellt, der auf der einen Seite gefördert und entwickelt wer-den muss, der aber auf der anderen Seite auch in seinem Anspruch und in seiner Form dem Welterbe angemessen sein muss.
Beispiele aus Lorch und Rüdesheim haben gezeigt, dass auch die Themen Baukultur und Ortsbildpflege, gerade auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, von den Welterbeverantwortlichen praktisch bearbeitet werden.
Nicht ganz befriedigen kann zurzeit noch die Situation zum künftigen Umgang mit Burgen. Das eigentliche Konzept - auf der Basis des vom Rheinischen Verein im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege erstellten Positionspapiers - soll in kurzer Zeit vorliegen und wird dann eine ganz wesentliche Grundlage für die Entwicklung der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal sein. Es wurde erneut hervorgehoben, wie wichtig es ist, den historischen Baubestand und das Erscheinungsbild der Burgen als historische Anlagen nachhaltig zu sichern und moderne Hinzufügungen künftig grundsätzlich zu vermeiden. Bei einer Planung soll eine der jeweiligen Burg angepasste, sinnvolle ökonomische Nutzung gesucht werden, die mit dem Ensemble vereinbar ist.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Pressekonferenz am 23.05.2008 in Bacharach (Burg Stahleck) und Vorstellung des Tagungsbandes.

Versand der Publikation an weitere Pressevertreter, Tauschpartner des Rheinischen Vereins, Vertreter der Politik und Vereine vor Ort, Generaldirektion Kulturelles Erbe, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord etc.
Die Universität Koblenz hat die Publikation an Universitätsbibliotheken, Landesbibliotheken etc. versandt.


Fazit

Die Tagung war konzipiert, knapp 10 Jahre nach der Rheintalkonferenz von 1997 und vier Jahre nach der Anerkennung des Oberen Mittelrheintals als Weltkulturerbe, eine Standortbestimmung vorzunehmen, Mängel aufzuzeigen und aus einer mehrjährigen Erfahrung heraus auch eventuelle nötige weitere Schrit-te aufzuzeigen.

Aus der Tagung haben sich zukunftsorientierte Konzepte entwickelt, die geeignet sind, das Welterbege-biet in seiner Struktur und in seiner Darstellung nach vorne zu bringen. Nur ein interdisziplinärer Diskurs kann zu abgestimmten, verträglichen Lösungen führen.

Übersicht

Fördersumme

10.000,00 €

Förderzeitraum

31.08.2006 - 31.05.2008

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Schlagwörter

Kulturgüter
Landnutzung
Umweltkommunikation