Kampagne: Boden des Jahres 2005
Projektdurchführung
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung e. V. (ZALF)
Eberswalder Str. 84
15374 Müncheberg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Aus Anlass des Weltbodentages am 5. Dezember des vergangenen Jahres starteten die Vorstände der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) und des Bundesverbandes Boden e. V. (BVB) erste Überlegungen zu einer gemeinsamen Aktion, um Kenntnisse zu Funktionen und Gefährdungen der begrenzten Ressource Boden stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft und der Politik zu bringen.
Mit dieser Aktion Boden des Jahres soll ein Rahmen gesetzt werden, um beginnend in Kindergärten, in Schulen (alle Altersklassen) und Universitäten, in Verbänden, in allen Bevölkerungsgruppen und bei den Politikern, Ämtern, Beratern einen Anstoß für allgemein verständliche Boden-Aktionen zu geben, die die Böden und ihre Bedeutung, aber auch die Notwendigkeit ihres Schutzes deutlich herausstellen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenNach der Auswahl des Boden des Jahres 2005 durch das Kuratorium aus 6 eingereichten Vorschlägen muss das Informationsmaterial dazu erarbeitet, präzisiert und verdichtet werden. Im Anschluss daran sind Flyer und Plakate und eventuell Sticker (letztere für Schüler und Jugendliche) zu werden. Weiterhin müssen Beiträge für die Homepages sowie für die Mitteilungen und Fachzeitschriften der DBG und des BVB vorbereitet werden. Außerdem muss eine Pressemitteilung und Beiträge für die FAZ und den Spie-gel vorbereitet werden. Am 06.12.04 (Weltbodentag 05.12.)) wird das Kuratorium den Boden des Jahres 2005 den Medien in Osnabrück unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Herrn Fip präsentieren. Es ist geplant, die Landesregierung sowie die Bundesministerien dazu einzuladen. Dazu gehören selbstverständlich ebenfalls die Förderer dieser Aktion sowie die Präsidenten der Gesellschaften. Geplant ist, den Boden des Jahres auch ausführlich unter der Internetadresse vorzustellen. Darüber hinaus werden Aktivitäten und Demonstrationen des Bodens des Jahres durch die Mitglieder der DBG und des BVB in Schulen und Gemeinden, auf Tagungen und Exkursionen im Jahr 2005 erwartet Diese sollen zentral bekannt gemacht werden. Die Verteilung des Materials erfolgt über die Kultus-, Agrar- und Umweltministerien der Länder sowie über DBG und BVB und die Bodenspezialisten der VDLUFA.
Ergebnisse und Diskussion
Die Gemeinschaftsaktion von DBG und BVB Boden des Jahres wurde zum Weltbodentag 2003 erstmals ausgerufen. In den Nachrichten von DBG und BVB sowie den Homepages wurden Ziele, Zielgruppen, Randbedingungen, Anforderungen, Termine, Publikationsmöglichkeiten dargestellt Diese waren vom parallel gebildeten Kuratorium fixiert worden. Zum 31.05. 2004 lagen 6 Vorschläge für den Boden des Jahres 2005 vor: Lößschwarzerde im Mitteldeutschen Trockengebiet (UFZ Leipzig/ Halle), Plaggenesch aus dem Osnabrücker Land (FH Osnabrück, Fahlerde-Braunerde aus kiesführendem Sand über Moränenlehm (Uni Greifswald), Auencarbonatrohboden aus sandreichen Sedimenten des Rheins (Büro f. Boden und Geologie, Freiburg), Podsolige anmoorige Braunerde (Finanzdirektion Wien) Gley-Sequenz (Finanzdirektion Wien). Aus didaktischen Gründen wählte das Kuratorium die klar und einfach aufgebaute Löß - Schwarzerde aus. Mit hoher Sachkenntnis und großem persönlichen Einsatz erarbeiteten die Kollegen des UFZ (Dr. I. Merbach, Prof. M. Altermann, Prof. M. Körschens und Dr. J. Rinklebe die Be-schreibung von Beispielprofilen, lieferten Analysendaten und deren Interpretation, sorgten für Bildmaterial u.s.w. Durch die Förderung durch die DBU wurde die Herstellung hochwertiger Informationsflyer und Plakate, die Einstellung des Materials in das Internetportal bodenwelten.de und eine sehr umfangreiche Materialverschickungsaktion möglich. Mit Eigenanteilen waren das ZALF Münchberg sowie die FH Osnabrück beteiligt. Finanzielle Unterstützung leistete die Stadt Osnabrück, deren OB der Schirmherr des Boden des Jahres 2005 ist, sowie das Museum am Schölerberg in Osnabrück. Anlässlich des Weltbodentages 2004 erfolgte die Vorstellung auf einer Festveranstaltung im Museum.
Folgende Materialien liegen jetzt vor:
Festvortrag: Körschens, M.; Altermann, M.; Merbach, I.; Rinklebe, J. (2005). Böden als unsere Lebensgrundlage - Schwarzerde ist der Boden des Jahres 2005
Powerpoint-Präsentation: Böden als unsere Lebensgrundlage - Boden des Jahres 2005 (2005)Flyer und Plakate (verteilt an Länderministerien, Naturschutz-, Umwelt- und Landwirtschaftsämter, Museen, Hoch- und Fachschulen, Umweltbildungszentren, Multiplikatoren der Gesellschaften), Sonderbriefmarke und Ersttagsbrief, Informationsmaterial im Internet.
Geplant sind Beiträge in der Zeitschrift für Acker- und Pflanzenbau, in der Zeitschrift Bodenschutz, in der Zeitschrift Naturschutz, in der Bauernzeitung.
Folgende Messen und Ausstellungen wurden/ werden genutzt: Grüne Woche Berlin, BUGA München, AGRA Leipzig, Sonderausstellung Hamburg - Wansbeck, Jahreskonferenz der DBG und des BVB sowie der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die gesamte Aktion Boden des Jahres ist auf Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung breiter Schichten aus allen teilen der Bevölkerung ausgelegt. In Anfängen ist das gelungen. Zu wenig Interesse zeigten die Medien, die ausreichend und rechtzeitig informiert worden waren. Lediglich lokale Sender und lokale Zeitungen nahmen Notiz. Durch eine größere Breite der Aktion, die Schwerpunktsetzung auf die Zielgruppe der Jugendlichen und Kinder und der noch gezielteren Einbindung bedeutender Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Sport in die Schirmherrschaft muss die Öffentlichkeit besser und nachhaltiger in-formiert werden.
Fazit
Die Aktion Boden des Jahres wird von nationaler und internationaler Seite sehr begrüßt und als längst überfällig betrachtet. Die Bewusstseinsbildung für die begrenzte Ressource Boden, ihre Multifunktionali-tät, die Anforderungen für einen sorgsameren Umgang damit, muss vielfältig und auch über solche Akti-onen erfolgen. Die Entwicklung in den letzten 50 Jahren hat zu einer Unterbrechung der Kreisläufe und damit zu einer Entfremdung von den natürlichen Produktionsgrundlagen z. B. für Nahrung geführt. Das kann man bedauern oder mit solchen Aktionen wie Boden des Jahres versuchen aufzufangen. Vor allen Dingen geht es darum, über Funktionen der Böden in Ökosystemen (Wasser- und Stoff- sowie E-nergiekreisläufe, Biodiversität, Kohlenstoff- und Schadstoffsenken) unter dem Aspekt des globalen Kli-mawandels zu informieren. Um die Aktion wirksam zu gestalten, wird nach einem zweiten Einführungs-jahr ab 2006 eine mehrjährige Förderung notwendig sein. Auf der Basis bisheriger Erfahrungen im ersten Förderabschnitt 2004/2005 wird ein Konzept dazu vorgelegt. Ebenfalls hat sich herausgestellt, dass eine organisatorische Anbindung an eine Einrichtung wie das Museum am Schölerberg in Osnabrück mit den pädagogischen und didaktischen Möglichkeiten und Erfahrungen unerlässlich ist. Als Motto für die Wei-terführung der Aktion könnte gelten: Wir werden nur das schützen, was wir lieben, aber wir werden nur das lieben, was wir verstehen, und wir werden nur das verstehen, was wir gelernt haben(Baba Dinum, Senegal).
Fördersumme
9.957,00 €
Förderzeitraum
01.09.2004 - 31.03.2005
Bundesland
Brandenburg
Schlagwörter
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation