Erarbeitung des pädagogischen Konzeptes und Durchführung vorbereitender Maßnahmen für den Aufbau des Ökologischen Schullandheims Gersheim
Projektdurchführung
Verein für europäische Umweltbildungund Umwelterziehung e. V.
Dekan-Schindler-Str. 13
66453 Gersheim
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das saarländische Umweltministerium unternimmt große Anstrengungen, ein Netzwerk von Umweltbildungseinrichtungen zu schaffen. Dazu gehört auch ein Zentrum für nachhaltige Umweltbildung, das sich nicht nur auf Naturerfahrung beschränkt, sondern sich darüber hinaus durch Lehrerfortbildung und Schüleraustausch auf trinationaler Ebene im Bereich der nachhaltigen Umweltbildung auszeichnet.
Ziel des Projektes ist es, ein trinationales ökopädagogisches Konzept in Kooperation mit deutschen, französischen und polnischen Partnern zu erarbeiten. In der Folge sollen Schüleraustausch und Lehrerfortbildung im Ökologischen Schullandheim Gersheim institutionalisiert werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt hat bereits im Sommer 2002 mit der Einrichtung eines pädagogischen Arbeitskreises begon-nen, in dem Grundschulpädagogen, Lehrer der Gesamtschule Gersheim, Vertreter des Landesamtes f. Pädagogik u. Medien sowie weitere Kooperationspartner aus Gersheim vertreten sind. Hier wird ein pädagogisches Grundkonzept erarbeitet, das in Modulen ausgestaltet dem im Herbst 2003 einzustellenden Umweltpädagogen als Grundlage für die Erstellung einer Angebotspalette dienen soll.
Der nächste Schritt wird durch die Europawoche vom 3. - 11.05.2003 eingeleitet. In dieser Woche werden deutsche, polnische und französische Projektgruppen, bestehend aus Lehrern und Schülern, im geplanten Ökologischen Schullandheim zusammentreffen und in gemeinsamen Workshops erste Kontakte knüpfen. Es werden erste Konzeptionen erarbeitet und dokumentiert bzw. schon erarbeitete pädagogische Module durch die Schüler getestet. In der Folge werden die aufgebauten Kontakte verstetigt, u.a. durch weitere Workshops und Begegnungswochen.
Im Herbst 2003 wird, wie oben schon erwähnt, ein Umweltpädagoge eingestellt, dessen Aufgabe es sein wird, die Konzeptionen des pädagogischen Arbeitskreises zu einer breiten Angebotspalette auszubauen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Akquisition von Kooperationsschulen zur Sicherung einer durchgängigen Belegung des Hauses. Bereits jetzt haben sich 55 Schulklassen angemeldet.
Im Herbst 2004 soll das Ökologische Schullandheim den Betrieb aufnehmen.
Ergebnisse und Diskussion
Durch die parallel zur Konzeptentwicklung laufenden Umbaumaßnahmen haben sich unvorhergesehene Verzögerungen ergeben, so dass die Laufzeit des Projekts bis zum 31.07.2005 verlängert werden musste. Ebenso wurden für die DBU kostenneutral Honorar- und Werkvertragsmittel umgeschichtet zur Förderung einer 2/3-Stelle für einen zusätzlichen Umweltpädagogen. Dieser startete mit seiner Arbeit am 1. April 2004 im Rahmen einer AB-Maßnahme für ein Jahr bis zum 31. März 2005.
Seine Aufgaben bestanden in der Unterstützung der bis dahin bereits geleisteten Arbeit des pädagogischen Arbeitkreises und der seit 1. Oktober 2003 eingestellten Umweltpädagogin. Als Biologe hatte er bereits Erfahrungen in der Umweltbildung erhalten und kannte die Region Bliesgau sehr gut.
Die Umweltpädagogen konnten nun recht zügig in Kooperation mit dem pädagogischen Arbeitskreis fertige Wochenprogramme entwickeln, mit den Kooperationsbetrieben und -partnern abstimmen und zusammen mit der Gesamtschule Gersheim, der Gesamtschule Bexbach und der Grundschule Eiweiler testen.
Dabei zeigte sich sehr schnell, dass die bereits angedachte Zielgruppe zwischen acht und zwölf Jahren richtig gewählt war. Ältere Schüler erreicht man mit den Programmen sehr schlecht, für jüngere sind die Programme zu anspruchsvoll. Hingegen müssen die Programme für internationale Begegnungen und Schullandheimaufenthalte ausgerichtet sein auf 13 bis 15jährige Jugendliche, da diese Altergruppe über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügt.
Insgesamt lagen bei Betriebsaufnahme am 3. März 2005 22 verschiedene Wochenprogramme vor, die sich den Überthemen Natur und Kultur, Wald und Boden und Landwirtschaft und Ernährung unterordnen lassen. Die Programme sind so ausgestaltet, dass sie die jahreszeitlichen Besonderheiten berücksichtigen. Beispielsweise wird im Sommer beim Programm rund um die Biene wohl eher um die Honigerzeugung gehen, während im Winter das Nebenprodukt Bienenwachs verarbeitet wird.
Aus den vielfältigen Kontakten nach Frankreich und Polen haben sich insgesamt drei Veranstaltungen ergeben. Bereits im Jahr 2003 fand eine trinationale Projektwoche im Rahmen der Europawoche statt. 2004 und 2005 wurden diese Europawochen ebenfalls zum Anlass genommen, Erfahrungen aus dem Bereich der Umweltbildung über die Grenzen hinweg auszutauschen und sich gegenseitig besser kennen zulernen.
Da die Nachfrage aus Frankreich und Polen nach Partnerschaften und Schullandheimaufenthalten mit internationalem Charakter recht groß ist, entstand sogar die Projektidee, eine europäische Schulpartnerschaftsbörse ins Leben zu rufen, die ihren Stützpunkt im Saarland hat.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die einzelnen Projekte, Baubeginn, Zuwendungsbescheide usw. wurden zum Anlass genommen, Presseberichte an die Lokalpresse zu geben, den Hörfunk und das Fernsehen des Saarländischen Rundfunks zu informieren.
Ansonsten wurden mit den Projektgeldern reichhaltige Infomaterialien entwickelt, die zur Akquisition in Schulen benutzt, per Infopost, Messebesuche oder durch direkten Kontakt verteilt wurden.
Einen Pressespiegel haben wir dem Anhang beigefügt.
Fazit
Die Projektfördermittel konnten zielgerichtet in die Erarbeitung der vorgesehenen Konzepte gesteckt werden. Der Aufbau eines solchen Projekts, das sich im späteren selbst tragen soll, erfordert eine sehr intensive Vorbereitung und somit entsprechende Finanzmittel, die vor allem dahingehend eingesetzt werden müssen, Konzepte zu erstellen, die zukunftweisend, attraktiv, wirtschaftlich und somit nachhaltig sind.
Die Auszeichnung als UN-Dekaden-Projekt Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005/06 bestätigt die Bemühungen und Ergebnisse der dreijährigen Vorlaufphase und macht Mut und schafft Motivation für die nächsten Jahre.
Fördersumme
124.800,00 €
Förderzeitraum
26.07.2002 - 31.07.2005
Bundesland
Saarland
Schlagwörter
Naturschutz
Umweltkommunikation