Projekt 21944/01

Entwicklung eines Kulturlandschaftskonzeptes zur Wiedergewinnung der Park- und Kulturlandschaft Branitz (Brandenburg)

Projektdurchführung

Stiftung Fürst-Pückler-MuseumPark und Schloss Branitz
Kastanienallee 11
03042 Cottbus

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Um den Park in seiner Gesamtheit als historische Kulturlandschaft beurteilen und entwickeln zu können, bedarf es einer Ermittlung von Datengrundlagen, die bis heute nicht zur Verfügung stehen. Diese sollen als ganzheitliches Modell in einem geografischen Informationssystem dargestellt und in Zukunft weitergeführt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Durchführung dieses Projektes sollen unterschiedlichste Erkundung- und Dokumentationstechniken zusammengeführt werden, wie z.B. historische Pläne und Luftbilder. Diese werden geografisch richtig überlagert und ausgewertet. Für aktuelle Luftbilder (Winter- und Sommeraufnahmen) sowie Airborne-Laser-Scanningdaten werden eigene Befliegungen durchgeführt. Alle Daten werden in ein ausbaufähiges geografisches Informationssystem eingebracht, die jederzeit einen schnellen Einblick in das Vorhandene ermöglichen und damit den aktuellen Arbeitsstand dokumentieren, sowie die Möglichkeit zulassen, eine Kartierungsgrundlage im Maßstab 1:1.000 zu erstellen.
Hieraus soll ein Leitfaden zum Erhalt und der nachhaltigen Entwicklung dieser bedeutenden historischen Kulturlandschaft hergeleitet werden, die somit modellhaften Charakter für die unterschiedlichsten Anwen-dungsgebiete wie z. B. in der Denkmalpflege, der Stadtentwicklung oder auch der allgemeinen ländlichen Entwicklung einnehmen.


Ergebnisse und Diskussion

Obwohl der Branitzer Park zu den wichtigsten kulturgeschichtlichen und touristischen Attraktionen der gesamten Region um Cottbus gehört, ist das Gesamtwerk des Fürsten Pückler, das heißt die gesamte Branitzer Park- und Kulturlandschaft in ihrem Zusammenhang von Landschaft, gartenkünstlerischer Ges-taltung und landwirtschaftlicher Nutzung bisslang zu wenig berücksichtigt worden. Eine Ursache hierfür war die unzureichende Grundlagenkenntnis, die nicht zuletzt der relativ schlechten Plansituation geschuldet war.
Mit dem Forschungsvorhaben konnte aufgezeigt werden, wie durch Fernerkundung mittels aktueller hochgenauer Luftbilder und mit Airborne-Laserscanningdaten, sowie der georeferenzierten Überlagerung der aktuellen Situation mit zahlreichen historischen Karten und Plänen die Kenntnis über eine denkmalgeschützte Kulturlandschaft verbessert werden kann.
Alle ermittelten Daten, das heißt die Ergebnisse aus der Fernerkundung, die archivarischen Quellen und auch die durch die Inventarisierung im Gelände gesammelten Daten sind in einem geographisches Informationssystem dargestellt worden. Damit wurde ein Instrument zur Wiedergewinnung und nachhaltigen Pflege einer denkmalpflegerisch bedeutsamen Kulturlandschaft entwickelt.
Es liegt eine wissenschaftlich fundierte Grundlage sowohl für die dringend notwendigen Arbeiten als auch für das laufende Management der Branitzer Parklandschaft vor. Die vorliegende Arbeit kann für vergleichbare Anlagen als durchaus beispielhaft gelten, da die hier vorgefundenen Bedingungen und die vorgeschlagenen Lösungswege für denkmalgeschützte Kulturlandschaften Reverenzcharakter haben. Darüber hinaus konnte deutlich gemacht werden, dass sich Gartendenkmalpflege und Naturschutz in historischen Kulturlandschaften durchaus ergänzen können, da vielfach ähnliche Ziele angestrebt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zum Zeitpunkt der Bewilligung konnte bereits auf das Vorhaben aufmerksam gemacht werden. Darüber hinaus fand im Herbst 2004 eine Tagung in Cottbus statt, die dem Thema gewidmet war und wo auf die Förderung der DBU hingewiesen werden konnte. Falls es in nächster Zeit zu ersten Umsetzungen aus den gewonnenen Erkenntnissen kommt, wird dies durch die Öffentlichkeitsarbeit entsprechend berück-sichtigt.


Fazit

Der Einsatz der Fernerkundung für die Grundlagenermittlung und Inventarisation bringt für eine denkmalgeschützte Kulturlandschaft den Vorteil, dass größere Flächen schneller und effektiver bearbeitet werden können als durch eine klassische terrestrische Geländeaufnahme. Die Aufnahme der relevanten Daten, zu denen in diesem Vorhaben beispielsweise auch Flurstücksdaten gehörten, in ein geographisches Informationssystem bieten den Vorteil eines schnellen Zugriffs auf die erforderlichen Daten. Es konnten schon während der Bearbeitungszeit wichtige Daten für die Beantragung von Fördermitteln für die gartendenkmalpflegerische Wiederherstellung einer wichtigen historischen Wegeverbindung zur Verfügung gestellt werden.

Übersicht

Fördersumme

54.481,00 €

Förderzeitraum

16.02.2004 - 30.04.2005

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Kulturgüter
Naturschutz