Photovoltaische Demonstrationsanlage Kindergarten Jettenbach
Projektdurchführung
Ortsgemeinde Jettenbach
Höhstr. 2
66887 Jettenbach
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Vorteile und zukünftigen Chancen der Nutzung erneuerbarer Energien soll anhand einer photovoltaischen Demonstrationsanlage einer breiten Bevölkerungsschicht bewusst gemacht werden. Das Bauvorhaben des Kindergartens Jettenbach bietet hier ideale Voraussetzungen um die Thematik Umwelt und Energie gezielt anzusprechen und darzustellen.
Zum Einen treffen hier verschiedene Zielgruppen direkt zusammen (Kinder, Erzieher/innen, Eltern, Großeltern, Verwandte der Kinder), zum Andern befindet sich in der Nähe des neuen Kindergartens eine Grundschule und eine Mehrzweckhalle. Hierdurch können indirekt weitere Zielgruppen erreicht werden, die nicht unmittelbar mit dem Kindergartengeschehen in Kontakt stehen. Dies sind Schüler der Grundschule und deren Eltern, die Lehrerschaft und die Nutzer der Mehrzweckhalle.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenSchon bei der geplanten Einweihung des neuen Kindergartens soll durch gezielte Presseveröffentlichungen die Bevölkerung auf die beim Bau umgesetzten Umweltaspekte hingewiesen werden:
Die installierte Photovoltaikanlage mit Schautafel zur Visualisierung der relevanten Daten ist hierbei, neben der energiesparenden Beleuchtungsanlage, den Wasser sparenden Sanitärarmaturen und der sehr guten Wärmdämmung des Gebäudes der besondere Anziehungspunkt.
Beim späteren Betrieb des Kindergartens ist die Aufnahme des Themas Energie von der Sonne in den Bereich Umwelterziehung der Kindergartenkonzeption vorgesehen, mit der Zielsetzung, die heutigen Möglichkeiten der solaren Energiegewinnung als sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Energiegewinnung zu vermitteln. Dies setzt natürlich voraus, dass das Kindergartenpersonal durch gezielte Grundlagenvermittlung und Einweisung in die Anlagentechnik soweit geschult wird, dass diese befähigt sind, konkrete Informationen fachgerecht und erzieherisch weitergeben zu können.
Die monatlichen bzw. jährlichen Energieerträge sollen gemeinsam von Erziehern, interessierten Eltern und Jungendlichen ausgewertet und in Elternbriefen und dem Gemeindeanzeiger veröffentlicht werden. Gewinnerträge der Photovoltaik-Anlage könnten teilweise als Spende zur Ausrüstung des Kindergartens verwendet werden. Dabei könnte gezielt durch Veröffentlichungen auf die Spende von der Sonne hingewiesen werden.
Ergebnisse und Diskussion
Die Montage der Anlage durch das beauftragte Elektrounternehmen war sehr unproblematisch. Mittlerweile bieten auch schon sehr viele Elektroinstallateure Photovoltaikanlagen an und besitzen entsprechend auch die Erfahrung auf diesem Sektor.
Bei der Gesamt-Bauabwicklung des Kindergartens kam es zu einer erheblichen Bauzeitüberschreitung, was sich natürlich auch auf das Gewerk Elektro und auf die Installation der Photovoltaikanlage auswirkte - diese war jedoch nicht ursächlich für die Verzögerung.
Die ursprünglich veranschlagten Kosten für die Anlage wurden um ca. 13 % unterschritten. Gründe hierfür: Der Solarmarkt in Deutschland boomt und es gibt mittlerweile sehr viele Anbieter, was sich natürlich auch preislich bemerkbar macht.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Folgende Maßnahmen zur Verbreitung wurden von uns vorgeschlagenen:
- Aufnahme des Themas Energie von der Sonne in die Kindergarten-Konzeption
- Jährliche Veröffentlichung des Solarstrom-Ertrags in Elternbriefen
- Informationen über die Anlage mit Bezug auf die Ertragsbilanz im Gemeindeanzeiger
- Erstellen von Faltblättern zum Eintragen der Ertragsdaten und deren Auswertung
- Presseveröffentlichung bei der Einweihung des Kindergartens
- Gründung eines Vereins Solarenergie Kindergarten
- Informationsstände bei Gemeindefesten
- Zusammenarbeit mit lokalen Agenda 21-Gruppen
Nach Fertigstellung des Kindergartens geht es jetzt natürlich darum, möglichst viele dieser vorgeschlagenen Maßnahmen aufzugreifen und mit Leben zu erfüllen, d. h. Leute zu mobilisieren die diese Ideen praktisch umzusetzen. Dabei werden vielleicht nicht alle diese Vorschläge angewandt, andererseits werden mit Sicherheit aber neue Ideen und Möglichkeiten hinzukommen.
Fazit
Die Photovoltaikanlage ergänzt sowohl die Energie-Konzeption des Kindergartens mit Holzpelletsheizung und Regenwassernutzung, als auch das Konzept der Ortsgemeinde insgesamt bezüglich regenerativer Energienutzung. Auf der Gemarkung der Gemeinde Jettenbach befindet sich auch eine größere Windpark-Anlage.
Darüber hinaus ist auch die bauliche Integration der Photovoltaikanlage sehr gut gelungen.
Fördersumme
15.999,86 €
Förderzeitraum
28.06.2001 - 31.12.2003
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik