Projekt 16126/01

Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Nachhaltige Entwicklung am Beispiel der Modellgemeinde Wulkow

Projektdurchführung

Ökospeicher e. V.
Am Gutshof 1
15326 Wulkow

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die konkrete und lokale Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung in ihrer Komplexität ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklung am Beispiel der Modellgemeinde Wulkow wird einer breiten Öffentlichkeit zielgruppenbezogen transparent und zugänglich gemacht. Das Projekt zeigt die Komplexität und Ganzheitlichkeit der Aktivitäten einer Gemeinde auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung und bietet gleichzeitig Überschaubarkeit. Somit bestehen gute Möglichkeiten für die Besucher, Zusammenhangswissen und neue Einstellungen zu generieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDen Ausgangspunkt des Projektes bildet eine differenzierte Zielgruppenanalyse zur Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Nachhaltige Entwicklung am Beispiel der Modellgemeinde Wulkow. Durch eine breit gefächerte, klassische und neue Medien umfassende überregionale Öffentlichkeitsarbeit werden Besucher und Veranstaltungsteilnehmer gewonnen. Hierzu wird Informationsmaterial erstellt. Eine Besucherlenkung im Nahverkehrsraum soll den Besuchern eine gute Orientierung bieten. Über ein Besucherinformationszentrum und geschultes Personal werden zielgruppenspezifische Kommunikations-Angebote zum Gegenstandsbereich Nachhaltige Entwicklung gemacht. Einen Schwerpunkt bilden hierbei die einzelnen praktischen Objekte in der Gemeinde Wulkow, wie der Ökospeicher, der Nahwärmeverbund mit Hackschnitzelheizung, das Niedrigenergiehaus Domespace, Pflanzenkläranlagen, Sonnenkollektoren und Fotovoltaikanlagen. Schautafeln zu den einzelnen Objekten bieten eine zusätzliche In-formation. In einer Multimedia-Show werden umweltrelevante Daten und Simulationen zur Verfügung gestellt und neue Kommunikationswege demonstriert. Neben erhaltener Natur und umweltverträglicher Technik gehören zur nachhaltigen Entwicklung in Wulkow auch die über 200 Einwohner der Gemeinde. Eine gute Kommunikation und Information nach außen setzt somit auch eine intensive Kommunikation und Beteiligung nach innen voraus. Diese Prozesse zu gestalten, ist wichtiger Teil des Projektes.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projektziel, die konkrete und lokale Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigen Entwicklung in ihrer Komplexität ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklung einer breiten Öffentlichkeit am Beispiel der Modellgemeinde Wulkow zielgruppenbezogen transparent und zugänglich zu machen, konnte im Rahmen der definierten Arbeitsschritte umgesetzt werden.
Das Projekt verzeichnete in seiner zweijährigen Laufzeit ca. 25.000 Besucher, die sowohl aus der Region kamen, aber auch aus West- und Osteuropa, Amerika, Asien und Afrika. Durch die umfangreiche mediale Berichterstattung in Presse, Hörfunk und Fernsehen konnte ein hoher Bekanntheitsgrad Wulkows als Modellgemeinde für nachhaltige Entwicklung erreicht werden. Das positive Image konnte dabei weiter ausgebaut werden.
Durch die Präsentation als dezentrales Projekt zur Weltausstellung EXPO 2000 konnte der Bezug von lokalen Lösungen zum globalen Problem einer nachhaltigen Entwicklung als wichtiger Menschheitsfrage in besonderer Weise dargestellt werden. Die Möglichkeit, Großereignisse zur Verbesserung der medialen Wahrnehmung eines kleinen Projektes wie des unseren zu nutzen, wurde im Jahr 2000 mit der EXPO 2000 und im Jahr 2001 mit der Bundesgartenschau in Potsdam mit gutem Erfolg erprobt.
Die gewählte Arbeitsstruktur hat sich in der Bewältigung der einerseits anspruchsvollen, andererseits breit gefächerten Anforderungen bewährt. Ein kompakt und durchgängig arbeitendes Kernteam hatte die Aufgabe, alle Anforderungen in der Zusammenarbeit mit Medien, Kooperationspartnern, Agenturen, Ministerien und anderen Institutionen zu realisieren, die zeitweise in der Projektrealisierung Beschäftigten anzuleiten und den ehrenamtlich im Projekt Tätigen die notwendige Unterstützung zu bieten. Dazu kamen ein organisatorisch-administrativer Bereich und viele Ehrenamtliche. Wichtige Bestandteile des Projektes wurden in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern realisiert. Über die Initiierung dieser Zusammenarbeit wurden nicht nur Leistungen für das Projekt eingeworben, sondern es wurde auch die Reichweite des Projektes erhöht und der Zugang zu wichtigen Zielgruppen erleichtert.
Die Maßnahmen der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit wurden von der Präsentation in Wulkow über die überregionale Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur internationalen Wirksamkeit (z.B. TV-Teams aus Japan und Südkorea) gestaffelt.
Als Mittel kamen zum Einsatz eine Besucher-Info-Center, Führungen, thematische Veranstaltungen mit Event-Charakter, eine Ausstellung, eine Internet-Präsentation, Projektplakate, Projektflyer, Informations-Broschüren, ein mobiler Informationsstand, Messepräsentationen, Anzeigen, redaktionelle Artikel in Zeitungen und Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehbeiträge, Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln, externe Präsentationen, Seminare und Vorträge.
Ein wichtiges Element für das Gelingen des Vorhabens war die Einbeziehung der Wulkower Einwohner in die Realisierung des Projektes. Erst durch ihre aktive Beteiligung konnten besonders die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte nachhaltiger Entwicklung glaubhaft und lebendig demonstriert werden. Dadurch gewann die Projektpräsentation eine besondere Qualität.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Als Projekt zur Informations- und Öffentlichkeitsarbeit präsentierte sich das Projekt natürlich ständig selbst. Darüber hinaus wurden schon im Projektverlauf in Vorträgen und Präsentationen die Erfahrungen aus der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Projekt reflektiert.
Ein erstes Seminar zur Öffentlichkeitsarbeit mit der Darstellung der Projekterfahrungen wurde durchgeführt. Diese Vortrags- und Seminartätigkeit soll im Rahmen der Wulkower Umweltbildung weiter fortgesetzt werden.


Fazit

Im Projekt konnte einer breiten Öffentlichkeit die reale Möglichkeit einer Politik nachhaltiger Entwicklung exemplarisch gezeigt werden. Dazu wurde ein dem Thema Nachhaltige Entwicklung in seiner Komplexität ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Aspekte angemessenes Portfolio von Maßnahmen zur Informations- und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und umgesetzt.
Die Erfahrungen dieses lokalen Projektes zeigen aber auch die Notwendigkeit überregionaler öffentlich-keitswirksamer Projekte zum Thema Nachhaltige Entwicklung, in die sich lokale Aktivitäten integrieren lassen.

Übersicht

Fördersumme

97.656,75 €

Förderzeitraum

20.09.1999 - 19.09.2001

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation