Durchführung des Umweltkommunikationsprojekts Umwelttandems – Organisations- und Managementqualifizierung für Nichtregierungsorganisationen in den neuen EU-Beitrittsländern Bulgarien, Kroatien und Rumänien
Projektdurchführung
Grüne Liga Berlin e. V.Bundeskontaktstelle Internationales
Prenzlauer Allee 230
10405 Berlin
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Im Rahmen des Projektes sollen Voraussetzungen für verbesserte kontinuierliche Arbeitsstrukturen im Umweltbereich entwickelt, und der Erfahrungsaustausch der NGOs in den jeweiligen Ländern unterein-ander und mit deutschen NGOs gefördert werden. Um die aktuelle umweltpolitische Situation und die Ar-beitsbedingungen der NGOs zielorientiert erfassen zu können, wurde eine projektvorbereitende Phase durchgeführt aus der sich ein entsprechender Antrag für ein Qualifizierungsprojekt für Nichtregierungsor-ganisationen entwickelt wurde.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAls Reaktion auf den zunehmenden Druck nach Professionalisierung, sollen Möglichkeiten zur Stärkung der innerorganisatorischen Fähigkeiten und Organisationsentwicklung von Umwelt-NGOs in den Partner-ländern aufgezeigt werden.
Um die aktuelle umweltpolitische Situation und die Arbeitsbedingungen der NGOs zielorientiert erfassen zu können, soll ein projektvorbereitende Phase durchgeführt werden. So können dann die Inhalte der Qualifizierungseminare sich genau an den Bedürfnissen der NGOs in den jeweiligen Ländern orientieren und der Qualifizierungsbedarf mit verschiedenen NGOs abgestimmt werden.
Im ersten Arbeitsschritt wurde eine entsprechende Kontaktbasis (via bestehendes Kontaktnetz und Recherche im Internet) in den betreffenden Ländern hergestellt. Dazu wurde ein entsprechender Fragebogen entwickelt. Anschließend fanden eine Bereisungen der betreffenden Länder statt. Diese wurden dazu genutzt einen Initiativworkshop und entsprechende Konsultationen mit den NGOs durchzuführen, um den Bedarf bilateral bzw. im Seminar auszuloten und eine durch persönliche Beziehungen geprägte Kontakt-schiene zu eröffnen bzw. zu erneuern. Nach der Arbeit vor Ort in den entsprechenden Staaten wurde ein aus den Bedarfen und NGOs abgeleiteter Projektantrag erstellt.
Ergebnisse und Diskussion
Über das bestehende Kontaktnetz und entsprechende Recherche (Internet, Kontaktpersonen) konnte ein erster bilateraler Austausch hergestellt werden. Es wurde ein Fragebogen entwickelt, der Angaben zur jeweiligen Nichtregierungsorganisation, die allgemeine Situation im Land, die Themenschwerpunkte, Arbeitssituation erfasst. Der Fragebogen wurde vor dem Seminar bereits den Organisationen zugeschickt und die Beantwortung wurde entsprechend vorbereitet.
So konnte ein relativ aussagekräftiges Bild der NGO-Landschaft in den jeweiligen Ländern erarbeitet werden und in den Seminaren eine gezielte Diskussion hinsichtlich der momentanen Situation und der Bedürfnisse der NGOs geführt werden.
Schwerpunkt der Machbarkeitsstudie war die Bereisung der drei Länder, um den Bedarf bilateral und Seminar auszuloten und eine durch persönliche Beziehungen geprägte Kontaktschiene zu eröffnen bzw. zu erneuern. Die Seminare wurden in Form von Runden Tischen durchgeführt, um eine gleichberechtigte Stellung aller Teilnehmer zu gewährleisten. So konnten die im Vorfeld gesammelten Informationen ver-tieft und intensive Diskussionen hinsichtlich der aktuellen Situation und der Vorstellungen zu zukünftiger Kooperation geführt werden.
Der EU-Beitritt erfordert in den zukünftigen Mitgliedsländern neue Qualifikationen. So müssen sich auch die im Umweltbereich tätigen NGOs in diesen Ländern neuen Aufgaben stellen und ihre Organisations- und Managementstrukturen entsprechend anpassen. Gerade in den letzten Jahren haben die Nichtregie-rungsorganisationen in den mittel- und osteuropäischen Ländern eine schnelle Entwicklung durchlaufen. Aus Bürgerbewegungen wurden Organisationen, die entsprechende Strukturen entwickeln und aufbauen mussten, um ihre Ziele zu erreichen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass diese Entwicklung inner-halb von sich ebenfalls neustrukturierenden Gesellschaftsordnungen passierte. Die Aufgaben und Probleme, die die Organisationen zu bewältigen haben, sind daher vielfältig. Sie reichen z. B. von der Wahl der geeigneten Struktur, die es ermöglicht politischen Einfluss zu nehmen, sich zu spezialisieren oder die ehrenamtlichen Mitglieder zufriedenstellend einzubeziehen bis hin zur Finanzierbarkeit von professionel-ler Arbeit.
Auch von EU-Seite wird in den Berichten der Kommission eingeschätzt, dass sich die Zusammenarbeit mit den nichtstaatlichen Organisationen hat sich zwar gebessert hat, aber es dennoch Bedarf gibt, die Öffentlichkeit stärker an der Konzeption und Anwendung der Umweltpolitik zu beteiligen (Siehe auch Kapi-tel: Ergänzende Informationen). Dazu können Kooperationsprojekte zwischen deutschen und NGOs vor Ort einen wertvollen Betrag leisten. Erfahrungsgemäß können internationale Kooperationsprojekte auch eine Türöffnerfunktion haben und z. B. eine größere Beachtung bei den lokalen Verwaltungen erreicht werden und die Zusammenarbeit auf dieser Ebene verbessert werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Es wurden als Resultat des Projekts in verschiedenen Publikationen Artikel verfasst, die die Umweltsituation in den Ländern dokumentierten und aktuelle Informationen zum Projektverlauf und den Seminaren wurden im Internet bereitgestellt.
Fazit
Es gibt in den Ländern viele Möglichkeiten von tragfähigen und sinnvollen Kooperationen mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen. Die Palette an Umweltthemen und Organisationen, die sich entsprechend engagieren weist sowohl in Bulgarien und Rumänien als auch in Kroatien eine große Vielfalt auf. Die Umwelt-NGOs in den Ländern haben ein reges Interesse am Erfahrungsaustausch mit deutschen Organisationen und der Entwicklung von Kooperationsprojekten.
Trotz einiger Parallelen weist die NGO-Landschaft in den drei Ländern Unterschiede auf. In den Seminaren haben sich unterschiedliche Ausgangssituationen für Kooperationsprojekte herauskristallisiert. Sinnvoll erscheint eine unterschiedliche inhaltliche Ausrichtung der Kooperationsprojekte für die einzelnen Länder.
Daher schlagen wir vor; je ein Kooperationsprojekt mit den NGOs in einem der jeweiligen Länder zu initiieren
Fördersumme
17.343,00 €
Förderzeitraum
19.05.2005 - 19.12.2005
Bundesland
Grenzüberschreitend
Schlagwörter
Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation