Kreative Erfahrungs- und Wissensvermittlung zum Thema Lärm als Umweltbelastung für Mensch und Natur
Projektdurchführung
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
Schloß Großkühnau
06846 Dessau
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die vier UNESCO-Stätten haben eine Zusammenarbeit bei der Integration ihrer kulturwirtschaftlichen Angebote für ein Konzept des nachhaltigen Tourismus vereinbart. Damit wollen die Einrichtungen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in ihrer Region leisten, indem der schonende Umgang mit den natürlichen und kulturellen Ressourcen mit dem sozialen Ziel der Schaffung von Arbeit für die ortsansässige Bevölkerung verbunden wird.
Als Auftakt und öffentliches Zeichen des Beginns der Kooperation führen die vier Institutionen eine gemeinsame Inszenierung STILLE durch.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenThematik
Stille ist ureigner Lebenszustand; Methapher zudem für Besinnlichkeit, Ruhe, Schlaf, Selbstfindung und Distanz, Alleinsein, Reflexion und Pause, Tod, Einsamkeit. Und zudem ambivalent in ihrem Erleben: sammelnd und kontemplativ, bedrohlich und vernichtend.
Sie ist - in der menschlichen Kulturgeschichte - an sie behausende Gestalten der Natur und Kultur, an Licht und Dunkelheit gebunden. Zum Element von Landschaften und Lebensweisen wurde sie durch die kulturelle Wertung des Bedürfnisses nach und der Begegnung mit der Stille. Stille ist Teil eines Paares sich determinierenden Gegensätze: Yin und Yang, Schrumpfung und Innovation, Mann und Frau, Stille und Jubel. Jetzt aber scheint Stille zu verschwinden: aus unserem Bewusstsein, aus unseren Wünschen und Bedarfen, aus der gestalteten Umwelt und der Zurichtung von Naturgestalten, aus der Tages- und Lebensgestaltung.
Durchführung
Diese Veranstaltung ist eine geschlossene Veranstaltung; sie zielt auf einen Teilnehmerkreis von 70 persönlich eingeladenen Gästen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Medien.
Sie ist eine Kombination von wissenschaftlicher und gesellschaftstheoretischer Reflektion sowie haptischer und künstlerischer Interpretation und stellt in ihrer Dramaturgie eine der Grundformen des kultur-touristischen Angebots der vier Kulturstätten vor.
Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Kunst gestalten die Veranstaltung (K. Maitra, A. Siegert, W. Huschke, Dr. Olaf Schwenke, Prof. Belschner, Prof. Knapp, Prof. Seng u. a.). Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung wird von einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Es wird eine Do-kumentation mit Zitaten und Darstellungen zum Thema erarbeitet. Sie katalogisiert STILLE: Als Musik, als Gestalten von Stilleorten und Räumen, als Empfindungen usw. Die Auswahl und Zusammenstellung, die Kommentare und Moderation der Exponate soll die Handschrift der vier Veranstalter tragen.
Die bisherigen Reaktionen in Kunst, Wissenschaft und Politik zeigen eine hohe Akzeptanz und Erwartungshaltung
Ergebnisse und Diskussion
Das Thema Stille konnte den Teilnehmern der Veranstaltung als wichtiges ökologisches und kulturelles Thema verdeutlicht werden. Die Durchführungsmethodik als Mischung aus wissenschaftlichem Vortrag, Erzählen, künstlerischer Darbietung sowie eigener Übung und reflektierender Diskussion durch die Teil-nehmer hat sich als angemessen und attraktiv erwiesen. Die Veranstaltung konnte auch ihren Zweck als Lernprozess der Unesco-Einrichtungen für die Kooperation zur Umsetzung eines nachhaltigen Tourismus erfüllen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Für die öffentliche Verbreitung der Veranstaltung soll eine Dokumentation (Katalog) erstellt werden.
Fazit
Die Arbeit am konkreten Produkt hat die Kooperation für nachhaltigen Tourismus befördert.
Kulturell-künstlerische Formen sind geeignet ökologische Inhalte zu transportieren.
Es bestehen Chancen für einen nachhaltigen Tourismus in der Region, der nicht nur durch die Art seiner Organisation (als sanfter Tourismus, kleinteiliger Kultur- und Bildungstourismus), sondern auch durch seine Inhalte: künstlerische und kulturelle Vermittlung ökologisch wertvoller Güter eine nachhaltige
Entwicklung befördert.
Fördersumme
33.029,46 €
Förderzeitraum
11.06.2001 - 15.10.2002
Bundesland
Sachsen-Anhalt
Schlagwörter