Projekt 21728/01

Umweltbildung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Projektdurchführung

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.
Telegrafenberg A51
14412 Potsdam

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) will seine Aktivitäten im Bereich Umweltbildung ausbauen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse und interdisziplinäre Kompetenz des PIK im Themenfeld Klimafolgenforschung soll nicht mehr nur hauptsächlich nationalen und regionalen Behörden sowie globalen Organisationen zugänglich gemacht werden. Das PIK will mit dem Projekt Umweltbildung eine breitere Zielgruppe ansprechen. Dazu gehören Schulklassen, Verbände, Vereine, Universitäten und weiteres interessiertes Publikum. Den Ansprüchen dieser Zielgruppe kann das PIK bisher nicht im gewünschten und nachgefragten Maß gerecht werden. Das Projekt Umweltbildung soll das PIK befähigen, den Informationsbedürfnissen eines breiteren Zielpublikums gerecht zu werden. Das qualitativ hochwertige Wissen soll mit Hilfe eines pädagogischen Konzepts effektiv vermittelt werden. Die Ergebnisse des Modellprojekts sollen auf Forschungsinstitute ähnlicher Größe übertragbar sein.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer Bearbeitungszeitraum beginnt 4/2004 und endet 3/2007, wobei sich die Kompetenzentwicklung am Institut über den gesamten Zeitraum erstrecken wird. Sowohl die Lehrerweiterbildung als auch die Schulpraktika werden einmal pro Jahr durchgeführt. Ende 2005 ist die Erstellung eines Online-Angebots auf der Basis der bis dahin erarbeiteten Grundlagen geplant. Die Kooperationen mit den verschiedenen Bildungseinrichtungen und -instituten sollen ab 2005 kontinuierlich aufgebaut werden. Es ist weiterhin geplant, die Säkularstation Potsdam in das Projekt einzubeziehen, um das erarbeitete pädagogische Wissen praktisch umzusetzen.
Methodisches Ziel ist es, den Einsatz des situierten Lernens und der allgemeinen Orientierungsgrößen für die Präsenz der Lernmittel zur Klimafolgenforschung fruchtbar zu machen. Die Lernumgebung muss nicht nur in Bezug auf Schautafeln und Printmedien, sondern auch im Internet auf aktive Lernprozesse abgestimmt sein. Die Eigenaktivität der Lernenden soll dabei ein starkes Gewicht erlangen. Es wird zu klären sein, ob und in welchem Maße den Lehrkräften in den Bildungseinrichtungen ein zentraler Adressat bezüglich der präsentierten Lernmedien zugesprochen werden muss. Sie werden zwar nicht mehr als Instrukteure auftreten können und sollen, dürften aber für die Anleitung und Beratung von Lernenden notwendig sein und eine Mentorenfunktion übernehmen.


Ergebnisse und Diskussion

Die geplanten Ziele des Projektes wurden voll erreicht und in wesentlichen Punkten sogar übertroffen. So war die Entwicklung eines vollständigen Konzeptes für die Einrichtung eines auf Klimafragen ausgerichteten Museums in der Gesamtplanung nicht vorgesehen, genauso wie die Umsetzung in eine voll nutzbare Einrichtung. Am Ende des Projektes verfügt das PIK damit über eine Bildungseinrichtung, die so in Deutschland sicher einmalig ist. Seit der Eröffnung wird das Museum von zahlreichen Gruppen (nicht nur Schüler) genutzt, um sich über die Entwicklung der Meteorologie und Klimatologie zu informieren. In Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst, d.h. Kombination des Museumsbesuchs mit dem der Säkularstation und des dazugehörigen Messfeldes wird den Besuchern ein umfassendes Bild zur Thematik geliefert. Der Bildungsserver in Kombination mit der Internetseite der Säkularstation (www.klima-potsdam.de) vermittelt Schülern und Interessierten ein Grundwissen zu Fragen der klimatischen Entwicklung als auch zur aktuellen Wetterentwicklung, dargestellt am Beispiel der Potsdamer Säkularstation.
Abweichend von der ersten Planung wurde das Gesamtkonzept mit nur einer Schule umgesetzt. Dies hatte den Vorteil, dass die vier vorgesehenen Leistungskurse direkt miteinander kooperieren konnten, was wesentlich zu einer hohen Kommunikationsrate beitrug. Bei der Auswahl von Leistungskursen an verschiedenen Schulen wäre eine derart enge Zusammenarbeit sicher nicht möglich gewesen. Die über den Rahmen dieses Projektes hinaus gültigen Erkenntnisse sind im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes erfasst und dokumentiert worden.
Die Kooperation zwischen dem PIK, der Lenné-Gesamtschule und der Universität Potsdam ist, auch auf Grund der im Kooperationsvertrag festgelegten Aufgaben und Verpflichtungen, als gut einzuschätzen. Es gab keine schwerwiegenden, das Projekt beeinflussenden Probleme, die auf die Kooperationspartner zurückzuführen wären. Einzig und allein die teilweise terminliche Verzögerung der Mittelbereitstellung führte teilweise zu Änderungen im Ablaufplan des Aufbaus des Museums.
Die bei der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Schülern auftretenden Probleme wurden durch die Mitarbeiter der Universität Potsdam erfasst und ausgewertet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Da die Umweltbildung derzeit einen Schwerpunkt im gesellschaftlichen Diskurs darstellt, wurde auf die Öffentlichkeitsarbeit besonderer Wert gelegt. Wesentliche Gründe dafür waren unter anderem das Bekanntmachen des Projektes in der Öffentlichkeit, um so andere Institutionen und Schulen zum Nachmachen zu animieren, und natürlich die Verbreitung der Information an Schulen und andere Einrichtungen, dass in Potsdam auf dem Telegrafenberg eine Bildungseinrichtung zu Fragen des Klimas und seines Wandels zum Besuch einlädt. Zur Umsetzung dieser Ziele wurden Fernsehen, Rundfunk und Presse zu den jeweiligen Projekthöhepunkten eingeladen.


Fazit

Abschließend kann eingeschätzt werden, dass das Projekt im vollen Umfang realisiert werden konnte. In zwei wesentlichen Punkten wurden die Zielstellung sogar deutlich übertroffen. Dies betrifft zum einen den Aufbau des Museums zur Geschichte des Telegrafenberges sowie der Meteorologie und Klimatologie als auch die Erstellung eines Bildungsservers. Dabei hat sich der im Projektantrag formulierte Lösungsansatz voll bewährt, da den beteiligten Schülern der einzelnen Leistungskurse nicht einfach Wissen vermittelt wurde sondern Kompetenz mit deren Hilfe sie dann die teilweise sehr anspruchsvollen Aufgaben selbstständig lösen konnten. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes führte letztlich dazu, dass sowohl für Wissenschaftler als auch Lehrer neue Erkenntnisse zur Frage, wie Wissen optimal vermittelt wird, bereitgestellt werden konnten. Wichtig zu erwähnen ist auch noch die Langzeitwirkung der Ergebnisse dieses Projektes. Zum einen wird das Bildungszentrum (Museum) auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis gehalten werden, zum anderen ist geplant, den Bildungsserver kontinuierlich zu erweitern und zu pflegen. Damit sind dem PIK Mittel an die Hand gegeben, die den Bildungsauftrag des Instituts nachhaltig unterstützen und fördern.

Übersicht

Fördersumme

116.125,00 €

Förderzeitraum

12.07.2004 - 31.12.2007

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation