Projekt 20663/01

Konferenz: Climate Change and Paths to Sustainability

Projektdurchführung

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.
Postfach 60 12 03
14412 Potsdam

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Europäische Klimaforum (European Climate Forum e. V.) ist ein neugegründetes Forum, das verschiedene Akteure im Klima- und Energiebereich zusammenbringt, um einen neuen integrierten Ansatz in der Klimaforschung und -Debatte voranzubringen. Mitglieder sind führende wissenschaftliche Institutionen in Europa, Vertreter der Industrie sowie international aktive Umweltverbände.
Die Konferenz in Berlin am 14.-15. Dezember war das Hauptereignis im Jahr 2002 und gehört zu einer Serie von kleineren und größeren ECF-Veranstaltungen. Angesichts der bisherigen Trennung zwischen akademischen Studien im Klimabereich und konkreten Bemühungen der Wirtschaft und der Verbände Lösungen für das Klimaproblem zu finden, ist ein stetiger und strukturierter Dialog wichtig. Die Konferenz hat einen Beitrag zur Zusammenbringung dieser zwei Bereiche geleistet.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenVier Themen haben den inhaltlichen Schwerpunkt gebildet und wurden und im Plenar und in kleinen Arbeitsgruppen diskutiert:
(a) Was ist gefährlicher Klimawandel?: Es gab Vorträge zu den Wirkungen des Klimawandels auf die Versicherungsindustrie, auf kleine Inselstaaten und auf Biodiversität.
(b) Reduktionsziele für Klimagase: Es gab Vorträge und Diskussionen zu wann und wo Emissionen von Klimagasen reduziert werden sollen? Weiterhin wurde diskutiert welche Klimaziele nicht mehr realistisch zu erreichen sind?
(c) Der Technologiewandel: Welche Technologien können wann und wo eingesetzt werden? Welche Investitionsstrategien und Erwartungen haben verschiedene Akteure?
(d) Politikperspektiven aus Europa, den Vereinigten Staaten und Entwicklungsländern. Ein Runder Tafel mit Vertretern von USA, Deutschland, Brasilien, China und der Industrie diente als Einleitung für weitere Diskussionen.


Ergebnisse und Diskussion

Bei der Auswahl der Repräsentanten wurde darauf geachtet, dass eine Balance zwischen Wissenschaftlern, Vertretern aus der Wirtschaft und den Verbänden gefunden wird. Großer Wert wurde auch darauf gelegt, dass Vertreter aus Entwicklungsländern ihre Perspektive zu den Fragen des Klimawandels oder der Gerechtigkeit von Klimastrategien äußern können. Trotz der Verschiedenheit der Teilnehmer scheint ECF auf guten Wege zu sein um eine gemeinsame Sprache entwickeln. Im folgenden werden nur einige Ausgewählte Aspekte der Ergebnissen und Diskussionen aufgeführt.
Was ist gefährlicher Klimawandel? Die Vorträge zu den Wirkungen auf Versicherungsindustrie, kleine Inselstaaten und Biodiversität gaben Anlass zu intensiven Diskussionen. Es wurde deutlich, dass Ethische und moralische Fragen bezüglich gefährlichen Klimawandels bisher vernachlässigt wurden. Es soll ein Positionspapier veröffentlicht werden, welches in einer Serie von Europäischen Workshops diskutiert wird. Wissenschaftliche Erkenntnisse können mögliche folgen des jeweiligen Temperaturanstiegs Aufzeichnung.
Reduktionsziele für Klimagase: Es gab Vorträge und Dialog zu wann und wo Emissionen von Klimagasen reduziert werden sollen? Die Verschiedenen Szenarien haben deutlich gemacht, dass es nicht eindeutig geklärt ist welche Klimaziele verfolgt werden müssten. Forschungsbedarf besteht insbesondere im Bereich Arbeitsteilung zwischen adaptation und mitigation und deren respektive Kosten.
Der Technologiewandel. Unter anderem wurde eine neue Perspektive zu Energie und Entwicklungsfragen in Afrika aufgezeichnet. Die Potentiale der Energieproduktion aus Sonnenenergie und Biomasse sind sehr hoch. Eine vielversprechende Idee war KMUs aus dem erneuerbaren Energien -Bereich und Energieexperten aus Afrika zusammenbringen um ausgewählte Themen zu diskutieren. Solche Themen könnten z.B. Märkte und Finanzierungskonzepte für Erneuerbare Energien, Diffusion von Innovationen und Perspektiven für Wasserstoffbasierte Energiesysteme. Die Technologiegruppe innerhalb des ECF wird die verschiedenen diskutierten Themen aufnehmen und einen Forschungskonzept erarbeiten, in dem die technischen potentiale der adaptation und mitigation Strategien erforscht werden.
Politikperspektiven aus Europa, den Vereinigten Staaten und Entwicklungsländern. Ein Runder Tafel mit Vertretern von USA, Deutschland, Brasilien, China und der Industrie war die Einleitung für weitere Diskussionen. Es wurde deutlich, dass es zur Zeit sehr unterschiedlich Standpunkte gibt und dass es wichtig ist einen Dialog zwischen den Ländern aufrichtig zu halten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Konferenz wurde in Text und Bildern dokumentiert und die Dokumentation wurde per Internet allen Interessenten zugänglich gemacht (siehe www.European-Climate-Forum.net). Per Rundbrief wurden relevanten Personen informiert. Neben den Vorträgen wurden die Diskussionen im Forum und in den Dis-kussionsgruppen dokumentiert. Bestehender klarer Konsens bzw. Dissens war ein Indikator sein für Bereiche, in denen integrierte Forschung wichtige Beiträge liefern kann. Die Identifikation gesellschaftlich relevanter Fragen - ein wichtiges Ziel des Dialogs mit Firmen und Verbänden und ein notwendiger Schritt für die Erarbeitung gemeinsamer Forschungsprojekte - wurde mit besonderer Aufmerksamkeit dokumentiert. In der Zeitschrift Reference (No. 19, p. 8-13) wurde ein Artikel über die Konferenz mit dem Titel Climate Change and Paths to Sustainability: The Role of Science-Based Stakeholder Dialogues (Welp, Jaeger & Hasselmann 2003). Das bei der Konferenz vorgestellte Klimaspiel (Climate Game) ist auch auf der ECF Webseite dokumentiert. Es gibt einen Link zum Deutschen Museum (München) wo das Spiel im Rahmen einer Ausstellung präsentiert wurde.


Fazit

Die Konferenz und die Diskussionen wurde sowohl von den Teilnehmern als auch Veranstalter als höchst interessant und erfolgreich eingestuft. Anregungen zu zukünftigen Forschungsprojekten wurden geliefert. Der Dialogprozess wird weitergeführt. Es wurde deutlich, dass in Zukunft kleinere Studien und Positionspapiere geeignet sind um gezielt bestimmte Klimarelevanten Fragen zwischen Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftlern zu diskutieren. Die jährlichen ECF Konferenzen werden fortgeführt werden und die nächste wird am 8.-10. September 2003 am Tyndall Centre/UEA (Norwich) stattfinden. Die ECF Konferenz wird als teil der dritten Nachhaltigkeitstage stattfinden.

Übersicht

Fördersumme

24.143,00 €

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation