Durchführung von Umweltbildungsmaßnahmen zur Agenda 21 im Pädagogischen Zentrum für Natur und Umwelt (Cottbus)
Projektdurchführung
Stadtverwaltung CottbusSchulverwaltungs- und Sportamt
Neumarkt 5
03046 Cottbus
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Seit der Rio-Konferenz 1992 und der dort verabschiedeten Agenda 21 versteht sich Umweltbildung als unerlässliche Voraussetzung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Seit 1999 wird in der Stadt Cottbus an der Erarbeitung und Umsetzung einer lokalen Agenda 21 gearbeitet. Das Pädagogische Zentrum für Natur und Umwelt beteiligt sich an der Umsetzung der lokalen Agenda 21 mit der Durchführung von Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Umwelt durch Heranbildung ökologischer Verhaltensweisen für eine nachhaltige Entwicklung.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Überarbeitung der Projektangebote für die Grundschulen im Hinblick auf Agendaschwerpunkte. Erstellung von neuen Angeboten.
- Anbau und Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe als Beispiel für nachhaltige Umwelt- und Entwicklungsprojekte/ nachhaltige Landwirtschaft
- Wildpflanzen im PZNU
2. Vorbereitung und Durchführung einer Vortragsreihe zur Umsetzung der Agenda 21 in der Schule
- Vorträge zu verschieden Aspekten der Agenda 21 im Hinblick auf schulische Inhalte und Strukturen, zum Beispiel:
a) zur Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in für sie relevante Entscheidungsprozesse und zum Dialog zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
b) zur Vermittlung von Inhalten der Agenda 21 in verschiedenen Unterrichtsfächern und in fachübergreifenden Projekten
- Arbeitsgruppen zur Erprobung von verschiedenen Methoden zur Umsetzung und zu den relevanten Inhalten, zum Beispiel:
a) Werkstätten
b) Naturerfahrungsbeispiele, Meditationen, Fantasiereisen
c) Partizipationsformen für Kinder und Jugendliche, Umfragen, Öffentlichkeitsarbeit
d) Nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft/ der Landwirtschaft/ dem Tourismus der Region
3. Vorträge zum ökologischen Bauen unter Einbeziehung des Seminargebäudes.
4. Vorträge zum ökologischen Gartenbau für Kleingärtner aus den umliegenden Gartensparten.
5. Generationsverbindende Aktivitäten - Kinder und Senioren erleben die Natur.
Ergebnisse und Diskussion
Die dem Projekt zu Grunde liegende Idee war, das historisch gewachsene und in der warmen Jahreszeit von verschiedenen Zielgruppen genutzte Pädagogische Zentrum für Natur und Umwelt ganzjährig und den gewachsenen Ansprüchen entsprechend im Sinne der Agenda 21 nutzbar zu machen. Das Grundanliegen des PZNU, die Umweltbildung, schließt aus aktueller Sicht neben dem ökologischen und dem ökonomischen Aspekt unbedingt das Soziale ein.
Deshalb war es das Ziel, in das Projekt zur Durchführung von Umweltbildungsmaßnahmen zur Agenda 21
während aller Teilmaßnahmen und -projekte ein möglichst breites Spektrum von Zielgruppen einzubeziehen. Folgende Zielgruppen konnten beteiligt werden:
· Schülerinnen und Schüler der Primarstufe (Klasse 1 - 6 im Land Brandenburg),
· Körperlich und/oder geistig behinderte Kinder und Jugendliche,
· Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II,
· Benachteiligte Kinder aus der Nachbarschaft,
· Benachteiligte Jugendliche, die eine Ausbildung in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte durchlaufen,
· Jugendliche und Erwachsene, die durch die Justiz zu sozialen Diensten verpflichtet wurden und Personen, die ihre Anspruchsberechtigung auf Sozialhilfe erneuern müssen,
· Kinder aus Kindertagesstätten und Horten,
· Auszubildende und Studenten, die ein Praktikum durchlaufen,
· Junge Menschen, die ein freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren möchten,
· Kleingärtner aus den umliegenden und anderen städtischen Kleingartenanlagen,
· Interessierte Senioren,
· Polnische Jugendliche und japanische Jugendliche und Lehrkräfte, die im Rahmen von Austauschprogrammen nach Cottbus kommen.
Alle Zielgruppen, die erreicht werden sollten, konnten mit den jeweils angemessenen Inhalten und Methoden erreicht werden. So wurden Angebote für Schulklassen aus allen Schulformen und Schulstufen erarbeitet, bei denen sich die Kinder und Jugendlichen mit den Themen Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien auseinandersetzen können. Für benachteiligte Kinder, Jugendliche und Erwachsene gab es während des Projektes zahlreiche differenzierte Angebote, um diesen Menschen sowohl Umweltbildung zu vermitteln als auch Möglichkeiten zur sozialen Integration anbieten zu können. Durch verschiedene Austauschprogramme kam es zu Kontakten mit polnischen, japanischen und rumänischen Jugendlichen bzw. Erwachsenen. Für die von der Umweltbildung oftmals weniger beachteten Zielgruppen der Vorschulkinder und der Senioren konnten altersgerechte Konzepte entwickelt werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das Projekt wurde in der Lokalpresse Märkischer Bote und Wochenkurier jeweils am 23.9.2000 vor-gestellt.
Fazit
Durch dieses Projekt wurde eine weitergehende Entwicklung der Einrichtung im Sinne der Agenda 21 befördert. Zum einen werden Teilprojekte weitergeführt, die im Rahmen der Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt begonnen wurden. Des Weiteren konnte durch die veränderten Rahmenbedingungen eine Umgestaltung der gesamten Anlagen des PZNU im Sinne der Bildung für Nachhaltigkeit begonnen werden.
Fördersumme
52.603,24 €
Förderzeitraum
11.06.1999 - 11.06.2001
Bundesland
Brandenburg
Schlagwörter