Durchführung von Symposien und Projektpräsentationen sowie Herausgabe einer Publikation zum Thema Ökologische Ästhetik
Projektdurchführung
Museumspädagogischer Dienst MD Berlin
Klosterstr. 68/70
10179 Berlin
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Zentrale Kategorien ökologischer Ästhetik hat der deutsche, in Spanien lebende Landschaftskünstler Herman Prigann in seinen Arbeiten und Konzepten entwickelt. Als Initiator des Projektes versuchte er in diesem unterschiedliche Personen und Orte aufeinander zu beziehen und ins Gespräch zu bringen. Zusammen mit anderen Künstlern und mit Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachbereichen entwickelte er die Grundlagen für einen Perspektivenwechsel in Kunst und Kultur, der die aktuellen Problemen unserer Lebensumwelt als Gestaltungsaufgaben sieht.
Für den Museumspädagogischen Dienst Berlin stellte das Projekt eine Weiterführung des Projektes Kunst in der Natur, das er seit Ende der 80er Jahre begleitete und im Auftrag und unter Beteiligung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur auf der Biennale in Venedig 1991 vorgestellt hatte. Das Thema Ökologische Ästhetik ist ein herausragendes Beispiel für die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Künstlern, weil hier unterschiedliche Kultureinrichtungen in einem innovativen Pro-jekt zur Zusammenarbeit geführt wurden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAn völlig unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlicher Zielsetzung wurden im Verlauf des Projektes drei Symposien durchgeführt: vom 10. bis 12. Oktober 2001 in Leipzig, am 10. November 2002 in Bad Muskau, vom 13. bis 14. Oktober in Berlin. Auf dem Berliner Symposion wurden zusätzlich die Ergebnisse des gesamten Projektes vorgestellt und diskutiert.
Die Symposien als Bestandteil des Projektes führten unterschiedliche Projekte und Problemstellungen, die sich aus der Rekultivierung von Industrielandschaften, der Neugestaltung rückgebauter Stadtareale und der Renaturierung von Flussregionen ergeben, zusammen, um sie im Kreis von Künstlern, Wissenschaftlern, Politikern und Betroffenen zu diskutieren. Hierbei ging es v.a. um die Bedeutung und Qualität künstlerischer Entwürfe als Lösungsvorschläge für ökologische Probleme. Auf den Symposien kamen v. a. die Themen zur Sprache, die dann auch den Inhalt der Publikation dieses Projektes bestimmten.
Im Zentrum des Projektes aber stand in Zusammenarbeit mit dem Birkhäuser-Verlag die Herausgabe eines Übersichtswerkes zur Ökologischen Ästhetik, das neben den Werken von Herman Prigann Arbeiten von mehr als 50 international tätigen Künstlern und Landschaftsarchitekten in sich vereinigt. Das Buch beschreibt die vielfältigen Aspekte ökologischer Ästhetik aus der Sicht von Künstlern, Landschaftsarchitekten, Wissenschaftlern, Philosophen und Politikern. Anhand von mehr als einhundert Projekten von Gestaltern aus den USA, Japan, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Spanien und Italien wird das konzeptionelle Repertoire einer ökologischen Ästhetik vorgestellt, die natürliche Wachstums-, Zerstörungs- und Erneuerungsprozesse in die künstlerischen und landschaftsarchitektonischen Entwürfe einbezieht. Das Buch erschien im April 2004.
Ergebnisse und Diskussion
Als Ergebnis des Projektes liegt die Publikation Ökologische Ästhetik. Theorie und Praxis künstlerischer Umweltgestaltung. Initiiert von Herman Prigann, herausgegeben von Heike Strelow unter Mitwirkung von Vera David, erschienen beim Birkhäuser-Verlag, Basel-Berlin-Boston, Umfang 255 Seiten mit zahlreichen Abbildungen vor.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Soweit die Symposien im Kooperation mit anderen Institutionen stattfanden, übernahmen diese Institutionen auch die Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltungen, wobei sie bei ihrer Arbeit auch vom Projekt her unterstützt wurden. Für das 3. Symposium in Berlin, das einen Überblick über die Themen des im Rahmen des Projektes erstellten Buches und über die künstlerischen Arbeiten von Herman Prigann gab, wurde ein eigener Flyer herausgegeben und vom MD gezielt Personen angesprochen und eingeladen.
Für das Buch bemühten sich neben dem Verlag vor allem Frau Dr. Strelow um Rezensionen in den ent-sprechenden Fachpublikationen.
Fazit
Sowohl mit dem Buch Ökologische Ästhetik - Theorie und Praxis künstlerischer Umweltgestaltung als auch mit den drei Symposien zum gleichen Thema wurde ein bisher in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommener Schwerpunkt in der Beziehung von Kunst, Wissenschaft und Ökologie gesetzt. Vor allem wurde deutlich, welche herausragende Bedeutung der Kunst als Moderator zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessen in Bezug auf die Gestaltung von Kulturlandschaften zukommt. Sie gestaltet nicht nur Landschaft, sondern sie gestaltet auch die Beziehungen der Menschen, die mit Landschaft umgehen. Um der Bedeutung des Themas und der Inhalte auch im internationalen Rahmen gerecht zu werden, wurde neben der deutschen Ausgabe auch eine englische Ausgabe vom Verlag herausgegeben. Für den Museumspädagogischen Dienst verweist die Arbeit an diesem Projekt zugleich auf die besonde-re Bedeutung der Kunst als Instrument der Vermittlung auch und gerade im nichtkünstlerischen Bereich. Dabei ist sie nicht nur Medium, sondern vor allem Herausforderung zu bewusstem und verantwortlichen Handeln.
Fördersumme
97.123,00 €
Förderzeitraum
01.10.2001 - 06.12.2004
Bundesland
Berlin
Schlagwörter