Projekt 17140/01

Aufbau eines neuen Schwerpunkts Wasser im Bereich der Umweltbildungsarbeit mit Jugendlichen

Projektdurchführung

Winfriedhaus SchmiedebergJugendbildungsstättedes Bistums Dresden-Meißen
Tal Naundorf 29
01762 Schmiedeberg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Immer wieder erleben Jugendliche Umweltprobleme und reflektieren diese im Blick auf ihre Zukunft. In Gesprächen und Diskussionen sind sie oft aus persönlicher Betroffenheit sehr engagiert, machen auf Probleme aufmerksam und sind zu Verhaltensänderungen bereit. Das Thema Wasser soll als ein neuer Schwerpunkt in Theorie und Praxis jungen Menschen nahe gebracht und die Möglichkeit der Übernahme von Verantwortung in einem Lebensbereich eingeübt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDen pädagogischen Schwerpunkt bildet Wasser als Element des Lebens, sowohl in theologischer als auch in biologischer Sicht. Wasserräder und Dammpflege - Während der internationalen Jugendbegegnungsmaßnahme Eurocamp 2000 zum Thema perpetuum mobile wurde u. a. in zwei Workshops zum Thema Wasser und Wasserkraft gearbeitet. Nach der theoretischen Auseinandersetzung fertigten die Jugendlichen verschiedene Wasserräder aus Holz an, die im nahegelegenen Bach zum Laufen gebracht wurden. Auf die Nutzung der Wasserkraft wurde bei einem Modell durch Antrieb von Klangkörpern besonderen Wert gelegt. Aquarium und Pflege - Mit diesem Projekt soll keine Einzelaktion verbunden sein, sondern Jugendlichen soll das Anliegen der nachhaltigen Entwicklung im Umweltbereich bewusst gemacht werden. Praktisch wird das durch ein großes Aquarium verdeutlicht, das durch ein Oberlicht weitgehend auf natürliche Weise beleuchtet wird. Schautafeln, Ausstellung - Die Umweltfrage ist im Bereich Jugendseelsorge ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Entwicklung eines eigenständigen Verantwortungsbewusstseins. Auf der Grundlage der Schöpfungslehre soll Jugendlichen ein ständiger Anstoß für einen verantworteten Umgang mit der Natur gegeben und der Zusammenhang von Schöpfungsverantwortung, Umweltwissen und praktischen Naturschutz vermittelt werden. Mit der Nutzung des Raumes sollen Schautafeln gefertigt werden, die auch als Ausstellung in den verschiedenen Gruppen dienen können.


Ergebnisse und Diskussion

Durch die Realisierung des neuen Gruppenraumes, der mit einem großen Süßwasseraquarium ausgestattet wurde, wurden die Voraussetzungen geschaffen, um mit den Jugendlichen und Kindern gemeinsam weiter und intensiver die Thematik Wasser zu diskutieren. Dabei kommen die Themen Wasser als Grundlage des Lebens, Wasser als natürlicher oder künstlicher Lebensraum, Trink- und Abwasser, Wasser als Bedrohung immer wieder zur Sprache. So kommt es auch immer wieder dazu, dass verschiedene Gästegruppen den Raum gemeinsam mit in ihre Tages- und Abendgestaltung einbeziehen und dass es zu langen Beobachtungen am Aquarium kommt. Dadurch angeregt, wird die Pflege des Aquariums selbstverständlich durchgeführt. Dabei gehen alle mit großer Begeisterung zu Werke.
Während der Einrichtungsphase des Aquariums haben wir feststellen müssen, dass sich die geplante natürliche Beleuchtung als zu gering erwies. Deshalb musste sie durch leistungsfähige Leuchtmittel ersetzt werden. Diese werden zeitgesteuert eingesetzt, um Tag- und Nachtphasen zu simulieren. Dadurch haben sich die Bedingungen im Lebensraum Wasser für die Fische und Pflanzen verbessert. Mit dem Einsatz von Schnellfiltern und von einem biologischen Filter, der Verwendung von Grünpflanzen im biologischen Filter und direkt im Becken (zur Reduzierung bzw. der Vernichtung von Bakterien), sowie dem Einsatz von natürlichen Wirkstoffen auf pflanzlicher Basis (Gerstenstroh, Erlenzapfen) gelingt es, die für den Fischbesatz erforderliche Wasserqualität ohne chemische Zusätze stabil zu halten. Es hat sich ein stabiles Ökosystem herausgebildet. Die Aufzeichnung des jeweiligen pH-Wertes über den bisherigen Be-triebszeitraum wurde dokumentiert und grafisch dargestellt.
Am 12. /13. August 2003 kam es aufgrund der ungünstigen Wetterlage zu einem Hochwasser der Roten Weißeritz, welches die Ausmaße der bisherigen Frühjahrs- bzw. Sommerhochwasser um ein Vielfaches überstieg. Das Winfriedhaus wurde im Erdgeschossbereich etwa 70-80 cm überflutet. Der durch die DBU geförderte Gruppenraum wurde total zerstört. Die Einrichtung des Aquariums ist vernichtet. Viele andere Einrichtungen des Hauses wurden durch das Wasser unbrauchbar gemacht. Die Vegetation, die im Grundstück und auf dem nahegelegenen Damm vorhanden war, wurde durch eine etwa 80 cm hohe Sandablagerung total vernichtet. Während der Stunden des Hochwassers haben wir zusammen mit un-seren Gästen das Wasser als Bedrohung erfahren müssen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Durch die Beratung einer Dresdener Fachzoohandlung gab es unter ökologischen Gesichtspunkten wichtige Hinweise zur Umsetzung der Umweltbildungsarbeit in die Praxis.
Die meist jugendlichen Gäste und Kinder aus Sachsen und Thüringen geben Ihre Erfahrungen mit dem Thema Wasser in ihrem eigenen Lebensumfeld weiter und wirken somit als Multiplikatoren.


Fazit

Durch die verschiedensten Möglichkeiten in dem und durch den neuen Raum ergeben sich für die Jugendlichen und Kinder in der Jugendbildungsstätte Winfriedhaus neue Ansätze zu Überlegungen. Sie denken über Umweltproblematiken gemeinsam mehr nach und setzen sich in ihrem eigenen Lebensumfeld aktiv damit auseinander.

Übersicht

Fördersumme

80.886,38 €

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation