Biocide-free antifouling coatings: Performance, Prospectives and Regulations
Projektdurchführung
LimnoMar
Labor für Limnische und Marine Forschung
Duvenwischen 4
22359 Hamburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
In einer internationalen Veranstaltung nach Abschluss des von der DBU geförderten Forschungsprojekts Erprobung biozidfreier Antibewuchsmittel für die Seeschifffahrt sollen die Ergebnisse des Projekts, der Stand der Markteinführung und Förderung biozidfreier Beschichtungen im internationalen Rahmen dargestellt werden. Hierzu ist geplant, dass an zwei aufeinander folgenden Tagen (17./18.November 2003) in den Räumen des ZUK der DBU in Osnabrück ein Workshop mit drei Arbeitsgruppen und eine Plenums-Veranstaltung durchgeführt werden sollen. Beide Tage sollen den internationalen Stand der Forschung und Entwicklung, Wirksamkeit, Förderung und Markteinführung biozidfreier Antibewuchsmittel darstellen und diskutieren. Der Bedarf an belastbaren, neutralen Informationen über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit biozidfreier Antifoulingtechnologien ist daher sehr hoch. Die Veranstaltung soll den in-teressierten Kreisen der Schifffahrt eine Orientierung für ein langfristiges Umweltmanagement liefern.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt soll in folgenden Arbeitsschritten abgewickelt werden: Bei der Konzept-Entwicklung werden internationale Experten auf dem Gebiet der biozidfreien Antifouling-Technologien, Vertreter/innen internationaler und nationaler Behörden sowie Vertreter/innen der Schifffahrt, FarbIndustrie und der Umweltverbände angesprochen werden, um Anregungen einzuholen. Zur Erstellung des Tagungsmaterials und des Tagungsablaufs werden Besprechungen mit Vertretern des ZUK stattfinden. Die Einladung der Teilnehmer erfolgt über eine Internetseite sowie durch direkte Anschreiben an Industrie-Verbände, Wissenschaftsorganisationen und Behörden. Während der Tagung ist zu Beginn die Präsentation eines 15-minütigen Films geplant, der exemplarisch einige spektakuläre Schiffsinspektionen und Stellungnahmen zum Entwicklungsstand biozidfreier Alternativen zeigen wird. Zudem werden während der Tagung auf 10 Postern und in einer Beamerpräsentation die Ergebnisse des DBU-Forschungsprojekts dargestellt werden. Im Foyer des ZUK werden Farbfirmen, welche schon biozidfreie Produkte auf dem Markt haben, mit Ständen präsent sein.
Ergebnisse und Diskussion
Für die Veranstaltung konnten international namhafte Wissenschaftler, deren Arbeitsgruppen sich mit der Effektivität von biozidfreien Systemen befassen, als Redner(innen) gewonnen werden. Zudem gelang es für die Arbeitsgruppen Auswertungsmethoden für biozidfreie Systeme und Ökonomische Anreize für biozidfreie Systeme kompetente Referenten aus internationalen Forschungsinstituten und Behörden einzuladen. Im Rahmen der Vorbereitungen wurde ein 20minütiger Dokumentarfilm Project on Biocide-free Antifoulings - From development to realization von Achim Tschirner, Umwelt Film Berlin, produziert. In diesem Beitrag gelang es sehr plastisch die Ursprünge und Hintergründe des Projekts sowie die Durchführung darzustellen und in die Veranstaltung einzuführen. Das Symposium fand vom 17. - 18. November 2003 im Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück statt.
Der fachliche Teil der Veranstaltung begann mit Beiträgen im Plenum zu den bisherigen Erfahrungen in der Wirksamkeit und Einsetzbarkeit von biozidfreien Antifouling-Systemen in der Großschifffahrt. Es wurden die Ergebnisse des von der DBU geförderten Projektes sowie Erfahrungen der deutschen, US-amerikanischen und australischen Marine berichtet. Es folgten zwei parallel abgehaltene Arbeitsgruppen.
1. Zur Entwicklung von international anerkannten Kriterien zur Prüfung der Wirksamkeit biozidfreier Beschichtungen. Die Beiträge bezogen sich auf Labor-, Feldversuche und Praxistests.
2. Ökonomische Anreize und gesetzliche Rahmenbedingungen zur Einführung biozidfreier Unterwasserbeschichtungen. In den Beiträgen wurden bisherige Erfahrungen mit ökonomischen Anreizen, die Integration in ein Schifffahrts-Umweltmanagement und die Entwicklung von Prüfkriterien zur Vergabe eines Blauen Engels für biozidfreie Antifouling Systeme dargestellt.
Im Anschluss an die Arbeitsgruppen fand eine Ausstellung von Herstellern biozidfreier Antibewuchssysteme im Foyer des ZUK statt. Zudem wurden die Ergebnisse des DBU-Projekts in großformatigen Postern dargestellt und in einer Beamer-Präsentation die Fotodokumentation der Schiffsbeprobungen gezeigt. Der zweite Tag wurde als Plenarveranstaltung abgehalten und diente der Darstellung der Position relevanter Interessengruppen, insbesondere der DBU, des Umweltministeriums, des Verbands Deutscher Reeder, des Europäischen Lackverbands und des BUND.
Von den ca. 120 Teilnehmern waren 50 Repräsentanten europäischer und asiatischer Chemiefirmen, Farbhersteller und Schiffswerften, 30 Teilnehmer stammten aus internationalen Forschungseinrichtungen, 17 aus deutschen und europäischen Behörden sowie 10 aus Umweltverbänden.
Es handelte sich bei diesem Symposium wahrscheinlich um das erste internationale Antifouling-Symposium, welches sich nur mit biozidfreien Varianten befasste. Anhand der Zusammensetzung der Teilnehmer wird deutlich wie groß das Interesse der chemischen Industrie an diesen Produktentwicklungen ist. Zahlreiche Firmen stehen biozidfreien Varianten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Einsatzfähigkeit bisher sehr skeptisch gegenüber. Im Laufe des Symposiums konnte ein sehr umfassender Überblick über die bisher am Markt erhältlichen Systeme und die Möglichkeiten und Grenzen ihres Einsatzes gegeben werden. Auf Grund des starken Interesses an den Kongress-Beiträgen wurden diese ab Mitte Januar 2004 auf der Homepage der DBU: www.dbu.de/foulingrelease/ und auf der Homepage von Limno-Mar: www.limnomar.de zugänglich gemacht.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Im Vorfeld des Symposiums fand in Hamburg auf der Rickmer Rickmers eine Pressekonferenz statt, welche vom WWF organisiert wurde. In der Folge erschienen zahlreiche Beiträge im Rundfunk und Fernsehen sowie längere Artikel in der überregionalen Presse (Financial Times, ZEIT, taz, etc.)
Fazit
Im Rückblick und unter Berücksichtigung zahlreicher internationaler Reaktionen kann die Veranstaltung als erstes gelungenes Symposium zu biozidfreien Alternativen im Antifoulingbereich angesehen werden.
Fördersumme
124.355,00 €
Förderzeitraum
22.11.2002 - 22.11.2003
Bundesland
Hamburg
Schlagwörter
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik