Projekt 18094/01

Nationaler Pavillon im Rahmen der Konferenz Sustainable Building 2000 in Maastricht vom 22.-25.10.2000

Projektdurchführung

sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Barstr. 10
10713 Berlin

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Sustainable Building 2000 (SB 2000) ist die europäische Präsentationsplattform und damit das Pendant zu der Welt-Abschlusskonferenz von Green Building Challenge (GBC`98) in Vancouver. Für die Veranstaltung in Maastricht ist auch eine internationale Leistungsschau geplant, in denen die Länder ihre Aktivitäten, Programme und Projekte sowie zukünftige Entwicklungs- und Förderkonzepte unterschiedlicher Institutionen aus Industrie, Wirtschaft, Dienstleistung und öffentlicher Verwaltung zum Thema Nachhaltigkeit vorstellen. Ziel des beantragten Vorhabens ist die Erarbeitung und Umsetzung eines ganzheitlichen Ausstellungskonzeptes und dessen Durchführung, was eine adäquate Präsenz der Bundesrepublik Deutschland sicherstellt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie ganzheitliche Umsetzung aller Leistungen des Antragstellers umfassen folgende Arbeitsschritte:
- Projektinitiative: Sämtliche Projektvorbereitungen mit Projektskizzen für Mittelakquisition, Finanzierungskonzept und Vertragsentwicklung einschließlich der Vorfinanzierung
- Projektselektion: Sichtung, Bewertung und Auswahl von Einzelprojekten für das Gesamtkonzept
- Konzeptentwicklung: Entwicklung einer Gesamtkonzeption zum Nationalen Pavillon und seiner Teilbereiche mit Varianten in Zusammenarbeit mit dem Organisator vor Ort in Maastricht. Mehrere Grundrissentwicklungen für den Ausstellungsbereich / Aufhängesysteme / Beleuchtungskonzepte / Medienkonzepte / Standmöblierungen und -ausstattungsvarianten entsprechend dem jeweiligen Projektfortschritt.
- Fortschreibung: inhaltliche, technische und organisatorische Abstimmung sowie iterative Fortschreibung der Konzept(alternativen) mit allen anderen deutschen Projektbeiträgen
.- Postererstellung: Entwicklung der Poster mit Textsichtung/-erstellung, inhaltliche Abstimmung, Graphikerstellung/-bearbeitung, Übersetzung, Korrekturgänge, Layoutentwürfe und Anpassungen, Abstimmungen, Übertragung / Zusammenarbeit mit Graphiker und Drucker einschl. der gesamten Produktionsbetreuung.
- Materialien: Entwicklung, Entwurf und Umsetzung einer PowerPoint-Präsentation sowie begleitendes Material (Informationshandouts, Ausstellerverzeichnis, etc.) zu den Projekten und deren Institutionen
- Gesamtkonzept: Zusammenstellung des Präsentationskonzeptes und seiner Einzelkomponenten sowie Implementierung in die Gesamtstruktur der Ausstellungsorganisatoren in Maastricht.
- Technische Vorbereitung: Entwicklung/Test/Umsetzung eines speziellen Aufhängesystems für den materialunabhängigen Einsatz bei Ausstellungswänden, Entwurf und komplette Umsetzung spezieller Transportboxen, Materialzusammenstellung und fachgerechte Verpackung/Lieferung zum/vom Ausstellungsort
- Umsetzung des Pavillons: Aufbau / Einrichtung / Gestaltung des Ausstellungsstandes vor Ort und späterer Abbau mit fachgerechtem Rücktransport und Lagerung der Poster zur Wiederverwendung
- Standbetreuung: fachliche Vor-Ort-Betreuung während der Konferenz, Teilnahme an einem Nach-meeting
- Nachbereitung: Anfragenbearbeitung, CD-Zusammenstellung aller Beiträge, Veröffentlichungsmanuskript
- Allgemeines: Management/Koordination/Organisation/Abstimmung inhaltlicher, technischer und administrativer Anforderungen aus allen Leistungsschritten, Schnittstellenüberwachung und Qualitätskontrolle.


Ergebnisse und Diskussion

Bei der Weltkonferenz Sustainable Building 2000 in Maastricht diskutierten 835 Fachleute aus 49 Ländern. In der begleitenden Ausstellung präsentierten 17 Nationen beispielhafte Bauprojekte und Forschungsaktivitäten. Durch die professionelle Umsetzung konnte eine multi-institutionelle deutsche Leistungsschau zum Thema Nachhaltiges Bauen und Wirtschaften unter dem Dach des deutschen Pavillons erreicht werden, dessen Qualität im Inhalt und in der Präsentation international große Anerkennung erfuhr. Der gesamte Pavillon umfasste über die Leistungen des hier beschriebenen Förderprojektes einen zweiten Teil mit Projekten des Bundesministeriums für Verkehr Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) und dem Umweltbundesamt (UBA) sowie der Oberfinanzdirektion (OFD) Hannover und der Bundes Bauverwaltung Berlin (BBB).
Die für Maastricht entwickelten Exponate umfassen für den gesamten Pavillon 46 DIN A0 Poster, eine umfangreiche PowerPoint-Präsentation sowie speziell entwickelte und zusammengestellte Projektinformationen zu den insgesamt 30 umfangreichen Gebäude- und Projektdokumentationen.
Mit der Teilnahme an der SB 2000 wurde ein erneuter Anschluss und Wiedereintritt Deutschlands in den weiteren Entwicklungsprozess der Gebäudebewertung im internationalen Austausch signalisiert und ermöglicht. Die bisherigen Synergieeffekte aus unterschiedlichen nationalen sowie internationalen Aktivitäten zu Strategien, Instrumenten, Tools, etc. zur ganzheitlichen Betrachtung und Bewertung der Nachhaltigkeit in Planung und Bau lassen zukünftig effektive Kooperationen und Weiterentwicklungen erwarten, die
- speziell für den deutschsprachigen Raum (Projekt D°A°CH) praxisorientierte Instrumente entwickelt
- die Grundlage zur Übertragung entwickelter Methoden/Tools für den vorhandenen Gebäudebestand bildet
- den Nutzerkreis in Richtung Investoren / Immobilienmarkt sowie Bauindustrie und Baugewerbe erweitert
Eines der wichtigsten Ergebnisse des Internationalen Auftritts ist die sich abzeichnende Synchronisation der inzwischen teilweise zu Prototypen weiterentwickelte Projekte LEGOE, GBC, Leitfaden Nachhaltiges Bauen und der `Design Process Navigator` sowohl für die weiteren nationalen als auch internationalen Aktivitäten. Nachhaltigkeit in der Gebäudeplanung und -bewirtschaftung wird zukünftig eine immer bedeutendere Rolle bei der Entwicklung umweltentlastender Baukonzepte spielen, da nur eine ganzheitliche Betrachtung auch eine wesentlich höhere Qualität unserer Gebäude ohne nennenswerte Mehrkosten er-möglicht.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen des Vorhabens wurden folgende Veröffentlichungen / Präsentationen durchgeführt:
24 DIN A0 Poster zu insgesamt 19 Bau- und Forschungsprojekten, eine PowerPoint-Präsentation zu allen Projekten während der gesamten Ausstellungsdauer, Rundgänge mit fachlicher Führung und Erläuterungen für 6 Delegationen am Ausstellungsstand, Zusammenstellung aller Projektposter des Nationalen Pavillons mit weiterentwickelter PowerPoint-Präsentation auf eine CD, Anfertigung eines Berichtes, gleichzeitig als Veröffentlichungsmanuskript für Fachzeitschriften.
Darüber hinaus wurden ca. 40 internationale Anfragen zu Einzelprojekten im Nachgang zur Veranstaltung individuell ausgewertet und einschließlich der angeforderten Materialien beantwortet.


Fazit

Sowohl die Konferenz mit ihren diversen Workshops als auch die umfangreichen und qualitativ hochwertigen Ausstellungsbeiträge und Diskussionen am Deutschen Pavillon haben bestätigt, dass
- Nachhaltigkeit als ganzheitliche Betrachtung der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Dimensionen im Bauwesen, aber auch mittlerweile in der Bauwirtschaft und auf dem Immobilien-markt, das Zukunftsthema schlechthin darstellt,
- die Harmonisierung unterschiedlicher Nachhaltigkeitsindikatoren nötig ist,
- die verstärkte Auseinandersetzung mit dem Gebäudebestand auch international als die Planungsherausforderung der Zukunft erkannt wird,
- die frühe Integration ökologischer und gesundheitlicher Aspekte in die Gebäudeplanung und deren Entscheidungsprozesse die wesentlichste Voraussetzung für ressourcenschonendes Planen und Bauen ist,
- nachhaltigkeitsorientierte, integrale Planung und prozessbegleitende Qualitätssicherung zu hochwertigeren Gebäuden mit geringeren Kosten führen,
- die Nachhaltigkeitsqualität im Bauwesen nur im qualifizierten multidisziplinären Planungsteam sicherzustellen ist und/oder durch Hinzuziehen eines externen Fachkoordinators (facilitator),
- die frühzeitige Investition in die integrale Planung die Reduktion an Bau- und Betriebskosten ermöglicht, erhöhte Planungskosten um ein Vielfaches ausgleicht und so die beste Rendite für den Bauherrn darstellt,
- trotz erfreulicher Einzelentwicklungen nach wie vor ein immenser Bildungs- und Qualifizierungsbedarf zum Thema Nachhaltigkeit an den Hochschulen und an den Ausbildungsstätten für das Bauhandwerk besteht.
Vor diesem Hintergrund sind sowohl öffentliche als auch private Entscheidungsträger gefordert, die Chancen der Weichenstellung in Richtung Nachhaltigkeit im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit bei der Praxisumsetzung zu erkennen und damit zur Entwicklung einer qualifizierten Planungs- und Baukultur beizutragen.

Übersicht

Fördersumme

24.286,36 €

Förderzeitraum

30.06.2000 - 15.02.2001

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik