Workshop Ökologisches Bauen – Bilanz und Perspektiven
Projektdurchführung
Bauhaus-Universität WeimarProfessur Grundlagen des Ökologischen BauensFakultät Architektur
Bauhausstr. 7 b
99423 Weimar
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Der Workshop soll in einem fachlich breit angelegten Teilnehmerkreis Bilanz zu den Entwicklungen im Ökologischen Bauen ziehen über die schon heute erreichbaren Mindeststandards und gleichzeitig mögliche Fehlentwicklungen aufzeigen. Es sollen zukünftige Entwicklungen bis hin zu realen Visionen aufgezeigt werden - vorzugsweise vor dem Hintergrund der Quartiersentwicklung in den Städten. Die Diskussion wird der Versuch sein, unterschiedliche Felder und Sichtweisen auf einem gehobenen Niveau, bzw. gehobenen ökologischen Standard einsichtig zusammenzuführen. Dieser Standard soll den Rückfall in längst entschiedene Öko-Diskussionen sein und das Fundament für die Entwicklung von Perspektiven werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenNach schriftlicher und mündlicher Vorabstimmung mit den geladenen Fachvertretern sollen im begrenzten Expertenkreis auf hohen Niveau Bilanzen und Perspektiven des Ökologischen Bauens diskutiert werden. Über die einzelnen Themenfelder hinaus sollen Zusammenhänge und mögliche Synergieeffekte zwischen Themenfeldern herausgestellt werden. Die Diskussion wird inhaltlich und vom Ergebnis her nachbereitet. Ein grafisch aufbereiteter Ergebnisband dokumentiert die Erkenntnisse und gibt einen Ausblick in die Zukunft.
Ergebnisse und Diskussion
Die Teilnehmer haben Statements abgegeben, in denen sie sich als auch ihre Arbeit vorgestellt haben. Die Statements stehen zunächst wie Erkenntnissäulen nebeneinander, z.T. scheinbar ohne innere Beziehung. In der Diskussionsrunde wurde festgestellt, inwieweit eine Vernetzung zu übergreifenden Erkenntnissen und schließlich eine Verdichtung zu Thesen möglich ist. Auf dem komplexen Gebiet des ökologischen Bauens wird es keine eindeutigen Ergebnisse geben. Wichtiger sind die Art und Weise der Behandlung der Inhalte und deren Beleuchtung von verschiedenen Seiten.
Der Verlauf des Workshops hat gezeigt, dass trotz der erwartet schwierigen Felder des ökologischen Bauens und konträrer Phasen während der Diskussion ein gemeinsamer Wille besteht, ökologisches Bauen auf ein neues, wirklich vernetztes Niveau zu bringen. Die Diskussion auf dem Workshop ging in zwei grundsätzliche Richtungen. Während die einen konkrete Hinweise und vor allem Festlegungen forderten, wollten die anderen vor allem die Grundsätzlichkeit klären. Dennoch ist die Lösung allgemein gar nicht schwierig, denn man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. Ein Schwerpunkt ist das Vermeiden bzw. Vermindern von schon heute erkennbaren Fehlern, von zu einfachen Antworten auf komplexe Fragestellungen, von Scheinlösungen und einseitigen Lösungen auf Kosten anderer Probleme. Es gilt erst einmal grundsätzliches Wissen zusammenzutragen. Zunächst sind Entscheidungen über Leitziele (Energie sparen, Wasserkreislauf, keine harten Schadstoffe, verdichtetes Bauen im Biotopverbund usw.) und eventuell auch über Leitwerte (Niedrigenergiegebäude, Regenwassernutzung, keine Halogenkohlenwasserstoffe) herbeizuführen. Lösungen, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sind oder zumindest ökologisch keinen relevanten Schaden anrichten, sollten umgesetzt werden. Wie bei jedem Planungsprozess wird die Erarbeitung von ökologischen Konzepten in systematisch aufeinander aufbauenden Schritten angegangen.
Grundlagenkenntnisse und Grundsätze wurden für die Teilfelder Energie, Energie und ökologisches Bauen, Wasser und seine Inhaltsstoffe, Materialien und Schadstoffe, Mobilität, ökonomische Belange und Bauqualität, soziale und kulturelle Belange zusammengefasst, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern.
Im Ergebnis des Workshops wurden 10 Thesen zum ökologischen Bauen erarbeitet. Diese Thesen wurden in folgende Einzelgebiete aufgegliedert:
- Lebensraum,
- Vernetzte Systeme,
- Landschaft und Stadtschaft,
- Wasser und Nährstoffe,
- Energie,
- Material,
- Mobilität,
- Gesellschaft,
- Wirtschaft,
- Planung.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Öffentlichkeit und Präsentation ist durch das Erscheinen des Berichtsbandes hergestellt. Der Band wird an Personen und Institutionen, die dem Gebiet verbunden sind gesendet, bzw. persönlich übergeben. Aufgrund der Öffentlichkeitswirkung und der Nachfragen aus dem Ausland wurde der Berichtsband ins Englische übersetzt
Fazit
Der Workshop hat in der beabsichtigten Weise die Grundlagen des Ökologischen Bauens neu geordnet und vor allem bisherige eigene Arbeiten in einen zukunftsweisenden Zusammenhang gestellt. Dieser dient nun auch als Grundlage der weiteren Entwicklung der Lehrinhalte. Der Workshop hat auch gezeigt, dass zwar ein gewisser status quo der Erkenntnis festgestellt werden kann, dass aber auch viele Felder noch offen sind und Inhalte nun praktisch angegangen werden müssen.
Fördersumme
19.112,09 €
Förderzeitraum
01.09.2001 - 31.05.2002
Bundesland
Thüringen
Schlagwörter
Klimaschutz
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik