Projekt 16452/01

Umwelt- und menschenfreundliches Bauen am Haus Europa – zwei internationale Schülertreffen des Europäischen Schulnetzwerkes St. Marienthal

Projektdurchführung

St. Ursula-Schule
Simrockstr. 20
30171 Hannover

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Inhaltliches Ziel des Projektes ist es, Konzepte für ein Wohngebäude zu entwickeln, das Kriterien der ökologischen Nachhaltigkeit, der Zweckmäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit entspricht. In der Form exemplarischen Lernens sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit einer konkreten Planungs- und Umsetzungssituation (behindertengerechte Umgestaltung des Altstädter Hofs, einer alten Hofanlage zwischen Ostritz und dem Kloster St. Marienthal) beschäftigen, um die Grundfragen des ökologischen Bauens kognitiv erfassen und die länderspezifischen Lösungsansätze integrativ verstehen zu können.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden(1) Dezentrale Vorbereitung des Schülertreffens 1999 in den nationalen Schulen
(2) Durchführung des Internationalen Schülertreffens im IBZ St. Marienthal im Oktober 1999 zur Bearbeitung des Themas Umwelt- und menschenfreundliches Bauen
(3) Dezentrale Nachbereitung des Schülertreffens 1999 und die dezentrale Vorbereitung des Schülertreffens 2000 in den nationalen Schulen
(4) Durchführung des Internationalen Schülertreffens im IBZ St. Marienthal im Oktober 2000 zur Vertiefung des Themas Umwelt- und menschenfreundliches Bauen
(5) Dezentrale Nachbereitung des Schülertreffens 2000 in den nationalen Schulen und im IBZ St. Marienthal im Hinblick auf eine Umsetzung der Arbeitsergebnisse
Die Vorbereitung der Aktivitäten wird in der Regel im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften an den einzelnen Partnerschulen stattfinden; dabei werden entsprechende Fachkenntnisse aus dem Unterricht mitverarbeitet. Die Arbeit in den Phasen 2 und 4 wird teilweise von Fachleuten angeleitet.


Ergebnisse und Diskussion

Das internationale Schülerseminar im Oktober 1999, mit dem der erste große Hauptabschnitt des Projekts abgeschlossen wurde, hatte vier Schwerpunkte:
1. Die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der seminarvorbereitenden Arbeit durch die nationalen Gruppen fand in Kleingruppen von etwa zehn Personen statt. Es zeigte sich, dass die Kenntnisse, die im Vorfeld in den Bereichen Architektur, Wärmedämmung, behindertengerechtes Bauen usw. erworben wurden, relativ allgemein waren, dass sich jedoch durch die Auseinandersetzung mit der Materie während der Vorbereitung ein Bewusstsein für die Thematik des ökologisch verantwortlichen und behindertengerechten Bauens gebildet hatte. Durch den Austausch der Ergebnisse, der an diesem Tag stattfand, wurde es den einzelnen Teilnehmern möglich, die von ihnen jeweils vorbereiteten Teilaspekte in einen größeren Rahmen einzuordnen. Es wurde auch erkennbar, dass die seminarvorbereitende Arbeit eine linguistische Basis für die weiteren gemeinsamen Aktivitäten geschaffen hatte. Diese Basis konnte während des Seminars erweitert werden.
2.Fachlich begleitete Besichtigungen und Exkursionen gaben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, theoretische Kenntnisse durch konkrete Anschauung und Gespräche mit Fachleuten aus der Praxis zu ergänzen. Dabei standen bei einem Besuch zweier mit dem Umweltprädikat Sachsenhaus ausgezeichneter Modellhäuser die Aspekte der Wärmedämmung und Energieversorgung im Vordergrund; bei der Besichtigung des Behindertenheimes Pater-Kolbe-Hof erläuterten Prof. Klose und Fr. Arch. Klose Zusammenhänge der Umnutzung denkmalgeschützter Gebäude und Prinzipien des barrierefreien Bauens. Die Überleitung zwischen diesem Anschauungsunterricht und der Arbeit an eigenen Entwürfen bildete ein Ortstermin an der Scheune am Altstätter Hof, die laut Vorgabe des Planspiels umzugestalten ist.
3. Die Arbeit in den Arbeitsgruppen unter Leitung von Fachleuten war praktisch akzentuiert (z.B. Entwurf von Grundrissen, Blower-Door-Messung, Techniken des Lehmbaus) bzw. auf die Formulierung praktischer Vorgaben (Bereiche des barrierefreien Bauens und der Siedlungsplanung) hin ausgerichtet.
In den Arbeitsgruppen wurden die mit dem Projekt verbundenen praktischen Seiten schwerpunktartig verdeutlicht, es wurden Arbeitstechniken und -methoden an Beispielen gezeigt und praktiziert, und es wurden Arbeitsaufträge für die weitere Arbeit am Projekt in der Nachbereitungsphase gestellt.
4. Die Präsentation und Dokumentation der Ergebnisse der Gruppenarbeit während des Seminars für die Gesamtgruppe fand als Vortrag im Beisein der Referenten statt und wurde später in ausführlicher illustrierter Form von Wandzeitungen ausgeführt. Die Wandzeitungen werden im Laufe der kommenden Monate den einzelnen beteiligten Schulen als Wanderausstellung weitergereicht.
5. Das Konzept für die Weiterarbeit am Projekt wurde in Absprache zwischen den Seminarteilnehmern und den Fachreferenten festgelegt. Es wurde Übereinkunft darüber erzielt, dass von allen denkbaren Alternativen die am vielversprechendsten sei, die die unabhängige Arbeit der jeweiligen nationalen Gruppen an eigenen Entwürfen vorsieht. Die Entwürfe sollen bis zum 31.03.2000 im Wesentlichen fertiggestellt und an die St. Ursula-Schule Hannover als Koordinatorin des Projekts eingesandt werden. Die einzelnen Beiträge werden zur netzwerkinternen Diskussion in der Homepage der St. Ursula-Schule ver-öffentlicht


Fazit

Die im Projektentwurf konzipierte Struktur, die von vornherein relativ offen angelegt war, so dass flexible Anpassung an vor Ort sichtbar werdende Erfordernisse möglich wurde , hat sich als grundsätzlich sinnvoll erwiesen. Die Teilnehmer, denen ein hohes Maß an Selbständigkeit und gedanklicher Flexibilität erwartet wurde, haben dies am Ende des Seminars fast ausnahmslos positiv als fruchtbare Herausforderung betrachtet, die zu eigenem Denken und zu kreativem Spiel in Bereichen ermutigt, die bislang nur aus der Distanz betrachtet worden waren.

Übersicht

Fördersumme

101.465,87 €

Förderzeitraum

15.10.1999 - 01.08.2001

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation