Entwicklung und Erprobung eines Sortierverfahrens für die Rückgewinnung der Edelstahlfraktion
Projektdurchführung
TiTech GmbH
Rosengarten 10
22880 Wedel
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Entwicklung und Erprobung eines Sortierverfahrens für die Rückgewinnung der Edelstahlfraktion aus geschredderten Konsum- und Investitionsgütern.
Bei diesem Verfahren soll die Reflexion der Teilchen im sichtbaren Lichtspektrum sowie die Bedämpfung des elektromagnetischen Wechselfeldes gemessen und ausgewertet werden. Zur Klassifizierung der Teilchen sollen diese Informationen, die unterschiedliche Eigenschaften der stofflichen Komponenten des Materials repräsentieren, intelligent ausgewertet werden. Die Teilchen sollen in zwei Ausgangsströme getrennt werden, um eine spätere Wiederverwertung zu ermöglichen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Grundlagenermittlung dient zur Aufnahme der jetzigen Kenngrößen der bestehenden Anlage, also der manuellen Handsortierung. Diese Arbeiten werden durch manuelle Nachsortierung der verschiedenen Stoffströme ermittelt. RRO wird dabei das Personal stellen und die schriftliche Auswertung der Daten durchführen. Bei Scan & Sort stehen folgende Entwicklungsarbeiten im Mittelpunkt:
1. Voruntersuchung des materialspezifischen Verhalten der Metallsensorik, Förderverhalten verschie-dener Produkte, Detektionsmöglichkeiten der Farbbildverarbeitung.
2. Entwicklung von Verfahrensschemata, Auswahl des Verfahrensablaufes für die Pilotanwendung, Aufbau der Verfahrenstechnik im Labormaßstab.
3. Intelligente Software-Einbindung der Metallsensorik und Entwicklung der Informationsverarbeitung für Metallsensorik und Bildverarbeitung.
4. Laborerprobung des Systems.
Die von uns geplante Maschine verfolgt den Ansatz, schüttgutartige Produkte zu sortieren, da erst durch die Zerkleinerung die Stoffe getrennt (aufgeschlossen) vorliegen. Für die Rückgewinnung von Sekundärstoffen soll aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf eine manuelle Demontage der Ausgangsprodukte und anschließende händischer Sortierung verzichtet werden. Dies erfordert eine sorgfältige Abstimmung der automatischen Zerkleinerungs- und Fördertechnik auf die spezifische Anwendung.
Ergebnisse und Diskussion
Die Projektphase 1, Grundlagenermittlung, ist nunmehr erfolgreich abgeschlossen.Die im Zwischenbericht zum 30.06.2000 bereits noch als offen genannten Punkte, Entwicklung, Integration und Test der Multisensorik sowie Farbsensorik, wurden im 2. Halbjahr durch Scan & Sort positiv ab-geschlossen:
3. Erkennungselektronik· Entwicklung der Informationsverarbeitung für Metallsensorik undBildverarbeitung
4. Laborerprobung
· Gesamttest
Test Multisensorik:
Leistungstest dezentrale Auswerteelektronik
Leistungstest intelligente Ausschleusung
· Materialversuche
Detektionsmöglichkeiten der Farbsensorik
Nach Abschluss dieser Arbeiten steht somit ein voll funktionstaugliches Laborsystem mit NE-Sensorik auf einer Arbeitsbreite von 1200 mm zur Verfügung. Beigefügt sind Fotografien des in den Niederlanden bei der Firma Rheukema installierten Systems.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das im Rahmen der Phase 1 erstellte Muster konnte im 2. Halbjahr verschiedenen Interessenten aus dem Inland sowie dem europäischen Ausland vorgeführt werden.
Hieraus resultieren inzwischen bereits zwei Aufträge für die Scan & Sort GmbH (Farbsortierung von kleinen Metallpartikeln, Sortierung mit NE-Sensorik).
Die vorhandenen Aufträge als auch die Erwartung für das Geschäftsjahr 2001 führten zu einer Aufstockung der Produktionskapazitäten in 2000 (Schaffung von 7 Arbeitsplätzen).
Mit der Gründung der Separation Systems Engineering GmbH in Wedel wird der Marktauftritt dieses Produkts professionell vorbereitet und durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine Vertriebsgesellschaft, die bereits zum Jahresende 2000 vier Mitarbeiter beschäftigt. Für das Geschäftsjahr 2001 werden weitere Einstellungen geplant. Eine Firmenbroschüre ist als Anlage beigefügt.
Ein erster Auftrag liegt zwischenzeitlich bereits vor, hierbei handelt es sich um die Aufbereitung von Metallen einer Deponie in Dänemark (Fa. Hansen). Durch das entwickelte Sortierprinzip wird diesem Kunden die Weiterverarbeitung der Metalle ermöglicht sowie ein zusätzlicher Nutzwert geschaffen durch eine mögliche Kompostierung der Reststoffe.
Fazit
Die Phase 1 des Vorhabens - Grundlagenermittlung und Laboraufbau - konnte trotz einer geringen zeitlichen Verzögerung im 2. Halbjahr 2000 abgeschlossen werden.
Das Laborsystem wurde Ende August 2000 bei der Fa. Rheukema in den Niederlanden installiert. Seitdem wurden Erprobungen mit verschiedenen Aufgabenstellungen gefahren und durch Scan & Sort begleitet.
Fördersumme
269.064,80 €
Förderzeitraum
16.12.1999 - 30.06.2002
Bundesland
Schleswig-Holstein
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik