Projekt 22976/01

Durchführung der Machbarkeitsstudie Modernisierung des Hamburger Umweltzentrums

Projektdurchführung

Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Billstr. 84
20539 Hamburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Hamburger Umweltzentrum im Nordosten der Großstadt wird seit 1989 betrieben und soll nun modernisiert werden. Im Zuge der Modernisierung sollen nicht nur einzelne Stationen erneuert werden; Ziel ist vielmehr eine umfassende konzeptionelle Überarbeitung und strukturelle Neuausrichtung des Umweltzentrums. Im Kern des Vorhabens stehen:
· Ausbau des ehemaligen Stallgebäudes zum zentralen Treffpunkt des Umweltzentrums, mit Gutsmarkt, Ausstellung, Veranstaltungsraum, Bistro und Kinderwerkstatt, zur Ansprache breiter Bevölkerungsschichten, als Angebot für Alltag und Freizeit.
· Modernisierung der Informations- und Erlebnisangebote, Neuausrichtung des Erlebnis- und Informationsangebots im Umfeld der Zentrale entsprechend den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
· Strukturelle Modernisierung des Betriebs und der Trägerschaft. Ziel ist die langfristige Absicherung der Finanzierbarkeit des laufenden Betriebs und die Schaffung einer wettbewerbsfähigen Attraktivität.
Das Umweltzentrum soll neue Maßstäbe im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung setzen; das didaktisch-methodische Konzept soll einen Erfolg der Bildungsarbeit gewährleisten. Dabei soll das Umweltzentrum nicht als isolierte Einrichtung im Norden Hamburgs stehen, sondern seinen Beitrag zur Stadtteilentwicklung leisten; eingebunden in das Leitbild Metropole Hamburg - Wachsende Stadt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Machbarkeitsstudie beinhaltet folgende Arbeitsschritte:
1. Bestandsaufnahme: Erfassung und Bewertung der Ausgangssituation.
2. Entwicklung des didaktisch-methodischen Gesamtkonzepts
3. Entwicklung einer professionellen Betriebsstruktur
4. Entwicklung eines tragfähigen Betriebs- und Organisationskonzepts
5. Herausarbeitung der Bedeutung für das städtische Entwicklungsleitbild
6. Mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie ist das Büro BTE - Tourismusmanagement, Regionalentwicklung (Hannover / Berlin) beauftragt.


Ergebnisse und Diskussion

Im Ergebnis der Machbarkeitsstudie steht ein Gesamtkonzept für die Sanierung und Modernisierung des Zentrums, das eine erhebliche Steigerung der Attraktivität und der Besucherzahl der Einrichtung sowie der Qualität und Effizienz der Bildungsarbeit verspricht. Die detaillierte Besucherpotenzialabschätzung und die fundierte Betriebsergebnisprognose bieten der Stadt Hamburg Planungs- und Kostensicherheit. Damit ist die Grundlage geschaffen, nach jahrelangen Vorplanungen und Diskussionen nun in die Um-setzungsphase einzutreten.
Mit dem Leitbild Metropole Hamburg - Wachsende Stadt hat der Hamburger Senat eine langfristig orientierte Wachstumsstrategie formuliert, um Hamburg im internationalen Standortwettbewerb zu stärken. Die Ziele des Leitbildes (Steigerung der Lebensqualität und Familienfreundlichkeit / Nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe) setzen den Rahmen für den Modernisierungsprozess des Hamburger Umweltzentrums. Aus diesen programmatischen Zielen der Stadt Hamburg ergeben sich in Verbindung mit den spezifischen Qualitäten des Hamburger Umweltzentrums die Zielgruppen, die durch die Modernisierung angesprochen werden sollen: Kinder und Jugendliche, (junge) Familien und die ältere Generation. Im Vordergrund steht das Ziel, breite Bevölkerungsgruppen zu erreichen - und nicht nur die typische Klientel eines Umweltbildungszentrums.
Hervorzuheben ist die Anpassung des Angebots- und Bildungskonzepts an die besonderen Anforderungen eines innerstädtischen Standorts und der Konkurrenz der Freizeit- und Erlebnisangebote im Verdichtungsraum. Dies gelingt u. a. durch die konsequente und hochwertige Umsetzung des Profils als Gut Karlshöhe. Das Leitthema für den Modernisierungsprozess des Umweltzentrums lautet (Arbeitstitel):
NaturerlebnisPark Gut Karlshöhe - Komm aufs Land, mitten in Hamburg. In der attraktiven Bausubstanz und auf dem idyllischen Außengelände sollen zukünftig
· eine Vielfalt an sinnlichen Naturerlebnisangeboten geboten werden - die Besucher können die Natur entdecken, beobachten, erleben, schmecken, fühlen etc.;
· hochwertige Freizeitangebote, speziell für Familien (im Sinne der qualitativen Anforderungen der Wachsenden Stadt) und auch allgemein für die Einwohner der angrenzenden Quartiere und der Stadt Hamburg eingerichtet werden;
· Natur in der Stadt unterhaltend und informativ in einer Ausstellung gezeigt werden;
· vertiefende Angebote für Bildung für nachhaltige Entwicklung für interessierte Besucher, Schulklassen, Kindergartengruppen, … geboten werden.
Die Ermittlung des Besucherpotenzials basiert auf Kennwerten zum Freizeitverhalten aus Grundlagenuntersuchungen sowie betriebswirtschaftlichen Kennwerten. Gut Karlshöhe kann demnach jährlich rd. 140.000 Besucher erwarten, davon werden
· rd. 37% die Ausstellung besuchen,
· rd. 31% an einer der zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen,
· rd. 21% das gastronomische Angebot nutzen,
· rd. 13% an einer Bildungsveranstaltung teilnehmen,
· rd. 45% das frei zugängliche Außengelände besuchen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Prozess der Konzeptentwicklung erfolgte im Diskurs zwischen BTE und Auftraggeber (BSU); als Abstimmungsgrundlage wurden mehrere Zwischenberichte (Chart-Berichte) erarbeitet und im projektbegleitenden Arbeitskreis unter Beteiligung von Fachbehörden der Freien und Hansestadt Hamburg sowie Vertretern der großen Umweltverbände diskutiert.
Nach Vorlage des Abschlussberichts im Oktober 2005 wird von der BSU aktuell eine werbewirksame Kurzfassung (Faltblatt) zur Ansprache von Sponsoren erarbeitet.


Fazit

Die Machbarkeitsstudie belegt, dass die gesetzten Ziele erreicht werden können: Das erarbeitete Konzept berücksichtigt die Herausforderungen des urbanen Standorts an ein Zentrum für Bildung für nachhaltige Entwicklung und setzt die Qualitäten des urbanen Standorts in hohen Besucherzahlen um. Mit den vielfältigen Angeboten wird es den Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht und leistet einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des nachhaltigen städtischen Entwicklungsleitbilds.
Ein weiteres Ziel wird nicht erreicht: Trotz hoher Besucherzahlen erreicht Gut Karlshöhe keine Kostendeckung aus eigener Kraft; ein kontinuierlicher Zuschuss durch die Stadt Hamburg erscheint unumgänglich. Der Zuschussbedarf ergibt sich insbesondere aus dem hohen Anspruch an die Qualität des Angebots, mit der Gut Karlshöhe den Herausforderungen des urbanen Standorts (s. o.) begegnet.

Übersicht

Fördersumme

39.875,00 €

Förderzeitraum

10.01.2005 - 10.10.2005

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation