Projekt 20723/01

Untersuchung der Kraftwerksaschen der Deponie des Wärmekraftwerkes Obrenovac bei Belgrad/Serbien, sowie Entwicklung eines umweltverträglichen Sanierungsverfahrens und von modellhaften Vorgehensweisen bei Sofortmaßnahmen für den südosteuropäischen Raum

Projektdurchführung

IHU Gesellschaft für Ingenieur-, Hydro- und Umweltgeologie mbH
Am Sportplatz 1
99734 Nordhausen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zur Sicherung des Standortes der Aschedeponie des Wärmekraftwerkes Nikola Tesla bei Obrenovac (Serbien) ist die Erarbeitung einer komplexen Gefährdungsabschätzung mit Aussagen bzw. Empfehlun-gen zur Sicherung, Sanierung und Rekultivierung des Aschehaldenkomplexes (Deponie) erforderlich und zu erarbeiten. In einer sich ggf. ergebenden II. bzw. III. Phase wären Hinweise, Empfehlungen und Tech-nologien zur Ascheaufbereitung bzw. -bearbeitung mit nachhaltigen Auswirkungen für die Umwelt zu erarbeiten. Der Antragsteller bewertete den Standort der Deponie des Wärmekraftwerkes Obrenovac aus Sicht vergleichbarer Standorte und unter Berücksichtigung seiner langjährigen Erfahrungen im Umgang mit derartigen Projekten in Deutschland. Bei der bereits in der Vergangenheit durchgeführten Entwicklung umweltverträglicher Sanierungsverfahren für Kraftwerksaschen von Deponien einzelner Wärmekraftwerke in Deutschland, betrachtete der Antragsteller geeigneten Verfahren (z.B. IVU-FAR-Verfahren) bzw. nutzte Erfahrungen aus dem Land Nordrhein-Westfahlen (NRW) und Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen). Dabei betrieb der Antragsteller in Vorbereitung des Projektes umfangreiche Recherchen und analysierte im zeitlich möglichen Rahmen weitere Publikationen und Veröffentlichungen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie für die Phase I erforderliche Studie wird auf Basis der verfügbaren Daten erstellt und beinhaltet im wesentlichen nachfolgende Schwerpunkte (Auswahl):
detaillierte Betrachtung des Erkundungsstandes
Aussagen zu Beeinflussungen der Schutzgüter
Erarbeitung von Aussagen zur Sicherung und Sanierung der Deponie
Erarbeitung von Einbauvarianten und Einbauempfehlungen zur Reduzierung der Schadstoffverfrachtung
Know-how- und Technologietransfer zur Sanierung der Aschedeponien
Vorstellung der komplexen Arbeitsergebnisse der Studie (Workshop in Serbien)


Ergebnisse und Diskussion

Die Diskussion und Darstellung sowie die Bewertung der Ergebnisse des Projektes erfolgen zeitnah im Zuge von Projektbesprechungen, Präsentationen und Zwischenberichten (siehe Projektablaufplan). Nach Abschluss des Projektes wird der DBU ein Abschlussbericht zu folgenden Hauptarbeitsschwerpunkten vorgelegt (Auswahl, geplant):
Konzeptfestlegung zur Sanierung und Sicherung (Variantenvergleich/Vorzugsvariante):
- Hydraulische Sanierung
- In situ-Stabilisierung unter Einsatz von Altaschen
- Abdichtung, Einkapselung und/oder Abdeckung zur Rekultivierung
- Alternative technische Maßnahmen
- Geotechnik Aschedeponiekörper
- Variantenvergleich, Kosten-Nutzen-Betrachtung und Vorzugslösung
- Sanierungs- und Sicherungskonzept
- Recht/ Verhältnismäßigkeitsprüfung/ Akzeptanz
Wissenschaftlich-technische Gesamtauswertung:
- Gesamtauswertung, Ableitung von übertragbaren modellhaften Maßnahmen auf die Praxis
- Abschlußbericht
Grundlagen:
- Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung
- Sanierungsziele/ Schutz- und Nutzungsziele
- Präzisierung der Untersuchungsrichtung, Aufstellung der Untersuchungskonzeption
- internationale Literaturstudie
Standortverhältnisse und -untersuchungen:
- Aschedeponiekörper (Analytik, Versuche, Bohrungen etc.)
- Hydrogeologische Berechnungen (Boden-, Oberflächen und Grundwasser), Stoffaustrag Deponie
- Geotechnische Untersuchungen (Deponiekörper, Standsicherheit)
- Sanierungsuntersuchungen zur Konzeptfestlegung und -optimierung
- Prozess- und Systemmonitoring (Aschedeponiekörper, Liegendes, Wasserhaltung)
- Ergänzende Erkundung (optional)
Gefährdungsabschätzung:
- Gefährdungsabschätzung Deponiekörper
- Geotechnische Risikoabschätzung des Aschedeponiekörpers
Schlussbericht:
- Plan der Sanierung, Variantenbetrachtung und Kostenermittlung
- Vorzugslösung zur Sicherung und Sanierung
- Praxisempfehlungen und modellhafte Darstellung der Ergebnisse für vergleichbare Standorte
- Innovations- und Know-how-Konzept (Verwertung)


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen des Projektes sowie nach dem Abschluss wird eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet. Dazu erfolgen im Zuge der Laufzeit entsprechende Erörterungen, Präsentationen und Workshops bei der DBU als auch bei den serbischen Partnern. Weiterhin erfolgen Veröffentlichungen auf den Homepages der Projektpartner, im Rahmen der Unternehmensöffentlichkeitsarbeit (MIBRAG Spektrum) und im Wirtschaftsspiegel. Nach Projektabschluss wird auf Grundlage des Endberichtes eine deutsch- und englischsprachige Veröffentlichung erstellt.


Fazit

Aus der erfolgreichen, innovativen Bearbeitung der Studie und der Schaffung von innovativen Lösungs-konzepten ergeben sich für eine Projektfortführung nachfolgende Perspektiven:
- Teilverwertung der laufend anfallenden und deponierten Aschen und Schlacken in der Praxis
- Erarbeitung von Aussagen und Empfehlungen zu Möglichkeiten der Verwertung der neu an-fallenden bzw. auch der bereits verbrachten Aschen Massenreduzierung für die Deponierung
- Gewährleistung der Übertragbarkeit des Sanierungs- und Revitalisierungskonzeptes auf andere Standorte Gewährleistung einer allgemeinen Anwendbarkeit.
Die Realisierung der vorliegenden Studie gewährleistet Möglichkeiten zur Übertragbarkeit und ggf. zur Entwicklung neuer Verfahren für die Ascheverwertung. Die Verwertungsmöglichkeiten sind dabei aus den vorliegenden Erfahrungen nicht nur in der Baustoffindustrie, sondern auch im Bergbau und angrenzenden Gebieten gegeben. Eine Prüfung der generellen Verwertungsmöglichkeiten mit den damit verbundenen Einsparungsmöglichkeiten von natürlichen Rohstoffen werden in die Studie integriert. Die im Zuge des Vorhabens gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse werden zunächst im Rahmen eines Workshops in Belgrad verbreitet.

Übersicht

Fördersumme

56.654,00 €

Förderzeitraum

13.09.2004 - 13.09.2006

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Ressourcenschonung
Umwelttechnik