Durchführung des Umweltkommunikationsprojektes Der Grüne Faden: Partnerschaft für die Natur: voneinander lernen – gemeinsam helfen
Projektdurchführung
Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt
Neustädter Markt 19 (Blockhaus)
01097 Dresden
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Umweltbildung findet in der Regel in Kindergärten nur sporadisch und ohne zusammenhängendes Konzept statt, an Schulen besteht sie in der Vermittlung von lehrplangerechten Kenntnissen im Rahmen des Unterrichtes. Ein wesentlicher Mangel ist der sehr schwache persönliche Bezug der Kinder und Jugendli-chen zum Unterrichtsgegenstand, der Natur selbst.
Im Rahmen des Projektes sollte ein durchgängiges Umweltbildungskonzept zur Ergänzung des Unterrichtes erarbeitet werden. Die Inhalte sollten von den Kindern und Jugendlichen anschaulich, praxisnah und eigeninitiativ anhand einer Partnerschaft zum Schutze der Biodiversität auf den Philippinen erarbeitet werden. Diese Partnerschaft diente dazu, die Notwendigkeit des gleichzeitigen Handelns auf lokaler und globaler Ebene begreifbar zu machen. Die heranwachsenden Generationen müssen Kompetenzen entwickeln, die sie zur Auseinandersetzung mit den Folgen ihres Tuns in ihrer natürlichen und sozialen Umwelt befähigen und die zur Gestaltung einer ökologisch handelnden Gesellschaft aktiv beitragen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGegenstand der Umweltbildung im Rahmen des Projektes war zunächst einmal das Bestaunen und Begreifen der Natur vor der eigenen Haustür. Gerade jüngeren Kindern kann durch Staunen über die vielfältigen Wunder ein Gespür für die Natur vermittelt werden. Ist die Neugier erst einmal geweckt tauchen vielfältige Fragen auf und die Suche nach den Antworten und dem Begreifen beginnt. Zunehmend kön-nen Kinder für globale Themen sensibilisiert werden. Daraus entsteht der Wunsch nach Handlungsmöglichkeiten im Bereich des Naturschutzes.
Kurz zusammengefasst werden kann das Konzept daher mit den drei Worten Bestaunen - Begreifen - Beschützen.
Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt unterstützte im Rahmen des Projektes zahlreiche Kindergärten beim Aufbau von Parkwander- oder Waldgruppen sowie Grundschulen und weiterführenden Schulen bei Projekttagen und Arbeitsgemeinschaften. Es wurden soweit als möglich Kontakte zwischen den Einrichtungen geknüpft, die eine aufeinander aufbauende Zusammenarbeit in der Umweltbildungsarbeit ermöglichen sollte. Ein Anwendungsbeispiel für den globalen Naturschutz war dabei der Biodiversitätsschutz auf den Philippinen durch die Übernahme von Tierpatenschaften. Die Landesstiftung unterstützte die Kinder und ihre Betreuer durch den Kontakt zu den Philippinen, Hintergrundwissen und Materialien zum Thema Regenwald und aktuelle Informationen über die Patentiere.
Es wurden Chancen genutzt, die sich durch die Einbeziehung von Eltern, die Initiativen engagierter ErzieherInnen und LehrerInnen, die Eigeninitiativen von Jugendlichen und durch die Kontaktvermittlung zu Kooperationspartnern (z. B. Zoos, Umweltgruppen) ergaben. Als weiterer Anreiz für Schulen wurde in Zusammenarbeit mit der Tropenwaldstiftung OroVerde ein Wettbewerb durchgeführt. Zudem wurden Lehrer und Erziehern Fortbildungen zur Umsetzung von Umweltbildungsthemen angeboten.
Fazit
Das im Projekt entwickelte Konzept Bestaunen - Begreifen - Beschützen ist insbesondere von den Kindergärten und Grundschulhorten im Raum Leipzig begeistert aufgenommen worden. Es führte zum Aufbau von Wander- und Naturgruppen in Kindergärten und wird in zahlreichen Einrichtungen in der Umweltbildungsarbeit umgesetzt.
Die erarbeiteten Materialien und Anregungen zu regelmäßigen Besuchen in der die Einrichtungen umgebenden Natur wurden dankbar aufgenommen. Dabei bewährte sich das Thema Baumfreunde für den Einstieg sehr und es hat sich zudem gezeigt, dass sich das darauf aufbauende Thema Regenwald für die Verdeutlichung der Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Handelns bestens eignet.
Eine Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und eine Vernetzung der Kindergärten und Grundschulen war stets sehr von den jeweiligen Erziehern und Lehrern und deren persönlichen Beziehungen und Engagement abhängig. Es hat sich gezeigt, dass eine Kooperation in der Regel über die Landesstiftung lief und sich nicht dauerhaft verselbstständigte. Dies lässt sich auch durch die geringen Stunden-zahlen erklären, mit denen die sächsischen Grundschullehrerinnen angestellt sind und durch die Tatsa-che, dass AG-Arbeit an Grundschulen nur wenig unterstützt wurden.
Durch die jetzt hinzukommenden Ganztagsangebote an sächsischen Schulen ist der Bedarf an kompetenten Umweltbildungsprojekten an Grundschulen in jüngster Zeit wieder gewachsen. Zudem besteht durch den neuen Bildungsplan Sachsens bei den Erziehern die Notwendigkeit, sich mit Naturwissenschaften und Umweltschutz in der Bildungsarbeit mit Kindergartenkindern intensiver zu beschäftigen. In Kindergärten und Grundschulen ist so der Bedarf an altersgerechten Materialien und Hilfestel-lung bei der Umsetzung von geeigneten Themen während der Projektlaufzeit sogar gestiegen. So erklärt sich auch die große Resonanz, die das Umweltbildungsprojekt Der Grüne Faden an den Einrichtungen gefunden hat.
Fördersumme
91.580,00 €
Förderzeitraum
01.11.2003 - 30.06.2007
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter
Naturschutz
Umweltkommunikation