Projekt 20270/01

Naturwissenschaftliche Experimente im Kindergarten – ein Beitrag zur Natur- und Umweltbildung

Projektdurchführung

Fachhochschule DarmstadtFB Chemie- und Biotechnologie
Hochschulstr. 2
64289 Darmstadt

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Kinder im Vorschulalter sind erwiesenermaßen aufgrund ihrer Neugierde besonders am naturwissenschaftlichen Phänomenen interessiert. Dieses Interesse sollte zur Natur- und Umwelterziehung genutzt werden, zumal Naturwissenschaft und Natur- bzw. Umweltschutz direkt zusammen hängen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenExperimentiertage zu den Themen Wasser, Feuer, Erde, Luft, Akustik, Physikalische Experimente zu Spielplatzgeräten, Optik, Magnetismus, Lebensmittelchemie, Farben, Licht und Energie, Dichte sowie Mikroskopische Welten wurden durchgeführt.
Das Thema Energie zog sich als roter Faden durch viele Experimentiereinheiten, denn auch im Umweltschutz und in der Umweltwissenschaft ist Energie der zentrale Begriff. Von daher ist es nur sinnvoll, wenn die Menschen von Klein an lernen, dass sich Energie immer von einer Form in eine andere umwandelt; eine Verbrennung liefert Wärme und Licht, Sonnenlicht bewirkt Wärme, eine schwingende Bewegung kann akustisch wahrgenommen werden, eine mechanische Kraft erzeugt eine Gegenkraft, magnetische Felder können magnetische Teilchen bewegen und orientieren etc.
In zwei Experimenten haben die Kinder erlebt, dass mit Hilfe von Naturwissenschaft und Technik Wasser gereinigt werden kann; durch Destillation bzw. durch Adsorption von gelösten Farbstoffen an Aktivkohle.
Eine alte Weisheit lautet, dass man das, was man schön findet, nicht zerstört, sondern bewahrt. Beim Thema Boden wurde u.a. mit Mineralien und Edelsteinen experimentiert. Hier wurde die Natur von einer besonders schönen und faszinierenden Seite gezeigt. Die Kinder waren begeistert. Einige Wochen schmückten die Steine eine Museumsecke im Raum und wurden häufig betrachtet und berührt.
Der Blick durch das Mikroskop in das Leben eines Heuaufgusses machte den Kindern bewusst, dass es auch noch einen Mikrokosmos mit einer faszinierenden Artenvielfalt gibt, die es zu bewahren gilt.


Ergebnisse und Diskussion

An den Experimentiertagen machten die Kinder engagiert und begeistert mit und freuten sich darauf. Dies war ein Zeichen dafür, dass ein wichtiges Teilziel des Gesamtprojektes erreicht werden konnte, nämlich durch naturwissenschaftliches Experimentieren und Beobachten von Naturphänomenen als schönes Kindheitserlebnis die Voraussetzung für eine spätere Aufgeschlossenheit und positive Akzeptanz gegenüber Naturwissenschaft und Technik und Liebe zur Natur zu schaffen.
Rein fachlich gesehen gelang es natürlich nur mit Einschränkungen, die (kleinen) Kinder für umweltrelevante Themen wie Energieumwandlungen und Wassereinhaltung sowie Schützenswertes in der Natur zu sensibilisieren.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Über die positiven Eindrücke der ersten vier Experimentiertage, die Grund zum Beantragen des hier beschriebenen Projektes waren, wurde ein Bericht geschrieben, der in der Chemiedidaktik-Zeitschrift Chemie und Biologie (c+b) 2002, Heft 2, S. 37-50, publiziert wurde.
Auf der Fachtagung Chemieunterricht der Gesellschaft Deutscher Chemiker wurde das Projekt und das weitere Vorgehen interessierten Chemielehrern und Fachdidaktikern vorgestellt.
Zwei Workshops und eine Lernwerkstatt für Erzieherinnen sind für das Jahr 2003 terminiert. Eine Publikation der Projektergebnisse in einer von Erzieherinnen häufig gelesenen sozialpädagogischen Fachzeitschrift ist geplant.


Fazit

Der Kindergarten ist als wichtiges Element in unserem Bildungssystem erkannt worden. Umwelterziehung gehört dazu.
Ziel eines Folgeprojektes wird es sein, die Umwelterziehung der Kinder durch wissenschaftliches Experimentieren über den Kindergarten hinaus, also anschließend in der Grundschule, zu fördern.

Übersicht

Fördersumme

1.000,00 €

Förderzeitraum

28.05.2002 - 28.11.2002

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Umweltkommunikation