Umweltausstellung MeeresWelten
Projektdurchführung
Stiftung Deutsches Meeresmuseum
Museum für Meereskunde und Fischerei - Aquarium
Katharinenberg 14 - 20
18439 Stralsund
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Deutsche Meeresmuseum Stralsund beabsichtigt mit der Umweltausstellung MeeresWelten den Besuchern die Faszination Meer mit modernen Ausstellungsmethoden näher zu bringen. Auf diesem Weg wird über ökologische und gesellschaftliche Problemstellungen in Zusammenhang mit der Nutzung des Meeres informiert. Die Umweltausstellung MeeresWelten soll neue Besuchergruppen erreichen und als vorbereitende Maßnahme für die touristische Erschließung der Stralsunder Hafeninsel dienen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Ausstellung MeeresWelten wurde auf der nördlichen Hafeninsel der Hansestadt Stralsund in einer neu errichtenden Traglufthalle installiert, Form und Gestaltung dieser Halle sollen schon von weitem die Assoziation des blauen Wasserplaneten Erde vermitteln. Im Mai 2002 wurde MeeresWelten auf rund 500 qm Ausstellungsfläche eröffnet, sie wird auch in den darauf folgenden Jahren von April bis Oktober, den besucherreichsten Monaten, geöffnet haben. Die Ausstellung gliedert sich in zwei Bereiche. Der Bereich eins umfaßt die naturwissenschaftlich orientierten Sequenzen Naturgewalt sowie Leben und Artenerhalt. Im spielerisch, simulierten Umgang mit den Elementen und Naturkräften werden dem Besucher auf beeindruckende Weise die gestalterischen Kräfte des Meeres vermittelt. Der Betrachter erhält eine Vorstellung von der ökonomischen und ökologischen Bedeutung des Meeres. Bereich zwei ist den Sinnbildern und Visionen gewidmet. Das Meer soll als Gegenstand von künstlerischem Schaffen, in seiner Bedeutung für die menschliche Kultur und als Träger von Zukunftsvisionen dargestellt werden. Zielgruppen von MeeresWelten sind Besucher in der Tourismusregion Stralsund, Fischland/ Darß, Hiddensee und Rügen, aber auch die Bewohner der Stralsunder Region. Wesentlicher Bestandteil der Kommunikationsstrategie von MeeresWelten ist ein Schulprojekt Agenda - 21, mit dem Ziel, einen the-matischen Leitfaden für die nachhaltige schulische Agenda - Arbeit zu erarbeiten. Dieser Leitfaden war die Grundlage einer eigenen Ausstellungssequenz und eines Wettbewerbes für Schulen. Die Umweltausstellung MeeresWelten wird für mindestens 5 Jahre auf der Hafeninsel gezeigt. Danach wird MeeresWelten in die Dauerausstellung des Deutschen Meeresmuseum Stralsund / OZEANEUM integriert.
Ergebnisse und Diskussion
Im ersten Betriebsjahr (Mai - Dezember 2002) wurde die Ausstellung von 37.440 Besuchern genutzt. Die durchschnittliche tägliche Besucherzahl schwankte zwischen 150 und 350 Besuchern. Sieht man von Spitzenwerten (950 Besucher an einem Tag) gleich nach der Eröffnung (Pfingstmontag) ab, wurden in der Hauptsaison (Juli, August) häufiger Tageswerte von 500 Besuchern erreicht. Ein Anfang Juli 2002 eingeführtes Kombi-Ticket (MeeresWelten und Meeresmuseum im Katharinenkloster für 8, - ) wurde überraschend gut angenommen, 41 % der Besucher der Sonderausstellung besuchten beide Einrichtungen.
Die Ausstellung wurde von Juli - Oktober mittels Fragebögen im laufenden Betrieb parallel zum Meeresmuseum am Katharinenberg evaluiert. Beide Einrichtungen erreichen jeweils etwa zur Hälfte Besucher aus dem eigenen Bundesland sowie aus dem restlichen Inland. Ausländische Besucher machten nur 1,9 % der Gäste aus. Bezogen auf die Altersstruktur zeigt sich in beiden Einrichtungen ein Generationsloch bei der Gruppe der 21-30jährigen, wobei MeeresWelten diese Gruppe noch besser erreicht. Eine Haupt-zielgruppe des Projektes wurde damit erfolgreich angesprochen.
Die Zufriedenheit mit dem Ausstellungsangebot war in beiden Einrichtungen sehr hoch, 93,2 % in MeeresWelten und 92,7 % im Meeresmuseum am Katharinenberg. Besonders die Hands-On-Modelle und interaktiven Spiele, aber auch die Gesamt-Installation wurde von der Mehrheit der Besucher positiv eingeschätzt. Der Schülerwettbewerb (Agenda 21 - Teilprojekt) mit 23 Teilnehmern (Schülerinnen und Schüler bzw. Schulklassen) aus Deutschland, Lettland und Litauen) wurde im April 2003 abgeschlossen. Die Thema-tik (MEER NACHHALTIGKEIT) wurde als spezieller Lernraum verstanden und besonders über das Internet sehr rege aufgenommen. Mit der Resonanz waren wir zufrieden, wenn wir auch eine intensivere Beteiligung der Schulen, z. B. auch der Berufsschulen, erwartet hätten. Die Prämierung fand am 8. Mai 2003 bei einem Festakt im Deutschen Meeresmuseum statt, mit der eine Reihe von Agenda 21- orientierten Projektgruppen ausgezeichnet werden konnte. In Folgeveranstaltungen zum Tag der Umwelt (5. Juni 2003), zum Umgang mit vom Handel ausgeschlossener, geschützter Meeresnatur (12. Juni 2003) und im Projekt Jugend recherchiert Umwelt - 100 Schulen im Dialog (25. Juni 2003) konnten sehr gute Erfahrungen in der Gruppenarbeit in der Ausstellung gemacht werden
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Zielgruppen von MeeresWelten sind Besucher in der Tourismusregion Stralsund, Fischland/Darß, Hiddensee und Rügen, aber auch die Bewohner der Stralsunder Region. Zur Erreichung der Zielgruppen diente ein Kommunikations-Mix aus Pressearbeit, Nutzung von Multiplikatorenkanälen und Werbung. Als weiteres Medium wurde das Internet genutzt. Sehr wichtig waren auch die Medienpartnerschaften mit der Ostseezeitung, der Ostseewelle und dem Kieft & Kieft Filmtheater. Wesentlicher Bestandteil der Kommunikationsstrategie war ein Agenda 21-Schulprojekt. Ein Flyer zu einem Schülerwettbewerb wurde an 600 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verschickt. Über das Internet wurden auch Teilnehmer in Niedersachsen und in zwei baltischen Ländern erreicht.
Zu der Ausstellung ist ein 64-seitiger Katalog erschienen.
Die Informationswege, die zu einem Besuch der Ausstellungen führten, waren nach den Ergebnissen der Besucherbefragung bei beiden Einrichtungen (Stammhaus und Sonderausstellung) unterschiedlich. Das seit Jahrzehnten als Publikumsmagnet etablierte Meeresmuseum wird durch Empfehlung (38 %), Bücher und Reiseführer (24,3 %), den Besuch der Altstadt (15 %) und durch Prospekte (13,6 %) von den Befragten aufgesucht. MeeresWelten wirbt dagegen vor allem durch die Traglufthalle (53,4 %), über die Presse (15,8 %), Prospekte in der Auslage des Meeresmuseums (15,2 %) und Plakate (10,6 %).
Fazit
Das Projekt Az 18200 wurde wie beantragt realisiert. Im ersten Betriebsjahr wurde mit 37.440 Besuchern ein gutes Betriebsergebnis erreicht (Betrieb 180 Tage, Durchschnitt 208 Besucher/Tag). Der im Antrag vorgesehene Eigenanteil von 112.000 wurde erwirtschaftet, größere Rücklagen konnten aber nicht gebildet werden. Ab April 2003 wurde die Ausstellung wirtschaftlich und personell in die Stiftung Deutsches Meeresmuseum integriert.
Fördersumme
620.303,91 €
Förderzeitraum
20.09.2001 - 30.09.2003
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Schlagwörter
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik