Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zur Durchführung von Dezentralen Hausmessen zum nachhaltigen Renovieren und Sanieren in Musterbetrieben der Bau- und Ausbaugewerke der Handwerkskammer Rheinhessen
Projektdurchführung
Handwerkskammer Rheinhessen
Dagobertstr. 2
55116 Mainz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Wegen der sinkenden Anzahl fertig gestellter Neubauten steigt die Nachfrage nach Gebäuden aus dem Bestand stetig an. Hierbei ist problematisch, dass bereits 30% der Immobilien in Westdeutschland und 45% jener in Ostdeutschland älter als 60 Jahre sind und dementsprechend häufig sanierungsbedürftig sind. Für den Umweltschutz von entscheidender Bedeutung ist dabei, dass die notwendigen Modernisierungen nachhaltig erfolgen. Bei der Umsetzung dieses Ziels nehmen die beteiligten Handwerker als erste Ansprechpartner eine entscheidende Position ein. Oftmals erfüllen diese ihre Rolle aber nur unzureichend, da ihnen das notwendige Know-how fehlt. Durch das Projekt sollen Betriebe und Verbraucher gleichermaßen für das Thema des Projekts sensibilisiert werden und den Betrieben soll das notwendige Marketing-Wissen vermittelt werden, um die Thematik werbegerecht zu kommunizieren.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenVor Projektbeginn wurden aus den Bau-Ausbaugewerken in Rheinhessen geeignete Betriebe akquiriert. Diese Projektgruppe veränderte sich im Projektverlauf in ihrer Zusammensetzung. Zu Beginn wurden mit den Betrieben regelmäßige Treffen zur Bestimmung der Themenfelder durchgeführt. Diese Gespräche waren sehr konstruktiv, konnten aber über die gesamte Projektzeit in dieser Intensität nicht fortgesetzt werden und entwickelten sich im Projektverlauf hin zu Einzelterminen und allgemeinen Workshops für wichtige Promotoren. Dies wurde teilweise auch bewusst angestrebt, da durch die Etablierung der Workshops im weiteren Projektverlauf, die realisierten Ergebnisse bereits distribuiert werden konnten.
Zu Beginn wurde eine Internetpräsenz erstellt, um eine stetige Information über das Projekt zu gewährleisten. Aufgrund des gestiegenen öffentlichen Interesses an der Thematik des Nachhaltigen Renovieren und Sanieren wurde hierzu ergänzend ein Abfragetool realisiert, damit Verbraucher direkt nach Betrieben in der Region suchen konnten. Zudem wurden die Pressekontakte ausgebaut und die Medienarbeit intensiviert, um verstärkt über die Thematik informieren zu können. Während des Projekts wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, die entweder in Eigenregie der Betriebe oder mit der Unterstützung des Z.U.M. stattfanden. Daneben fand eine Einbindung der Betriebe in regionale Events mit hoher Besucherfluktuation statt. Dies war sehr bedeutsam, da so wichtige Informationen regional an eine breite Zielgruppe kommuniziert werden konnten.
Ergebnisse und Diskussion
Insgesamt kann die Realisierung der im Projektantrag anvisierten Ziele als sehr gelungen bewertet werden. Im Verlauf des Projekts wurden zahlreiche Hausmessen und Events veranstaltet und ein entsprechendes fachliches Know-how im gesamten Bereich des Marketing-Mix realisiert. Das aufgebaute Marketing-Fachwissen konnte durch die im Projektverlauf veranstalteten Workshops und die Integration von kostenlosen Marketing-Modulen in die umweltorientierten Lehrgänge in geeigneter Form an eine Vielzahl von wichtigen Promotoren vermittelt werden.
Hierbei kommt dem Projekt zugute, dass während des Verlaufs ein besonders geeignetes Referenzbeispiel für eine gewerkeübergreifende, große Hausmesse realisiert werden konnte. Diese wurde in den Workshops stets thematisch aufgegriffen und exemplarisch als best-practice Beispiel dargestellt. Ergänzend zu den Workshops wurde ein Marketing-Leitfaden erstellt, der an Teilnehmer und sonstige Interessenten ausgegeben wird.
Im Projektverlauf konnten die bereits aufgebauten Medienkontakte weiter intensiviert und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit deutlich optimiert werden. Diese Kontakte kommen dem Z.U.M. nun auch nach dem offiziellen Projektende sehr zugute und helfen, das Thema des Nachhaltigen Renovieren und Sanieren weiter in die Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Hinzu kommt, dass das Z.U.M. selbst, durch das im Projektverlauf erworbene Fachwissen, über ein Marketing Know-how verfügt, das es in dieser Form im Z.U.M. zuvor nicht gegeben hat. Dementsprechend ist der Imagewert des Z.U.M. in der Region Rheinhessen in diesem Segment auch deutlich gestiegen, so dass sich das Z.U.M. als kompetenter Ansprechpartner sowohl bei Verbrauchern als auch bei den Betrieben etablierten konnte.
Aus den Kontakten zum KLuB-Projekt gingen schließlich bislang zwei Besuche des Bau-Medien-Zentrums in Düren hervor, an denen die Teilnehmer der Lehrgänge Gebäudeenergieberater, Solarteur und Schimmelexperte teilnahmen. Diese Exkursionen sollen auch zukünftig fortgesetzt werden, da sie von allen Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurden.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Zu den bereits angeführten Projektzielen gehörte unter anderem eine umfassende Distribution der Projektergebnisse zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit und zur Gewährleistung einer möglichst breit gefächerten öffentlichen Kommunikation der Projektergebnisse. Durch die bereits erwähnten positiven Medienkontakte konnte dieses Ziel sehr gut realisiert werden. So wurde beispielsweise ergänzend zum Projekt ein Ratgeber zum Thema Bauen, Renovieren & Sanieren in der Region Rheinhessen - Im Zeitalter der Energieeinsparverordnung erstellt. Dieser wurde in einer Auflagenstärke von ca. 350.000 Exemplaren, als kostenlose Beilage einer regionalen Wochenzeitung, publiziert. Die Publikation des Ratgebers führte dazu, dass sich sowohl Verbraucher an das Z.U.M. wendeten, die Unterstützung bei der Suche nach entsprechenden Experten im Bereich des Nachhaltigen Renovieren und Sanieren benötigen, als auch Betriebe, die gerne von der Öffentlichkeitsarbeit des Z.U.M. profitieren wollten.
Durch die Veranstaltung der Workshops und die Vermittlung von Marketing-Inhalten an wichtige Promotoren wurde die Distribution der Projektergebnisse realisiert. Der erstellte Marketing-Leitfaden ist beim Z.U.M. erhältlich und steht allen interessierten Betrieben zur Verfügung. Während des gesamten Projektverlaufs wurden zahlreiche Events, Hausmessen und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltiges Renovieren und Sanieren durchgeführt. Dies geschah entweder in Eigenregie der teilnehmenden Betriebe oder mittels Integration in stark frequentierte größere Veranstaltungen, wie beispielsweise der Sonderschau Energie sparen im Rahmen der Rheinland-Pfalz Ausstellung. Summativ lässt sich sagen, dass die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Projekt sehr intensiv betrieben wurde und sehr nachhaltig aufgestellt ist. Dies wurde, wie oben angeführtl, durch das öffentliche Interesse an der gesamten Thematik, wie beispielsweise durch die Einführung der Energieeinsparverordnung während der Projektlaufzeit, sehr erleichtert.
Fazit
Das Projekt kann im Nachhinein als sehr gelungen gewertet werden, wobei erwähnt werden muss, dass das Projekt auch von den positiven Rahmenfaktoren profitierte.
Abschließend sollte kritisch angemerkt werden, dass es aufgrund der Größe der Gruppe schwierig war, alle Betriebe dauerhaft zu einer aktiven Mitarbeit im Projekt zu motivieren. Eventuell wäre ein Start mit einer kleineren Gruppe und eine spätere Ausweitung der Gruppe in dieser Hinsicht noch effektiver gewesen.
Durch das Ausscheiden zweier Betriebe und das Hinzukommen weiterer Akteure ist aber der Projektverlauf insgesamt sehr positiv verlaufen und es existiert nun mit der Osthofener Veranstaltung ein sehr ansprechendes Referenzbeispiel für eine gewerkeübergreifende Hausmesse.
Zudem ist der Marketing-Mix des Z.U.M. mittlerweile deutlich optimiert und das eigene Marketing Know-how gegenüber dem Zeitpunkt vor dem Projektstart entsprechend angestiegen. Die aufgebauten Medienkontakte sind mittlerweile etabliert und bieten eine gute Basis für eine nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit über das Projektende hinaus, so dass man sagen kann, dass die primäre Zielsetzung des Projektes, sowie die oberste Zielsetzung gut erfüllt wurden.
Fördersumme
104.000,00 €
Förderzeitraum
17.08.2005 - 15.01.2009
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Schlagwörter
Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik