Wissensvermittlung über nassoxidative Abwasserbehandlungsmethoden mit dem Schwerpunkt Wasserrecycling
Projektdurchführung
Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH
(CUTEC)
Leibnizstr. 21 + 23
38678 Clausthal-Zellerfeld
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Vom 18.-22. Mai 2003 findet eine dritte internationale Fachkonferenz Oxidation Technologies for Water and Wastewater Treatment in Goslar statt. Ein Schwerpunkt dieser Tagung ist das Thema Wasserrückgewinnung Abwasser (water recycling and re-use) mit den sogenannten Advanced Oxidation Processes. Diese Oxidationsverfahren besitzen das Potential einer vollständigen reststofffreien Abwasserbehandlung und damit einer nachhaltigen Abwasserbehandlung. Nachteilig sind die zur Zeit noch relativ hohen Investitions- und Betriebskosten. Die Tagung soll deshalb dazu beitragen, Fachleute aus vielen Ländern zusammenzubringen, um neue Erkenntnisse und Entwicklungen, aber auch Erfahrungen aus der Praxis zu diskutieren. Man strebt damit eine Förderung der Weiterentwicklung dieser Techniken an.
Fachleuten aus sogenannten Drittländern soll mit diesem Projekt die Möglichkeit gegeben werden, an der Tagung teilzunehmen, um ihr Wissen zu erweitern. Gleichzeitig sollen diesen Fachleuten Beispiele deutscher Umwelttechnik vorgestellt werde, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und den Export deutscher Umwelttechnik zu ermöglichen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAus den zahlreichen Bewerbungen (über 50) werden 20 geeignete Teilnehmer durch das Wissenschaftliche Komitee sowie das Organisationskomitee ausgewählt. Auswahlkriterien sind u.a. aktiver Beitrag zur Tagung in Form eines angenommenen Vortrages oder Poster, gleichmäßige Verteilung auf verschiedene Länder, Funktion des Teilnehmers im jeweiligen Land (Multiplikatoreffekt), Kontaktintensivierung für mögliche zukünftige Projekte.
Die ausgewählten Personen sollen auch an einem zweitägigen Besuchsprogramm teilnehmen. Das Besuchsprogramm umfasst eine Fahrt zur ACHEMA mit einem Besuch verschiedener Messestände deutscher Unternehmen sowie der DBU. Am zweiten Tag werden Umwelttechniken deutscher Unternehmen besichtigt. Die Auswahl der Unternehmen erfolgt in Abstimmung mit der DBU.
Ergebnisse und Diskussion
Es konnten ca. 190 Teilnehmer aus 35 Ländern begrüßt werden, obwohl das Thema relativ speziell ausgerichtet war und Absagen wegen der negativen SARS-Berichterstattung erfolgten.
In 11 Übersichtsvorträgen, 31 Fachvorträgen und 105 Posterpräsentationen wurde über neue Entwicklungen und Erkenntnisse von oxidativen Behandlungsverfahren (Advanced Oxidation Processes, AOP) berichtet. Die Behandlungsverfahren bezogen sich dabei nicht nur auf industrielle Abwässer, sondern auch auf kommunale Abwässer, Schlamm, Grundwasser und Trinkwasser. Die Konferenz hatte Wissenschaftler und Ingenieure aus Forschungsinstituten und Industrieunternehmen zusammengebracht und sowohl grundlagenorientierte Themen wie Fundamentals, Reaction Engineering, Photocatalysis als auch Anwendungen aus der Praxis Application, Process Integration, Fenton und AOP recycling and re-use behandelt.
Daneben wurde zur Vorstellung deutscher Umwelttechnik eine zweitägige Exkursion mit den geförderten Teilnehmern durchgeführt. Es wurden verschiedene deutsche Unternehmen, die auf dem Gebiet der nassoxidativen Abwasserbehandlung tätig sind, auf der Ausstellungsmesse ACHEMA 2003 besucht, sowie eine technische Anlage zur Nassoxidation besichtigt.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Zu den Vorträgen und Postern wurden ca. 160 Manuskripte eingereicht. Diese sind zu einem Tagungsband zusammengestellt und in der CUTEC-Schriftenreihe als Band Nr. 57 herausgegeben worden. Der Tagungsband steht bei allen PR-Aktivitäten der CUTEC dem jeweiligen Publikum zur Verfügung. Ein Be-legexemplar wurde der DBU zur Verfügung gestellt.
Zu Beginn der Tagung wurden die Aufgaben und Ziele der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im allgemeinen sowie das Sponsorenprogramm im Einzelnen im Rahmen eines Grußwortes von Herrn Dr. Schwake vorgestellt. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern während der Tagung Informationsmaterial über die DBU angeboten.
Die regionale Presse hat von der Tagung berichtet. Für die Fachpresse wurde eine Zusammenfassung der Tagung (vgl. Kapitel 3.2) erstellt. Diese soll im deutschprachigen Raum in der wlb (Wasser, Boden, Luft) erscheinen und im englischsprachigen Raum in der Fachzeitschrift Water 21, einem Informationsblatt der International Water Association (IWA), London UK.
Fazit
Von den Teilnehmern und von Mitgliedern des Wissenschaftlichen Komitees ist die AOP3- Konferenz ausgesprochen positiv beurteilt worden, so dass der Wunsch geäußert wurde, die nächste Konferenz AOP4 für 2006 wieder in Goslar zu planen. Die Einrichtung einer Specialist Group innerhalb der IWA (International Water Association) wird in Zukunft eine weltweite Plattform zur Diskussion über Oxidationsverfahren in der Wasserbehandlung bieten.
Die finanzielle Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat ca. 20 Personen aus Dritt- und Schwellenländern die Möglichkeit gegeben, an der Tagung teilzunehmen und wertvolle Informationen zu sammeln. Fast alle geförderten Teilnehmer haben sich aktiv mit Posterbeiträgen oder Vorträgen an der Tagung beteiligt. Ohne diese Unterstützung wäre eine Teilnahme nicht möglich gewesen
Fördersumme
25.279,00 €
Förderzeitraum
17.02.2003 - 26.08.2003
Bundesland
Niedersachsen
Schlagwörter
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik