Projekt 22995/01

Umweltkommunikation in Schulen und Gemeinden an der Unteren Morava (Slowakei)

Projektdurchführung

Institut für Biodiversität - Netzwerk e. V.
Nußbergstr. 6 a
93059 Regensburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt sollte die Zusammenarbeit zwischen Hauptschulen und Gemeinden in der Region der unteren Morava stärken und zur Erweiterung des Umweltbewusstseins der Schüler und der Bevölkerung gegenüber ihrer Heimatregion beitragen. Durch die Einbindung der Schüler in verschiedene praktische Aktivitäten wollte das Projekt eine Verbesserung der Umweltsituation in der Umgebung der Schulen und der Siedlungen erreichen und einen langfristigen Dialog zwischen den Bürgermeistern, Gemeindeverwaltungen, anderen lokalen Interessenvertretern und den Schulen etablieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDurch den Aufbau eines Unterrichtsprogramms und die Erstellung und Verteilung eines zu testenden Projekthandbuchs wurden an 11 Hauptschulen der Region Lehrer als Koordinatoren angesprochen, die jeweils ein Team von bis zu 30 Schülern im Alter von 11-15 Jahren zusammenstellten. Die Schulteams untersuchten in einer Überblickskartierung unter Anleitung die Umweltsituation an ihrer Schule und in ihren Heimatgemeinden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden mit Hilfe von Postern in den Rathäusern der Gemeinden den Bürgern und Mitschülern präsentiert. Aufbauend auf den Ergebnissen brachten die Schüler ihre Vision einer gesünderen Umwelt durch verschiedene künstlerische Ansätze zum Ausdruck. Gemeinsam mit Lehrern, Eltern und den Bürgern der Gemeinde wurden dann kleinere konkrete Projekte initiiert, die versuchten, die Umweltsituation an der Schule oder auf dem Gemeindegebiet zu verbessern. Der Umfang der Projekte hing unter anderem von der Bereitschaft der Bürger und Gemeinden zur Mithilfe ab. Der Erfolg der Projekte wurde in einer Wanderausstellung dokumentiert und präsen-tiert. Die im Projekt gewonnenen Erfahrungen gingen in die Erstellung der Endversion des Projekthandbuchs ein, das nun in größerer Auflage in der Slowakei auch über die Grenzen der Morava-Region hinaus verteilt und benutzt werden kann. Die umgesetzten Projekte vor Ort sollen Ausgangspunkt für zukünftige Aktionen sein und die Schüler ermutigen, sich weiterhin für Umweltbelange in ihren Gemeinden einzusetzen.


Ergebnisse und Diskussion

Vom Projektteam eigens erstelltes Unterrichtsmaterial zu den Themenbereichen Wasser, Abfall, Energie und Bodiversität wurde an 12 Grund- und Hauptschulen der Region vorgestellt. Dieser zum Teil im Gelände stattfindende Unterricht erreichte über 1100 Schüler, von denen über 140 sich zu Schulteams an 11 Schulen zusammenschlossen. Die dann durchgeführten Kartierungen wurden in den Gemeiden auf gut besuchten Veranstaltungen präsentiert. Für jede Schule wurde ein kleines Schulprojekt zur konkreten Verbesserung der Situation konzipiert. An der Umsetzung waren neben den Schülern und Lehrern vor allem auch Eltern und Gemeindemitglieder in freiwilliger Arbeit beteiligt. Sachspenden von Eltern und lokalen Betrieben ermöglichten z. B. die Anlage von Schulgärten, Steingärten, Kompost-Sammelstellen, Müllsortierungsbehältern oder auch die Anbringung von Fahrradständern und Sitzbänken in den Schulhöfen.
Unterrichtsmaterial und Projekthandbuch in slowakischer Sprache stehen nun für die Anwendung überregional zur Verfügung.
Das Engagement der Schüler, Lehrer und Eltern für das Projekt hat die Erwartungen voll erfüllt. Ob sich daraus eine langfristige Wirkung des Projekts bei den eingebundenen Schülern und ihrer zukünftigen Einstellung zu den Umweltproblemen ihrer Heimatgemeinden oder der weiteren Region Morava einstellt, kann nur die Zukunft zeigen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Eine zweisprachige Projekt-Internetseite (Slowakisch und Englisch) wurde erstellt und ist unter www.daphne.sk/dbu-project.sk verfügbar. Die Projekt-Internetseite wurde ständig aktualisiert und mit Bildern aus dem Unterrichtsprogramm lebendig gestaltet.
Während der Veranstaltungen zur Präsentation der Ergebnisse der Kartierungen waren in vielen Fällen lokale Zeitungen oder sogar das lokale Fernsehen präsent. Pressemappen wurden in der Vorbereitung verschickt.
Die Öffentlichkeitswirkung in den Gemeinden wurde durch die Wanderausstellung und entsprechend Berichte in den lokalen Medien noch verstärkt. Über die Region hinaus wirkt das Projekt besonders durch das erstellte Handbuch, das in seiner zweiten Auflage nun in der ganzen Slowakei den Schulen zur Verfügung gestellt werden kann. Darin ist auch eine der längerfristigen Wirkungen des Projekts zu sehen, die weit über den Förderzeitraum hinausgehen.
Durch Einbindung in das Austauschprogramm Umwelt baut Brücken des IZOP-Instituts fand das Projekt zusätzliche überregionale Aufmerksamkeit.


Fazit

Ziele des Projektes waren die Sensibilisierung von Schülern für die Umweltsituation an ihren Schulen und in ihren Heimatgemeinden und die Einbindung von Schülern und Eltern in dem Versuch, zur Verbesserung der Umweltsituation konkret beizutragen.
Diese Ziele können aus Sicht des Projektteams als erreicht eingestuft werden.
Sehr hoch einzuschätzen ist der Einsatz der als Koordinatoren fungierenden Lehrer.
Die Einbindung der Eltern und der Gemeinden, besonders über die Bürgermeister, hat ebenfalls durchweg gut funktioniert. Die Präsentationen der Umweltkartierungen und der Visionen für Schulprojekte waren in allen Gemeinden gut besucht und in allen Gemeinden haben sich Bürger und oft auch ortsansässige Firmen durch Sachspenden oder freiwillige Arbeit an der Verwirklichung der kleinen Projekte an den Schulen beteiligt. Der Wert dieser Spenden und Arbeiten überstieg dabei den Beitrag aus Projektmitteln in allen Gemeinden und in einigen bis um das Zehnfache.

Übersicht

Fördersumme

112.440,00 €

Förderzeitraum

15.01.2005 - 31.12.2006

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation