Projekt 19500/01

Geschenk der DBU an die Jugend:Jugend recherchiert Umwelt – 100 Schulen im Dialog

Projektdurchführung

IZOP Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren GmbH
Heidchenberg 11
52076 Aachen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Nach mehr als 10 Jahren deutsch-deutscher Einheit betrachten sich die Menschen in den neuen und in den alten Bundesländern einander mit größerer Skepsis und Distanz als noch in den ersten Jahren nach dem Fall der Mauer. Damit auch im Inneren zusammenwächst, was zusammengehört (W. Brandt), zielt das innerdeutsche Partnerschaftsprojekt Jugend recherchiert Umwelt - 100 Schulen im Dialog im Rahmen der Initiative von Bundespräsident Johannes Rau schulpartnerschaften.de darauf ab, über ge-genseitige Besuche deutscher Schulklassen aus Ost und West und mit Hilfe journalistischer Recherchen über Umweltthemen das Umweltbewusstsein vor allem junger Menschen zu stärken, Land und Leute im anderen Teil Deutschlands besser kennen zu lernen und dazu beizutragen, die innere Einheit Deutschlands voranzubringen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden50 Schulen aus den neuen und den alten Bundesländern arbeiten über drei Jahre in bilateralen Partnerschaften mit jährlich wechselnden Projektklassen eng zusammen. Jede Projektklasse besucht ihre Partnerschulklasse im anderen Teil Deutschlands. Die Schüler leben während dieser Zeit in den Familien ihrer Partnerschüler, damit sie sich über die direkte persönliche Begegnung in ihren Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Besonderheiten besser kennen und verstehen lernen, Näheres voneinander aus erster Hand und nicht über Dritte erfahren und auf diesem Wege Vorurteile überwinden helfen.
Jede Klasse recherchiert ein intensiv vorbereitetes Umweltthema in der Region der Partnerschule. Insgesamt 20 deutsche Tageszeitungen stellen den Projektklassen der aus ihrem Verbreitungsgebiet sich rekrutierenden Projektschulen eine journalistische Plattform für die Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer Umweltrecherchen zur Verfügung.
Um die umweltpädagogischen Anliegen des Projekts zu verstärken, den innerdeutschen Annäherungsprozess zu beflügeln und die medienpädagogischen Ziele (Lese- und Medienkompetenz) zu realisieren, erhalten die Projektklassen für die Arbeit im Unterricht kostenlose Exemplare ihrer Projektzeitung und der Projektzeitung ihrer Partnerschule.


Ergebnisse und Diskussion

An dem Projekt nahmen in jedem Jahr 100 Schulen aus der gesamten Bundesrepublik teil, die deutsch-deutsche Schulpartnerschaften eingingen. Die Schulen blieben über den Zeitraum von drei Jahren weitestgehend gleich, die Schulklassen, Kurse oder AGs, die das Projekt durchführten, wechselten - der Konzeption entsprechend - in jedem Falle jährlich. Bis auf wenige Ausnahmen bestanden die Partnerschaften während des gesamten Projektzeitraums. Zusätzlich zu den regulären Begegnungsfahrten und den Vor- bzw. Nachbereitungswochen im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) Kloster St. Marien-thal (Angebot für nicht alle Schulen) besuchten sich Schüler, Lehrerinnen/Lehrer und Schulleiter in zahlreichen Fällen - zum Beispiel während der Ferien. Oftmals war es auch so, dass die ursprünglich von Montags bis Freitags geplanten Begegnungsfahrten über die Wochenenden ausgedehnt wurden. So konnte das wirkliche Familienleben von den Gästen erfahren werden - also wenn am Wochenende die gesamte Familie, auch die unter der Woche sonst arbeitenden Mitglieder, am Familienleben teilnahmen. Einige der innerdeutschen Schulpartnerschaften sollen nun in die Zukunft geführt werden, obwohl die großzügige finanzielle Unterstützung durch die DBU (ein Reisekostenzuschuss, der in aller Regel die Kosten für die gesamte Reise sowie eine zusätzliche Fahrt am Ort der Partnerschule ermöglichte) mit Ende des Projektes wegfällt. Die Schülerinnen und Schüler wurden gezielt an das Medium Tageszeitung herangeführt. Der große Nutzen einer regelmäßigen Zeitungslektüre wurde ihnen vermittelt und damit ein Beitrag zur Leseförderung der jungen Menschen geleistet. Die Zeitung wurde auch, wie vom IZOP-Institut regelmäßig auf den Seminaren angeregt, speziell bezüglich der Themen Umwelt und Deutsche Einheit ausgewertet. Auch konnte (was für die spätere Recherche der Schüler von Bedeutung war) die Zeitung selbst - als Medium - in den Mittelpunkt des Unterrichts rücken, indem etwa zeitungsspezifische Textsorten und Darstellungsformen oder der Vergleich mit anderen Medien (Fernsehen, Internet, Boulevardblatt) zum Thema des Unterrichts gemacht wurden. Umweltthemen und -projekte in Deutschland sowie die An-forderungen, die das Konzept der nachhaltigen Entwicklung stellt, sollten den Schülern auf eine anschauliche und praxisnahe Weise vermittelt werden. Dazu organisierte das IZOP-Institut gemeinsam mit den Informationsanbietern (oft waren dies Bewilligungsempfänger für Förderprojekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt) vor Ort, also im Gebiet der Partnerschule, ganztägige Recherchen. Dies war ein weiteres hauptsächliches Ziel von Jugend recherchiert Umwelt - 100 Schulen im Dialog, welches nach drei Jahren klar erreicht wurde: Die Schülerinnen und Schüler sollten über die Voraussetzungen und Imp-likationen einer nachhaltigen Entwicklung an konkreten Beispielen aus den jeweiligen Regionen Deutsch-lands informiert und für Fragen des Umweltschutzes sensibilisiert werden. Damit diese Umweltinformation und Umweltbildung ebenfalls eine nachhaltige Wirkung bei den Jugendlichen erzielt, führte jede Projektgruppe während der Begegnungswoche eben eine solche, teils sehr arbeitsaufwendige Recherche durch, um im Nachgang Texte über die Recherche in ihrer heimatlichen Tageszeitung zu veröffentlichen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Zeitungsredaktionen berichteten regelmäßig über das Projekt und über die Preisverleihungen, die in jedem Jahr durchgeführt wurden. Die Schülerinnen und Schüler veröffentlichten Texte über ihre Umwelt-Recherchen, ihre Begegnungen mit den Partnerschülern sowie über die Projektidee als solche auf The-menseiten ihrer heimatlichen Tageszeitungen. Eine vierbändige Abschlussdokumentation (drei Bände davon sind Dokumentationsbände mit Presseveröffentlichungen) wurde vom IZOP-Institut erstellt.


Fazit

Den Presseveröffentlichungen der Schülerinnen und Schüler, dem Film sowie den Stellungnahmen der am Projekt beteiligten Lehrerinnen und Lehrer ist zu entnehmen, dass das Projekt in all seinen Bereichen (Innerdeutsche Einheit, Sensibilisierung für Umweltfragen, Zeitungs- und Medienkunde) ein großer Erfolg war. Die große Mehrheit der beteiligten Schulen wünschte sich gegen Ende des Projekts eine Weiterführung von 100 Schulen im Dialog. Es ist kein Zufall, dass über ein Drittel der deutschen Schulen, die an dem neuen, internationalen Projekt Umwelt baut Brücken teilnehmen (das - wiederum gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt - vom IZOP-Institut durchgeführt wird), bereits an 100 Schulen im Dialog beteiligt war. Zu diesen Schulen gehören, um nur einige zu nennen, das Staatliche Gymnasium Greiz, das Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken, das Dresdener St. Benno Gymnasium, das Mariengymnasium Jever, die Edith-Stein-Schule Erfurt sowie das Couven Gymnasium Aachen.

Übersicht

Fördersumme

2.162.626,10 €

Förderzeitraum

01.06.2001 - 31.12.2005

Bundesland

Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter

Bundesrepublik Deutschland
Umweltkommunikation