Lebensunterhalt auf dem Land – Modellprojekte für nachhaltige Entwicklung in Mitteleuropa
Projektdurchführung
The German Marshall Fund of the United States(Freunde und Förderer Des German Marshall Fundof the United States, e. V.)
Oranienburger Str. 13/14
10178 Berlin
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die mitteleuropäischen Erfahrungen mit den erfolgreichen kommunalen Umweltprojekten der neunziger Jahren sind nicht aufgezeichnet worden und unkoordiniert und verstreut geblieben. Sie tragen daher kaum zur Gestaltung der ländlichen Entwicklung auf der nationalen und internationalen Ebene bei. Das Ziel des Projektes ist es zu erforschen wie der Lernprozess und Erfahrungsaustausch, der in den Umwelt-Modellprojekten der 12 Mikroregionen in Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei stattfand, die weitere Entwicklung der ganzen Region konstruktiv beeinflussen kann. An konkreten Beispielen zeigt es, wie wirksam und erfinderisch Bürgerinitiativen zu einer nachhaltigen umweltbezogenen wirtschaftlichen and sozialen Entwicklung, die auf den Prioritäten der Europäischen Union und Lokalen Agenda 21 gegründet ist, beitragen und mit einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit regional weiten Einfluss haben können.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm das Projekt umzusetzen haben sich die Freunde und Förderer des German Marshall Fund of the United States e.V.(GMFUS) mit der Umweltpartnerschaft für Zentraleuropa (EPCE) zusammengeschlos-sen. Die EPCE ist ein Konsortium das aus gemeinnützigen Stiftungen besteht, die sich verpflichtet haben Umweltbürgeraktionen zu unterstützen. Die Umsetzung des Projekts verlief in vier getrennten Phasen: (1) Anfangsphase (Juni 2001 - Januar 2002); (2) Ausbildungs- und Schulungsphase (Februar 2002 - August 2002); (3) Entwurf von Modellprojekten und die Umsetzungsphase (September 2002 - Juli 2003); (4) Folgenplanung für nachhaltige Entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit (August 2003 - Dezember 2003).
Die Umsetzung des Projekts hat sich auf die Identifizierung, Unterstützung und Vernetzung der Umwelt-Modellprojekte aus den ausgewählten Mikroregionen in Mitteleuropa und Deutschland konzentriert. Die Mikroregionen wurden als bioregionale Gebiete von ungefähr 100 km2 Fläche definiert, die bis zu drei Gemeinden umfassten. Die Unterstützung kam in den folgenden Formen: (1) lokalen Entscheidungsträgern technischen Beistand bei der Entwicklung von Initiativen und Aktivitäten zu geben; (2) Modellprojekte zuerkennen und bei der Umsetzung mit neuen Technologien und praktischen Erfahrungen zu helfen und dabei den Erfahrungsaustausch zwischen den mitteleuropäischen, deutschen und amerikanischen Mikroregionen zu fördern; und (3) mit bescheidenen finanziellen Beiträgen die Durchführung der Modellprojekte zu erleichtern und ihren Wert zu erhöhen.
Ergebnisse und Diskussion
Ein Lernnetz wurde aufgebaut, das jetzt Umweltprojekte aus 18 ländlichen Mikroregionen verknüpft. Es beinhaltete: die Zentralen Weißen Karpaten, die Regionen Frydlandt und Slovacko (Tschechien), Unteres Ipoly-Tal, Boronka und Zselic (Ungarn), die Krakauer Jura und Bochnia, Mittelpommern um Debrzno und die Region Babia Gora (Polen), die Regionen Horna Orava, Südsitno und Ramzar (die Slowakei), Lenzen, Ostritz, Reinstaedt, Retzow, Schoneiche und Zempow (neue Bundesländer).
Die Gesamtausgaben des Projekts erreichten 1 321 945 Euro, wobei die DBU 409 024 Euro beigetragen hat und die GMF/EPCE/lokale Partner 912 921 Euro zur Verfügung stellten. Durch das Projekt wurden Initiativen und Projekte in 159 Städten und Gemeinden in vier mitteleuropäischen Ländern ins Leben gerufen. 361 Partnerorganisationen aus der Wirtschaft, den Kommunen, und den regionalen Verwaltungen nahmen an den Aktivitäten teil. 1158 Leute aus 12 Mikroregionen waren beteiligt an den 144 Workshops, Rundtischgesprächen, Seminaren, 44 Studienfahrten und Austauschen, und den 56 internationalen Veranstaltungen. Eine Gesamtsumme von 822,805 Euro wurde direkt in 159 Projekten und Initiativen in Form von kleinen Zuschüssen investiert. Es ist erwähnenswert, dass 31 neue permanente Arbeitsstellen als ein direktes Ergebnis in den Mikroregionen geschafft wurden. Darüber hinaus haben die verschiedenen Projekte und Initiativen nicht nur den Austausch von Erfahrungen und Praktiken ermöglich sondern auch Gelegenheiten geboten für zusätzliches Einkommen.
Erfolgreich hat das Projekt gezeigt wie Bürgerinitiative mit ihren Kommunen in der Gestaltung und Wert-bildung von umweltfreundlichen Maßnahmen mitwirken können und sogar öffentliche Mittel dafür gewinnen können. Neue organisatorische Strukturen und Zuständigkeiten wurden lokal geschaffen um langfristig eine nachhaltige Entwicklung zu verfolgen. Auf diese Weise legte das Projekt in den Zielmikroregionen die Grundlage in der Form von Partnerschaften und gemeinsamen Aktionen weiter zu arbeiten und die zur Verfügung stehenden EU-Mittel für die ländliche Entwicklung zu nutzen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Auf den folgenden internationalen Veranstaltungen wurden das Projekt und seine Zwischenresultate vorgestellt: AGU International (Berlin, 2001), the Pre-Accession Partnerships for Rural Europe - (PRE-PARE); Die Landwirtschaftliche Konvention des Europäischen Parlament (Dezember, 2002); World Wildlife Fund Kampagnen (angehend); Grüne Woche (2002 und 2003); NATO Workshop über Fortge-schrittene Studien zum Thema: Beitrag zur Biodiversifikation zum Übergang zur ländlichen Nachhaltig-keit (Krakow, 2002); Konferenz zum Thema Tourismus in Berggebieten und die Konvention zum Thema Naturschutz (Poland, 2002); TransAtlantic Alliance for Rural Sustainability (TARS) mit der Universität in Minnesota (läuft); und die vom Projekt organisierte Konferenz Rural Livelihoods (Osnabrück, 2003). In allen Öffentlichkeitsarbeiten präsentierten lokale Leader ihre Projekte und Aktivitäten. Auf diese Weise lieferte das Projekt einen frischen Blickpunkt von der lokalen Ebene. Die Veröffentlichung: Rural Live-lihoods for Sustainability - stories of rural regeneration from Central Europe - Rural Livelihoods für die nachhaltige Entwicklung wird in seinen lebendig Darstellungen und übersetzt in verschiedene Sprachen die Arbeitsweise und Resultate weiten Kreisen zugänglich machen.
Fazit
Die Projekt zeigt deutlich, dass Ortsansässige zentrale Verantwortung haben müssen um die Verantwortung, die Kosten und Risiken aber auch den Nutzen zu teilen, die alle mit der Umsetzung verbunden sind. Entscheidungen müssen offen und in transparenter Weise getroffen werden. Das Projekt hat gezeigt, dass aktive Volontäre, Nicht-Regierungs-Organisationen und Bürgergruppen bei dem Entwurf, der Umsetzung, und der Berücksichtigung der Umweltfreundlichkeit eine Schlüsselrolle spielen die öffentli-hen Behörden von der Wichtigkeit einer Tätigkeit zu überzeugen. Öffentliche Unterstützung ist am effektivsten wenn es sich um ausgesprochene lokale Bedürfnisse handelt, die lokale Vorteilen haben und anderen Möglichkeiten angepasst sind. Die Lehre ist klar - um die ländlichen Gebiete in Mitteleuropa in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen werden wir viel mehr brauchen als nur Einführung von neuen Tech-nologie und Infrastrukturen. Was im großen Maße fehlt, sind Programme, die die Initiativen und Projekte der lokalen Autoritäten und Leitenden - einschließlich Volontäre, NGOs und Bürgergruppen - unterstützen, also der Leute die imstande sind die lokalen Bedürfnisse zu artikulieren, lokale Mittel zu aktivieren und lokale Umstände zu beachten. Um Erfolg zu haben, muss ein Projekt das Ziel haben das soziale Kapital der lokalen Gemeinden zu vermehren - damit die Ortsansässigen erkennen können, dass das was um sie herum passiert einen Sinn hat und dass sie von diesen Veränderungen Vorteile haben. Das Bauen eines effektiven Netzwerks um Kommunen zu helfen von den Erfahrung und Beispielen anderer zu lernen wird entscheidend mitwirken eine nachhaltige Entwicklung in der erweiterten Europäischen Union umzusetzen.
Fördersumme
409.033,50 €
Förderzeitraum
13.06.2001 - 05.01.2004
Bundesland
Grenzüberschreitend
Schlagwörter
Grenzüberschreitend
Naturschutz
Umweltkommunikation