Umsetzung des Umweltbildungsprojekts Das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer
Projektdurchführung
ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbHBüro Potsdam
Jägerallee 21
14471 Potsdam
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Mit dem Projekt das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer als einem Bestandteil der Bundesgartenschau Potsdam 2001 werden wichtige Inhalte der lokalen Agenda 21 umgesetzt. Globales Denken und lokales Handeln stehen im Mittelpunkt. Zwischen dem BUGA-Gelände, der Schule und dem Schulumfeld wird eine Verbindung hergestellt. Schülerinnen und Schüler werden an die Natur und unweltrelevante Themen herangeführt. Über eine Kombination von sinnlicher Wahrnehmung, Interaktion und spielerischen Elementen wird den Schülerinnen und Schülern fachübergreifend Umweltwissen vermittelt. Sie erhalten Anregungen für Aktivitäten in ihrem Schulumfeld bzw. in ihrer Freizeit und erwerben ökologische und soziale Handlungs- und Gestaltungskompetenz.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Vermittlung von ökologischer Handlungs- und Gestaltungskompetenz als Lernziel einer nachhaltigen Bildung im Rahmen des (etwas anderen) Grünen Klassenzimmers wird mit drei Unterrichts- und Organisationsprinzipien verbunden:
· die Vermittlung interdisziplinären Wissens (Bezüge zu pflanzenphysiologischen Fragen, ökologischen Fragen, zu Lebensstilen, zur Geschichte, zur Ernährung und Gesundheit),
· Lernen durch Partizipation (projekt- und erlebnisorientiertes Lernen) und
· Herausbildung innovativer Strukturen - Lernortverbund (Verbindung zwischen den Themen auf der BUGA mit Projekten an den Schulen und im Schulumfeld, Initiierung einer Weiterbeschäftigung mit den Inhalten).
Lernen und Erleben im (etwas anderen) Grünen Klassenzimmer soll Schüler motivieren, sich mit Umweltthemen in ihrem Lebens- und Schulumfeld auseinander zu setzen und ist als Bestandteil eines langwierigen Prozesses von Umweltlernen, Bewusstseins- und Verhaltensänderung im Sinne der Nachhaltigkeit anzusehen.
Das Projekt des (etwas anderen) Grünen Klassenzimmers gliedert sich in zwei Phasen:
· Entwicklung des Konzeptes, Prüfen der Realisierbarkeit, Bekanntmachen des Konzepts und Öffentlichkeitsarbeit und
· Umsetzung des Projektes während des Veranstaltungshalbjahres der Bundesgartenschau Potsdam 2001 und Dokumentation.
Die erste Phase ist im Wesentlichen abgeschlossen.
Gesamtkonzeption und Broschüre:
In der ersten Phase wurde das umweltbildnerische Gesamtkonzept für die 25 Stationen des (etwas an-deren) Grünen Klassenzimmers mit der Schwerpunktsetzung - Nachhaltigkeit und Lernortverbund - er-stellt. Für die hand des Lehrers liegt eine Broschüre Grünes Klassenzimmer vor, in der die Stationen und die organisatorischen Dinge der Projektumsetzung beschrieben sind.
Unterrichtskonzepte:
Honorarlehrkräfte, die über eine umweltbildnerische Vorbildung, pädagogische Erfahrungen und/oder Erfahrungen aus den Bereichen Biologie, Geografie, Gartenbau, Forstwirtschaft u.ä. verfügen, entwickeln detaillierte Unterrichtskonzeptionen für die 90 Minuten Lernen im Freien. Dem pädagogischen Grundge-danken des Lernens mit Kopf, Herz und Hand wird Rechnung getragen. Interdisziplinäre Wissensver-mittlung ist ein Grundanliegen. Die Lerneinheiten werden bei jedem Wetter im Freien stattfinden und werden die natürlichen Voraussetzungen, die auf dem Gartenschaugelände gegeben sind, berücksichti-gen. Es gibt nur wenige bauliche Veränderungen; nur wenige zusätzliche Unterrichtsmittel, die ein ge-naueres Beobachten und Erkunden vor Ort ermöglichen, werden eingesetzt. Als Beispiele seien Becher-lupen, Augenbinden, Regenwurmschaukästen, Memoriespiele u.ä. genannt. Das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer lebt von den natürlichen Gegebenheiten, von Aktion und Aktivität, von der natürlichen Neugierde und Tatendrang der Kinder und Jugendlichen und von der Persönlichkeit der Honorarlehr-kräfte.
Umsetzung:
Immer montags bis Freitags werden um 9.00 Uhr und um 11.00 Uhr die Lerneinheiten an den 25 ver-schiedenen Stationen auf dem Gartenschaugelände durch die Honorarlehrkräfte abgehalten. Zielgruppe des Angebotes sind Schülerinnen und Schüler der 1. bis 13. Klasse. Die Schulklassen melden sich im Vorfeld an. Ungefähr 2000 Schulklassen werden im (etwas anderen) Grünen Klassenzimmer erwartet.
Ergebnisse und Diskussion
Die Broschüre wurde an alle allgemeinbildenden Schulen im Umkreis von 200 km um Potsdam verschickt. Die Angebote des (etwas anderen) Grünen Klassenzimmers wurden von den Schulklassen bereits gut nachgefragt. Anmeldungen kamen aus Brandenburg, Berlin, aber auch aus anderen Bundesländern.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das Projekt des (etwas anderen) grünen Klassenzimmers nimmt in den Außendarstellungen der Bundesgartenschau Potsdam 2001 einen wichtigen Platz ein und wird im Zusammenhang mit ökologischen Inhalten der Bundesgartenschau präsentiert. Eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte des Projektes Grünes Klassenzimmer wird in das Internet gestellt. Die detaillierten Inhalte der Broschüre können als Datei herunter geladen werden. Unter der Rubrik Aktuelles, werden Höhepunkte und Neuigkeiten aus dem Grünen Klassenzimmer dargestellt. So ist auch während des Projektes eine gute Information der Lehrerinnen und Lehrer möglich.
Fazit
Das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer stellt ein verbindendes Glied zwischen den verschiedenen BUGA-Inhalten dar. Schülerinnen und Schüler können sich aktiv handelnd und erlebnisorientiert mit Themen aus Natur und Umwelt auseinander setzen, erwerben ökologische und soziale Handlungskompetenz und erhalten zahlreiche Anregungen für eine Weiterbeschäftigung mit ökologischen und gärtnerischen Themen in ihrem Lebens- und Schulumfeld. Im Sinne der Nachhaltigkeit initiiert das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer Schulprojekte oder Projektwochen, bei denen fächerübergreifende Probleme thematisiert werden. Diese Projekte können die Gestaltung der Schule, des Schulhofes und des Schulgartens beinhalten. Über das eigene Konsumverhalten kann reflektiert werden. Alternativen können aufgezeigt werden. Es wird ein Beitrag zur Ausbildung eines ökologisch orientierten Bewusstseins geleistet.
Fördersumme
89.762,40 €
Förderzeitraum
30.03.2001 - 30.11.2001
Bundesland
Brandenburg
Schlagwörter
Naturschutz
Umweltkommunikation