Projekt 23219/01

Naturschutz, nachhaltige Landnutzung und Wassermanagement als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung des Gebietes Kaliningrad: Umsetzung und Kommunikation /Mediation von DBU-Modellprojekten

Projektdurchführung

Handelskammer HamburgHK KaliningradAußenstelle Kaliningrad
Adolphsplatz 1
20457 Hamburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Nachdem die DBU in den zurückliegenden Jahren bereits andere Ostseeanrainerstaaten wie Polen, Lettland, Litauen oder Estland unterstützt hat, lag es auf der Hand, dass auch Kaliningrad/ehem. Königsberg mit in den Kreis der Fördergebiete einbezogen wird. Förderprojekte der DBU im Gebiet Kaliningrad de-cken insgesamt sechs Themenbereiche ab: Naturverträglicher Tourismus, Naturschutz und Regionalentwicklung, Umweltverträgliche Landnutzung, Abwasser- und Wasserwirtschaftsmanagement, Wissenschaftskooperation mit den Hochschulen Kaliningrads sowie Landnutzungsplanung. Zu diesen Projekten gehören:
1. Entwicklung einer nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschaft unter dem besonderen Aspekt der Förderung der guten fachlichen Praxis im Rayon Slavsk,
2. Landschaftsplanung für das Gebiet Kaliningrad,
3. Naturschutz und Tourismus auf der Frischen und Kurischen Nehrung,
4. Bau von Beispielpflanzenkläranlagen im Gebiet Kaliningrad,
5. Stipendienprogramm mit den beiden Kaliningrader Hochschulen.
Das Projekt zielt darauf ab, über Maßnahmen der Umweltkommunikation zu einer nachhaltigen und umweltgerechten Landnutzung, Naturschutz und Wassermanagement im Gebiet Kaliningrad beizutragen. Durch Erfahrungsaustausch, Umweltberatung und Umweltinformationsvermittlung soll ein Qualifizierungsprogramm für Fachkräfte in KMU, in der Verwaltung, in NGOs und der Wissenschaft umgesetzt werden, das sich an positiven Erfahrungen in Deutschland mit der Implementierung einer nachhaltigen Landnutzung, eines zukunftsfähigen Naturschutzes und eines rationellen Wassermanagements orientiert.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEs wurden folgende Schritte unternommen:
- 2005 wurden 10 Dienstreisen nach Kaliningrad und Gebiet (eine DR monatlich) unternommen, um
- mehrere Veranstaltungen vorzubereiten und durchzuführen (Beiratsitzung des Projektes Landschaftsplanung, März-Sitzung des Deutschen Wirtschaftskreises zum Thema Naturschutz, Nachhaltige Landnutzung, Mittelstandsforum zum Thema Investitionen in nachhaltige Technologien, Teilnahme der Delegation des Gebietes Kaliningrad (Herr Masepa, Vizegouverneur, Herr Haipov, Vorsitzende des Umweltausschusses der Gebietsduma, Herr Akinin, Verwaltungsleiter der Gebietsadministration) an der TerraTec, Teilnahme von Herrn Dr. Stein und des ITUT e. V. an dem Kaliningrad-Tag an der Hannovermesse (Gespräch mit dem Gouverneur Jegorow), etc.
- In dieser Zeit wurden über 115 Gespräche mit Vertretern der Leitung und Mitarbeitern der Gebiets und Stadtadministration, Rayonsverwaltungen, anderen Behörden, Unternehmen, Universitäten und Organisationen geführt.
- Mehrere Gespräche und Teilnahme an Veranstaltungen und Beratungen in Deutschland (Osnabrück, Leipzig, Dessau, Berlin).


Ergebnisse und Diskussion

Zu den Hauptergebnissen der Realisierung dieses Projektes gehören:
1. Koordination, Überwachung und Unterstützung der 5 DBU-Projekte im Gebiet Kaliningrad (Königsberg)
· Entwicklung einer nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschaft unter dem besonderen Aspekt der Förderung der guten fachlichen Praxis im Rayon Slavsk,
· Landschaftsplanung für das Gebiet Kaliningrad,
· Naturschutz und Tourismus in Rybachy (Rositten) auf der Kurischen Nehrung,
· Bau von Modell-Pflanzenkläranlagen bei Trakenen (Iljuschino) im Gebiet Kaliningrad,
2. Mitwirkung bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen der HK Hamburg vor Ort (Programmerarbeitung und -absicherung, Teilnehmereinladung, Referentensuche etc.)
· März-Sitzung des Deutschen Wirtschaftskreises zum Thema Naturschutz, Nachhaltige Landnutzung,
· Mittelstandsforum zum Thema Investitionen in nachhaltige Technologien, in der Zusammenarbeit mit dem Baltic Sea Forum, unter Teilnahme diverser baltischer und deutscher Partner.
· Wissenschaftliche Konferenz Die Perspektiven der Kaliningrader Wirtschaft, u. a. Wasserversorgung in der Zusammenarbeit mit der Kant-Universität.
3. Vorbereitung und Durchführung von Umweltschutzveranstaltungen, Workshops, DBU-Bereisungen usw. zum Informationsaustausch wie z. B.
· Organisation der DBU-Umweltschutzkonferenz in Kaliningrad im September 2005 (s. Programm, Anlage 1),
· Vorbereitung und Durchführung einer Delegationsreise von Herrn Vizegouverneur Tadey Masepa, Herrn Verwaltungsleiter Alexander Akinin von der Gebietsadministration Kaliningrad und Herrn Vorsitzenden des Umweltschutzkomitees der Gebietsduma Konstantin Haipov nach Berlin/Potsdam und Leipzig zum Meinungsaustausch zum Thema Abwallwirtschaft und Teilnahme an der TerraTec 2005 (s. Programm, Anlage 2),
· Teilnahme von Herrn Dr. Stein und des ITUT e. V. an dem Kaliningrad-Tag an der Hannovermesse (Gespräch mit dem Gouverneur Jegorow).Die Realisierung der genannten DBU-Projekte hat sich positiv entwickelt. Dabei ist Folgendes besonders hervorzuheben:
· Nach langjährigem Tauziehen ist es gelungen, die Baumaßnahmen der Pflanzenkläranlage in Iljuschino (bei Trakenen) anzufangen und zeitplangemäß zu führen. Die Anlage wurde zeitplangemäß in Betrieb genommen.
· Die Gebietsadministration (Herr Masepa, Vizegouverneur) hat die Ergebnisse des Projektes Landschaftsplanung für das Gebiet Kaliningrad sehr positiv eingeschätzt. Das ist die erste Erfahrung der Erarbeitung eines Landschaftsplanes in der Russischen Föderation. Die Gebietsadministration wie auch die Rayonadministration Selenogradsk unterstützen aktiv die Projektfortsetzung an der Küste in Selenogradsk.
· Bei der Themenbearbeitung Naturschutz und Tourismus in Rybachy (Rositten) auf der Kurischen Nehrung sind weitere wichtigen Kontakte geknüpft und zwei neue Projektideen entwickelt worden, und zwar:
Ø Gründung eines russisch-deutsch-litauischen Umweltbildungszentrums in Rybatschij (Rositten) auf der Kurischen Nehrung und Ø Gründung eines russisch-deutsch-polnischen Umweltbildungszentrums auf der Frischen Nehrung.
Ø Zur weiteren Entwicklung dieser Arbeit am 12.-14.06.06 fährt eine DBU-Delegation nach Kaliningrad zur Abstimmung von Umweltschutzprojekten und der Erschließung der Frischen Nehrung (s. Programm, Anlage 4)
Bei der Einschätzung der o.g. Veranstaltungen ist Folgendes besonders nennenswert:
- Der Mittelstandsforum zum Thema Investitionen in nachhaltige Technologien hat für ein besonders großes Interesse russischer Unternehmen mit über 500 Teilnehmer gesorgt (s. Programm, Anlage 5). Folgende Ergebnisse dieser Veranstaltung für die Projektrealisierung sind erwähnenswert:
Ø Mitwirkung bei unabhängiger Rechtsberatung und Schaffung von Transparenz (alleine im Rahmen dieser Veranstaltung sind 15 Rechtsberatungen für deutsche KMU durch den Juristen der HK Hamburg durchgeführt)
Ø Teilnahme und Durchführung von Informationsgesprächen mit KMU, Gebiets- und Rayonsbehörden
Ø Informationsaustausch zwischen den an DBU-Projekten beteiligten deutschen und russischen Projektpartnern.
Ø Herbeiführung einer engeren Zusammenarbeit zwischen den im Gebiet Kaliningrad ansässigen deutschen KMU und russischen Forschungseinrichtungen, darunter der Kaliningrader Staatlichen Universität (KGU) und der Kaliningrader Staatlichen Technischen Universität (KGTU), zur Vertiefung des Erfahrungsaustausches in Bereichen Landnutzung, Wassermanagement und Naturschutz. Bereisungen, Informationsaustausch
- Die Reise der Delegation des Gebietes Kaliningrad im März 2005 nach Leipzig und Berlin ergab zahlreiche positiven Ergebnisse, z.B. eine Vereinbarung zwischen der Gebietsadministration und der DBU, die die Projektrealisierung Pflanzenkläranlage in Iljuschino maßgeblich unterstützte.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen des Vorhabens Nachhaltige Landnutzung, Naturschutz und Wassermanagement als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung des Gebietes Kaliningrad: Umsetzung und Kommunikati-on/Mediation von DBU-Modellprojekten wurden folgende Öffentlichkeitsarbeit und Präsentationen durchgeführt:
- März-Sitzung des Deutschen Wirtschaftskreises zum Thema Naturschutz, Nachhaltige Landnut-zung.
- Mai: Mittelstandsforum zum Thema Investitionen in nachhaltige Technologien, positive Aspekte der Anwendung von umweltfreundlichen Technologien, Organisation - die Außenstelle Kaliningrad der Handelskammer Hamburg zusammen mit dem Baltic Sea Forum
- Juni: im Russisch-Deutschen Haus eine große Präsentation und Pressekonferenz des Projektes Entwicklung einer nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschaft unter dem besonderen Aspekt der Förderung der guten fachlichen Praxis im Rayon Slavsk.
- Juli: Tag der offenen Türen und Seminare für die Öffentlichkeit in der Kant-Universität und in der Technischen Universität zum Thema Landschaftsplanung für das Gebiet Kaliningrad
- August: Vortragsreihe in der Kant-Universität und in der Technischen Universität zum Thema Perspektiven der wirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes Kaliningrad und die damit verbundenen Probleme des Umweltschutzes und der Wasserversorgung.
- September: Deutsch-Russische Umwelttage im Gebiet Kaliningrad mit einer Pressekonferenz und zahlreichen Berichten in Zeitungen, Fernsehen und Radio.
- Veröffentlichung eines Zeitungsartikels über den Naturschutz und die Entwicklung des Umwelttourismus in der Siedlung Rybatschij auf der Kurischen Nehrung
- Präsentation der Pflanzenkläranlage in der Siedlung Iljuschino, Zahlreiche Veröffentlichungen in der Regionalen Presse und Fernsehen (s. Anlage: Beispiel einer Veröffentlichung, Kaliningrader Prawda vom 21.09.05). An allen o.g. Veranstaltungen nahm die Öffentlichkeit teil, welche über zahlreiche Massenmedien aus Kaliningrad, wir auch aus St. Petersburg und Moskau über diese Veranstaltungen informiert wurde.


Fazit

In der ersten Reihe soll Informativleistung in der Region Kaliningrad für die potenziellen Teilnehmer entwickelt werden, um wesentlichere Projektergebnisse und Verbreitung der Informationen über die DBU-Programmprojekte in der Öffentlichkeit zu erreichen. Die im Rahmen des Vorhabens realisierten Maßnahmen haben maßgeblich den Bekanntheitsgrad der DBU im Gebiet Kaliningrad erhöht und zum Umwelt- und Naturschutz des Gebietes beigetragen.