Projekt 20562/01

Im Reich des Wassermanns – Erarbeitung und Umsetzung einer Naturschutzausstellung im Museum für Natur und Umwelt der Hansestadt Lübeck

Projektdurchführung

Museum für Natur und Umwelt Lübeck
Mühlendamm 1 - 3
23552 Lübeck

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Naturerbe der Lübecker Region ist ein Potential, das wesentlich die Attraktivität der Stadt sowohl zum Wohnen als auch für die Naherholung mitbestimmt. Es ist ein bisher nur wenig gehobener Schatz, den es einerseits zu bewahren und andererseits im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung zu nutzen gilt.
Ziel des Projekts ist eine Ausstellung im Museum für Natur und Umwelt, in der das hervorragende Lübecker Naturerbe bewusst gemacht wird und Menschen aller Altersgruppen, Heimische wie Touristen, spannende Unterhaltung und interessante Information finden. - Die Besucherinnen und Besucher sollen
sich in einer Neugier erweckenden angenehmen Raumatmosphäre wohlfühlen
interessant gestaltete Exponate wie Aquarien, Fossilien und Modelle in Muße anschauen können
sich interaktiv spannende Wissens-Stationen erschließen können
Bekanntes neu entdecken und auf eigene Naturerfahrungen Lust bekommen
für eigenes zukunftsgerechtes Handeln motiviert werden


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Besonderheiten der Lübecker Flusslandschaften und der nahen Ostsee, ihre Geschichte, Natur und immer neu zu entdeckende Schönheit, werden in der neuen Dauerausstellung so präsentiert, dass die interessierte Bevölkerung für dieses wertvolle Naturerbe begeistert und so für den Naturschutz gewonnen wird. Den spezifischen Bedürfnissen von Kindern wird dabei ebenso Rechnung getragen wie den An-sprüchen von Erwachsenen. Die Menschen sollen Lust bekommen, die heimische Natur zu erwandern, mit dem Boot zu erleben oder in anderen Formen der naturverträglichen Begegnung kennen zu lernen.
Die Raumgestaltung in der Ausstellung als Erlebniswelt mit vielen konkreten Bezügen zu Orten in der Landschaft, sowie die lebendige Vermittlung der Tier- und Pflanzenwelt sind gleichermaßen erlebnis- wie lehrreich. Die dynamische Entwicklung der Landschaften wird spielerisch erfasst und auch die gegenwär-tigen verändernden Prozesse werden verstanden. Über die Identifikation mit den ästhetischen und ökologischen Werten der Landschaft wird zu einem Engagement für den Schutz des Naturerbes aufgerufen. In den konkreten Bezügen zur Region, die den Stoff der Ausstellung liefern, sollen die Prinzipien und Wer-te eines nachhaltigen Tourismus sichtbar werden, der gleichermaßen dem Naturschutz wie der lokalen Wirtschaft zugute kommt.


Ergebnisse und Diskussion

Das gesetzte Ziel des Projekts, das Lübecker Naturerbe in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu stellen und dabei die dargestellten Lebensräume als wesentliche Komponenten der Le-bensqualität dieser Stadt zu vermitteln, kann in vollem Umfang als erreicht angesehen werden. Sowohl die Presse, die in mehreren ganzseitigen Aufmachungen berichtete, als auch die vielfach geäußerten Urteile der Besucherinnen und Besucher belegen diesen Erfolg.

Die Ausstellung wurde als Naturerlebnis-Ausstellung angekündigt - zum einen, weil sie mit ihrer Raumatmosphäre und mit ihren vielen interaktiven Stationen zum Erleben einlädt, und zum anderen, weil sie die BesucherInnen an viele konkrete Orte der Lübecker Natur lockt. Damit wird sie auch zum Informationszentrum für Einheimische und Ortsfremde, die das Lübecker Naturerbe aufsuchen möchten.

Wegen des hohen Aufwandes für die Planktonwelt im begehbaren Wassertropfen sowie die zahlreichen interaktiven Stationen und die sorgfältige Darstellung der Artenvielfalt in Dioramen und Archivvitrinen musste die früher geplante Eröffnung verschoben werden. Aber auch in der nun folgenden ersten Öff-nungszeit werden einige technische Verbesserungen und Korrekturen vonnöten sein, um Abstriche am innovativen Charakter der Ausstellung zu vermeiden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Am 10. Mai 2008 fand im Lübecker Dom die feierliche Eröffnung der Ausstellung mit geladenen Gästen statt. Am Pfingstsonntag und am Pfingstmontag, 11. und 12. Mai 2008, wurde die Ausstellung dann erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Hierzu erschienen etwa 800 Gäste. Am folgenden Sonntag, dem Internationalen Museumstag, besuchten weitere 1.100 Gäste, überwiegend Familien mit Kindern, die Ausstellung. Seit dem 11. Mai ist die Ausstellung regulär der Öffentlichkeit zugänglich.

Bereits die Entstehung der Ausstellung wurde von der Presse begleitet.
- Am 14. September 2007 erschien unter dem Titel Hier entsteht des Wassermanns Reich ein Baustellenbericht.
- Am 12. Februar erschien nach einer gut besuchten Pressekonferenz ein weiterer Werkstattbericht, indem die Dioramen und Inszenierung eines Wassertropfens als Planktonraum in ihrem Werden vorgestellt wurden.
- Eine Vorankündigung zur Reservierung des Eröffnungstermins und die Einladung zur Eröffnung zu Pfingsten wurden bundesweit verschickt.
- Am 8. Mai schließlich fand die letzte Pressekonferenz statt. Daraufhin berichteten mehrere Zeitungen in ganzseitigen Aufmachungen vor und nach der Eröffnung. Der Andrang der Besucher war groß, obgleich strahlendes Pfingstwetter zu Ausflügen in die Natur lockte.
Zur Eröffnung wurde auf den Lightboards an Lübecks großen Straßen, auf Großplakatwänden sowie im Rundfunk geworben. Gleichzeitig wurde über einen großen Verteiler mit zwei Faltblättern über alle bereits feststehenden Veranstaltungstermine des Museums und das pädagogische Angebot informiert. Ein schriftlicher Führer durch die Ausstellung ist in Vorbereitung.


Fazit

Die Durchführung dieses Ausstellungsprojekts ist für das Museum für Natur und Umwelt von herausragender Bedeutung. Mit ihm wurde der Charakter des Hauses modernen Maßstäben angepasst und in-haltlich neu bestimmt. Damit können neue Besuchergruppen für die heimische Natur und ihren Schutz sensibilisiert und motiviert werden. Auch der Tourismus Lübecks wird davon profitieren. Für das Museum selbst verbindet sich mit der neuen Popularität eine gut begründete Hoffnung auf längerfristigen Bestand in der Kulturlandschaft der Stadt

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

13.09.2004 - 31.05.2008

Bundesland

Schleswig-Holstein

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation