Aufbau des Schwerpunkts Umweltbildung mit Kindern in der neuen Familienbildungsstätte des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal
Projektdurchführung
Internationales Begegnungszentrum
St. Marienthal
St. Marienthal 10
02899 Ostritz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Am Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) wurde in den Jahren 1995-1999 das Zentrum Mensch-Umwelt-Kultur aufgebaut. Inzwischen hat sich gezeigt, dass insbesondere eine gute Nachfrage von Familien mit Kindern nach Umweltbildungsangeboten besteht. Auch die Nachfrage nach Angeboten der Jugendbildung ist im IBZ überaus groß. So fanden im Jahr 2001 über 40 Veranstaltungen am IBZ statt, an der Jugendliche und Kinder teilnahmen.
Umweltschutz wird am IBZ als Querschnittsprinzip verstanden, das alle Bereiche der Einrichtung durchdringt (vgl. dazu die Broschüre Umwelt- und Naturschutz am IBZ, St. Marienthal 2000). Deshalb wurde am IBZ - zusätzlich zu den bereits vorhandenen anderen Einrichtungen - eine Familienbildungsstätte aufgebaut, dessen Schwerpunkt die Umweltbildung von Kindern ist.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Familienbildungsstätte des IBZ
· sieht die Bereiche Familie, Umwelt und Kultur in einer umfassenden Sicht als elementare Grundlagen menschlichen Lebens, die sich im Alltag der Menschen verbinden und als Alltagswirklichkeit zeigen. Alle drei sind sie sowohl Ausgangsbasis wie auch Aufgabe der Lebensgestaltung und tragen zu Lebensqualität und Wohlbefinden bei. (Prinzip der Integration)
· wird von der Einsicht geleitet, dass nur im Zusammenwirken jeweils relevanter Kooperationspartner eine dauerhafte Qualifizierung der Angebote und eine Qualitätssicherung in bezug auf Lernerfahrungen möglich ist. (Prinzip der Vernetzung nach innen und außen)
· wendet sich vorrangig an Menschen in ihren sozialen Bezügen (Familien, soziale Gruppen und Verbände) aus der Erkenntnis, dass Lernerfahrung und Erkenntnisse zwar jeweils für sich selbst gewonnen werden müssen, in sozialen Bezügen jedoch leichter gelingen und auch stabiler im Lebensalltag erhalten werden können. (Prinzip des sozialen Lernens)
· orientiert sich in seiner inhaltlichen Arbeit am Leitbild einer zukunftsfähigen Entwicklung, die sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. (Prinzip der Nachhaltigkeit)
· will zur Erfüllung dieser Grundideen Dienstleistungen anbieten, damit diese Grundziele umfassend und ganzheitlich realisiert werden können. Die Erfüllung dieser Dienstleistungen ergeben sich einerseits aus dem Bildungsauftrag und andererseits aus der Zufriedenheit der Nutzer. (Prinzip der Kundenorientierung)
Ergebnisse und Diskussion
In den Jahren 2000-2002 wurde die ehemalige Wagenremise des Klosters St. Marienthal saniert. Im Erdgeschoss entstand ein teilbarer Raum für die ökologische Bildung von Kindern und Jugendlichen. In dem Raum wurden auch Kochstellen und ein Kühlschrank eingebaut, um mit Kindern und Jugendlichen Getränke (z. B. Kräutertees) oder kleine Mahlzeiten (z. B. Vollwertgericht mit Lebensmitteln aus ökologischem Anbau) herrichten zu können. Kind- bzw. jugendgerechte Sanitäranlagen wurden ebenfalls im Erdgeschoss eingerichtet.
Bei der Sanierung wurden hohe ökologische Standards berücksichtigt: umweltverträgliche Fußböden, umweltverträgliche Heizung, umweltverträgliche Farben, wassersparende WC-Spülkästen, überwiegend Vollholzmöbel, Energiesparlampen, Thermostat-Einhand-Mischarmaturen, lärmhemmende Maßnahmen bei Armaturen und Wasserleitungen, hochwärmegedämmte Fenster und Türen, Fensterrahmen aus einheimischen Hölzern.Die Familienbegegnungsstätte ist seit April 2002 in Betrieb. Die offizielle Einweihung findet am 13.09.02 statt. Die Familien fühlen sich in dem neuen Gebäude aufgrund der ästhetisch gelungenen Bauweise und Inneneinrichtung, aber auch aufgrund des guten Raumklimas sehr wohl. Die Auslastung beträgt für die Monate April - Dezember 2002 bereits über 40%. Dies liegt weit über dem Durchschnitt sächsischer Familienbildungseinrichtungen.
Das IBZ verfügt nunmehr über hervorragende Unterbringungsmöglichkeiten für Familien mit Kindern. Dadurch kann die Umweltbildungsarbeit mit dieser Zielgruppe beträchtlich ausgebaut werden.
Außerhalb des von der DBU geförderten Projektes wurden im Jahre 2000-2002 im ersten Stockwerk Familienappartements eingerichtet (insgesamt 18 Betten sowie vier Aufbettungsmöglichkeiten). Zu diesen Familienappartements gehören jeweils auch Sanitärzellen und eine kleine Küche. Der Zugang zum ersten Stock erfolgt über einen Personenaufzug und über eine kindgerechte Holztreppe.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Auf der Homepage des IBZ wird auf die neue Familienbildungseinrichtung ebenso hingewiesen wie in einem eigenen Faltblatt.
Fazit
Die mit dem Projekt verbundenen Ziele wurden alle erreicht. Der Kostenrahmen wurde eingehalten.
Fördersumme
94.671,83 €
Förderzeitraum
05.10.2000 - 30.04.2002
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter