Zukunft der Energie-ökologischen Modellstadt Ostritz – St. Marienthal – Modell für eine zukunftsfähige europäische Kleinstadt
Projektdurchführung
Stadt Ostritz
Markt 1
02899 Ostritz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Region Oberlausitz-Niederschlesien wurde aufgrund ihrer Strukturschwäche von der Sächsischen Staatsregierung als Gebiet mit besonderen Entwicklungsaufgaben gekennzeichnet. Sie ist geprägt durch eine wirtschaftlich äußerst angespannte Lage, durch hohe Arbeitslosigkeit und eine negative Bevölkerungsentwicklung. Die Forcierung einer nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum, d. h. die Planung und Entwicklung ländlicher Räume ist für die Nachhaltigkeit von fundamentaler Bedeutung und zeigt einen Zielbaustein dieses Projektes. Unter dem Schlagwort Nachhaltige Entwicklung wird ein neues Leitbild für eine umwelt- und sozialverträgliche, wirtschaftlich sinnvolle und global gerechte Entwicklung verstanden und als ein weiteres Projektziel gesehen. Die Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bzw. der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerks und die Qualifizierung von Bürgerinnen und Bürgern in Bezug auf das bürgerschaftliche Engagement soll für eine nachhaltige Ent-icklung der Stadt Ostritz und der Region Oberlausitz-Niederschlesien sorgen. Die Bürgerinnen und Bürger sollten befähigt werden, mit Unterstützung der Stadt Ostritz und dem IBZ selbstständig Projekte zu definieren und umzusetzen. Somit soll gewährleistet werden, dass sich die Energie-ökologische Modellstadt Ostritz-St. Marienthal stetig weiterentwickelt.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Umsetzung der geplanten 18 Teilprojekte, von denen mindestens neun realisiert werden sollten, erfolgte teilweise parallel. Die Durchführung des Netzwerkmanagements, d.h. alle organisatorischen, koordinatorischen, dokumentarischen und grenzüberschreitenden Maßnahmen erfolgte projektbegleitend. Die Steuerung der externen Kommunikation des Netzwerks erfolgte durch eine regelmäßige, zielgruppenorientierte Medien- und Pressearbeit, durch eine Internetpräsenz sowie durch die Präsentation der Netzwerkergebnisse. Die Durchführung von Seminaren zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und die Organisation von regelmäßigen Informationsveranstaltungen des Netzwerkes für alle Netzwerk-akteure stellte die Transformation der Ergebnisse nach Außen sicher. Des Weiteren fanden sechs eintägige Workshops zur Einbindung der Energie-ökologischen Modellstadt Ostritz-St. Marienthal in die Lernstraße Energie, sowie sechs Workshops mit deutschen, tschechischen und polnischen Akteuren statt.
Ergebnisse und Diskussion
Neben den durchgeführten Veranstaltungen und Workshops zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, der nachhaltigen regionalen Entwicklung in der Region und der Weitergabe des erlangten Wissens im Rahmen der Energie-ökologischen Modellstadt Ostritz-St. Marienthal wurden mehr als neun der 18 Teilprojekte Umgesetzt. Weitere drei Projekte befinden sich derzeit in der Umsetzungsphase. Das gesetzte Ziel, mindestens neun der 18 Teilprojekte zu realisieren, wurde somit erreicht. Durch die Projektkoordinatorinnen wurde innerhalb der zweijährigen Laufzeit ein grenzüberschreitendes Netzwerk aufgebaut, sodass ein Wissenstransfer über die Grenzen hinaus erfolgen konnte. Durch das gut funktionierende Netzwerk konnte sichergestellt werden, dass alle geplanten Veranstaltungen und Workshops, national sowie international, erfolgreich durchgeführt werden konnten. Zur weiteren Qualifizierung bildeten sich die beiden Projektkoordinatorinnen in den Bereichen Projektmanagement und Rhetorik weiter. Ebenfalls befähigt wurden die Bürgerinnen und Bürger durch die Fortbildungsveranstaltungen zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in der Region. Dabei wurden selbstständig Projekte konzipiert, die sie in eigener Regie gemeinsam umsetzen konnten. Zur Würdigung und Anerkennung der geleisteten Arbeit innerhalb der Projekte wurden Ostritzer Bürgerinnen und Bürger jeweils zum 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, in den Jahren 2006 und 2007 für ihre ehrenamtlichen Tä-tigkeiten ausgezeichnet.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Im Rahmen des Projektes EMOS sind insgesamt 73 Presseartikel in verschiedenen regionalen Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Im Radio wurden insgesamt drei Berichte von den Aktionen Ostritz wird grün und Errichtung eines Weinlehrpfades gesendet. Vierteljährlich erfolgte die Präsentation der Projektergebnisse vor den Stadträten der Stadt Ostritz sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. In regelmäßigen Abständen fanden Koordinierungsrunden mit den Projektverantwortlichen zur Abstimmung sowie Pressekonferenzen statt. In der Sendung ZDF.umwelt erschien ein Beitrag zur Aktion Ostritz wird grün. Jugendliche aus Deutschland und Tschechien pflanzten gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Ostritz sowie der ZDF-Moderatorin Andrea Ballschuh Bäume. Des Weiteren wurden Teilprojektergebnisse im Beirat des IBZ Mensch, Umwelt, Kultur mehrmals vorgestellt. Zur Information der Netzwerkakteure sowie aller Interessierten entstanden insgesamt zwei Newsletter, die über die Projektergebnisse berichteten sowie eine Handreichung mit den zusammengefassten Endergebnissen. Zum Abschluss des Projektes entstand ein Abschlussbericht. In Einladungen, Newslettern, Flyern und auf der neu entstandenen Homepage etc. wurde auf die Teilprojekte sowie auf die Förderer des Projektes hingewiesen.
Fazit
Bezug nehmend auf die durchgeführten Seminare, Workshops, Informationsveranstaltungen, Netzwerktreffen sowie die realisierten Projekte, wurden die angestrebten Ziele erreicht. Durch die Einbeziehung der Bevölkerung von Ostritz in die Projektarbeit erfolgte eine Sensibilisierung für ihre Stadt und für die Region, die die Menschen motiviert, selbst etwas für ihr Umfeld in dem sie leben sowie für die Mitmen-schen zu tun. Daraus sind weitere neue und zukunftsweisende Projektideen entstanden, die in den fol-genden Monaten bzw. Jahren umgesetzt werden. Dazu zählt unter anderem die Errichtung einer Innovativen Energieregion Neiße, wobei die Energie-ökologische Modellstadt Ostritz-St. Marienthal und die dabei gesammelten Erfahrungen mit einbezogen werden.
Fördersumme
90.000,00 €
Förderzeitraum
20.03.2006 - 20.03.2008
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik