Projekt 21575/11

Schwermetallreduzierung durch Fällung

Projektdurchführung

Töpferei Echtbürgel GmbH
Am Markt 4 - Hintergasse 13
07616 Bürgel

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Bau und Erprobung einer kleintechnischen Anlage zur Schwermetallreduzierung bleihaltiger Abwasser durch Fällung.
Im Töpfer- und Keramikerhandwerk werden überwiegend bleihaltige, wässrige Glasuren eingesetzt. Diese sind für die Qualität der am Markt eingeführten Produkte (Bürgeler Keramik) unersetzbar. Durch Reinigungs- und Verschleppungsprozesse werden kleinste unvermeidbare Mengen von gelösten Bleiverbindungen dem Abwasser zugeführt. Zur Verminderung der Abwasserbelastung ist die Sammlung und Behandlung der Abwässer in Absatzbecken notwendig. Ziel ist es, den vorgeschriebenen Einleitwert deutlich zu unterbieten, da jegliche Minimierung von Bleiverbindungen in der Umwelt einen Gewinn für Mensch und Natur darstellen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt soll in drei Schritten realisiert werden:
1. Aufbau der Anlage
2. Inbetriebnahme der Anlage und Erarbeitung der Prozessparameter
3. Erarbeitung der technischen Dokumentation und Evaluation des Gesamtprozesses
Nach der Installation der Absatzbecken sollen in verschiedenen Versuchsreihen die Prozessparameter für eine Minimierung der Abwasserbelastung erarbeitet werden. Dabei sollen unterschiedliche Fällmittel und Fällverfahren auf ihre Eignung überprüft werden. Für das günstigste Verfahren wird eine technische Dokumentation erarbeitet, die anderen Nutzern zur Verfügung gestellt wird. In der Phase der Evaluation erfolgt die Langzeitbewertung des Projektes.


Ergebnisse und Diskussion

Die kleintechnische Abwasseranlage, bestehend aus zwei in Reihe geschalteten 1m³-Kunststoffabsatzbecken, wurde zur Einleitung des betreffenden Produktionsabwassers installiert und in Betrieb genommen. Das ruhende Wasser in den Becken bewirkt ein teilweises Absetzen der Schweb- und Sinkstoffe. Durch Schwermetallausfällung wird eine zusätzliche Reduzierung der Bleikonzentration erzielt. Als Fällmittel wurden Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumsulfid und Kalziumhydroxid getestet. Aufgrund der guten Fällergebnisse, der einfachen Dosierkontrolle und der geringen Anschaffungskos-ten hat man sich für den Einsatz von Natriumhydroxid entschieden. Als 33%-Lösung ist sie einfach zu handhaben und leicht zu dosieren. Für die Dosierkontrolle wird ph-Testpapier eingesetzt. Der abgesetzte Schlamm wird fachgerecht entsorgt und die Becken gereinigt. Die Überprüfungen durch den Abwasser-zweckverband ergaben durchweg gute Ergebnisse. Bei der letzten Messung lag man mit 0,04 mg/l weit unter dem gesetzlichen Grenzwert für Blei im Abwasser. Auch optisch zeigt das Abwasser eine deutliche Verbesserung auf. Die Trübungen sind weitaus geringer.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Abwasserbehandlungsanlage wurde von Handwerkern der Töpferbranche, Mitarbeitern des Abwasserzweckverbandes und vielen interessierten Besuchern der Werkstatt besichtigt und bei Bedarf erläutert. Einen großen Zuspruch fanden die Tage der offenen Tür anlässlich des Bürgeler Töpfermarktes, an denen mehrere hundert Besucher die Anlage vorgestellt bekamen.


Fazit

Die Qualität des Abwassers konnte durch die Einleitung in eine kleintechnische Absetzanlage und das Hinzufügen von Natronlauge erheblich verbessert werden. Die Anlage ist für Töpfereien mit bis zu ca. 10 Keramikern sehr gut geeignet. Auf Wunsch können interessierte Keramikwerkstätten die Anlage besichtigen und die praktischen Erfahrungen nutzen. Die Töpfer der Schutzverbandes Bürgeler Töpferwaren e. V. wurden über die Absetzanlage informiert. Die geplanten Ergebnisse des Projektes wurde im vollen Umfang erreicht und die Umwelt wurde durch das Zurückhalten von Bleiverbindungen entlastet.

Übersicht

Fördersumme

2.500,00 €

Förderzeitraum

23.01.2004 - 23.01.2005

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Landnutzung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik