Pro EMAS – Wege zur Konsolidierung und Kommunikation von Umweltmanagementsystemen in KMU
Projektdurchführung
Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum des Handwerks
Hohenzollernstr. 47 - 49
66117 Saarbrücken
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Pilotprojekt Pro EMAS aus dem Jahre 2002 (AZ 17839) hatte als ein wesentliches Ergebnis, dass die Bereitschaft von KMU, sich an EMAS zu beteiligen bzw. im System zu bleiben, entscheidend von einem EMAS-aufgeschlossenen lokalen Umfeld und konkreten regionalen EMAS-Vorbildern abhängt.
Zudem steigt auch für KMU die Notwendigkeit, in Zeiten wachsender Eigenverantwortung (siehe Betriebssicherheitsverordnung) zuverlässige und handhabbare Organisationssysteme dauerhaft im Betrieb zu implementieren, um u.a. negative Umweltauswirkungen oder Haftungsrisiken zu minimieren.
In Saarbrücken/Eppelborn wird versucht, in einer EMAS-zertifizierten Kommune ortansässige KMU im kommunalen Netzwerk zur EMAS-Teilnahme zu motivieren.
In Trier ist das Bestreben, möglichst viele bereits registrierte KMU zur Aufrechterhaltung ihres EMAS-Systems zu motivieren (Revalidierung).
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Umweltzentrum Trier wird ein EMAS-Identifikationsmodell für alle registrierten Handwerksbetriebe entwickeln, mit dessen Hilfe gemeinschaftliche Aktivitäten in Form einer Werbegemeinschaft initiiert und koordiniert werden können. Methodisch werden die Projektschritte realisiert durch das Konzept eines Mit-telkataloges, diversen Workshops und die Entwicklung von Öffentlichkeitsauftritten.
Im Umweltzentrum Saarbrücken werden die intrakommunalen Aktivitäten der Gemeinde Eppelborn koordiniert. Das bedeutet einerseits den dauerhaften Aufbau eines EMAS-Netzwerkes aus Betrieben, Gemeinde und Umweltzentrum. Andererseits nehmen diese Betriebe an einer überbetrieblichen Ausbildung zum Umweltbetriebsprüfer teil, um sich selbst und gegenseitig in der erforderlichen Zeiträumen intern nach EMAS-Vorgaben zu prüfen.
Ein Leitfaden wird die wesentlichen Ergebnisse zusammenfassen und zur bundesweiten Verbreitung ge-nutzt werden. Begleitet wird dieses Vorhaben durch einen EMAS-Newsletter für EMAS-Anwender (insbesondere KMU); der Newsletter wird weiter in regelmäßigen Abständen erscheinen.
Die beteiligten Betriebe stammen aus den Branchen Bauhandwerk, Gebäudereinigung, Kfz und Ingenieurwesen. Die Mitarbeiterzahl lag zwischen 3 und 25 Mitarbeitern.
Ergebnisse und Diskussion
Umweltzentrum Saarbrücken/Gemeinde Eppelborn
Mit der fachlichen Unterstützung durch das Umweltzentrum Saarbrücken wurden in der Gemeinde Ep-pelborn vier Unternehmen zum Umweltsiegel geführt. Aufgrund der identischen Aufnahmekriterien konnten diese Betriebe ohne Zusatzaufwand dem Saarländischen Umweltpakt beitreten. Ein weiterer Hand-werksbetrieb aus der Nachbargemeinde Schmelz ist ebenfalls dem Umweltpakt beigetreten:
Drei dieser Betriebe haben innerhalb der Projektzeit zudem erreicht, nach EMAS validiert zu werden.Alle Betriebe sind aufgrund der durchgeführten Prüfungen in der Lage, den betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich durchzuführen. Hierbei ist ihnen eine kurze und übersichtliche Dokumentation hilfreich. Diese Dokumentation wurde in den drei EMAS-Verfahren zu einem Handbuch entwickelt, dessen Musterversion auf den Homepage des Umweltzentrums verfügbar ist.
Die betreuten Betriebe haben festgestellt, dass sie den Prozess ohne die Unterstützung durch das pra-xisorientierte Umweltzentrum nicht ohne weiteres hätten durchführen können. Es ist ihr Wunsch, auch weiterhin unterstützt zu werden. Dies betrifft insbesondere die erforderlichen internen Überprüfungen (Audits) sowie die Aktualisierung der Umweltvorschriften und deren konkrete Auswirkungen auf den jeweiligen Betrieb.
Als weitere Projektergebnisse sind aufzuführen:
· Informationsbroschüre Betrieblicher Umweltschutz - Modelle zur Umsetzung
· Newsletter EMAS aktuell in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltgutachterausschuss, Berlin
· Aufnahme der Siegel-Betriebe in den saarländischen Umweltpakt
Umweltzentrum Trier
Gestartet wurde mit einer Informationskampagne (Presse, Aktionstag), mit deren Hilfe die Betriebe in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wurden. Nach einem Workshop und einer Fragebogenaktion konnten drei Betrieben (Fleischer, Bäcker, Schreiner) für eine Werbeaktion mit Presseaktionen und Infoflyer gewonnen werden. Im Rahmen des Projektes starteten 3 Betriebe mit der Revalidierung und 11 erklärten ihre Absicht zur Revalidierung. Ein Betrieb konnte zur Neuvalidierung gewonnen werden.
Weitere Aktivitäten zur Revalidierung
· Durchführung von Werbechecks (incl. Auswertung und Maßnahmenvorschläge)
· Newsletter
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Saarbrücken:
EMAS-Newsletter; Presseberichte Deutsches Handwerksblatt, DBU aktuell (5/2005) Lokalpresse; Musterhandbuch; Broschüre;
Workshops, Info-Veranstaltungen in der Gemeinde
Trier:
Image-Flyer; Aktionstage in den EMAS-Betrieben; Presseberichte Deutsches Handwerksblatt; lokale Werbekampagne; Expertentelefon mit lokaler Presse, Workshops; EMAS-Newsletter, Kooperation IHK und HWK Trier zur EMAS-Imagewerbung.
Fazit
Das betriebsinterne Engagement hin zu einem systematischen Umweltschutz bzw. zur Erhaltung einer bereits vorhandenen EMAS-Zertifizierung reicht nicht aus, um die Vorteile dieser Systeme dauerhaft zu sichern. Es ist insbesondere für KMU von unschätzbarem Wert, wenn das lokale Umfeld, sprich die Kommune, und die Handwerkskammern (mit ihren Umweltzentren) eine kontinuierliche Unterstützung vorhalten. Dies betrifft sowohl die fachliche Beratung vor Ort als auch die öffentlichkeitswirksame Begleitung der Betriebe.
wichtige Links
www.saar-lor-lux-umweltzentrum.de www.umweltzentrum-trier.de
www.uga.de www.eppelborn.de
www.umweltpakt.de
Fördersumme
83.000,00 €
Förderzeitraum
01.06.2003 - 28.02.2005
Bundesland
Saarland
Schlagwörter
Landnutzung
Umweltkommunikation