Umweltgerechte Gestaltung des Schulhofes St. Vitus Schule Metelen im Rahmen des laufenden Umweltbildungsprogramms Ökologische Umgestaltung von Schulgeländen
Projektdurchführung
St. Vitus-Schule Metelen
48625 Metelen
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Unsere Kinder erleben die sie umgebende Natur häufig nur noch aus zweiter Hand. Medien sind zur Schnittstelle zwischen Kindern und der natürlichen Begegnung geworden. Nur vereinzelt können Kinder im Grundschulalter 2 - 3 Singvögel nennen, viel weniger noch optisch unterscheiden. Gleiches gilt für Kenntnisse der heimischen Flora. Der Aus- und Umbau des vorhandenen Schulgeländes zu einem naturnahen Pausen- und Unterrichtsraum hat zum Ziel:
Unsere Kinder sollen für umweltbiologische Fragestellungen sensibilisiert werden. Sie sollen die sie umgebende Natur wahrnehmen und mit allen Sinnen sich diesen Naturraum erschließen. Ziel ist die Schaf-fung einer Grünen Lernwerkstatt. Dazu soll das umgestaltete Gelände sowohl als Pausenraum als auch als Unterrichtsraum genutzt werden. Die Kinder sollen zu verantwortungsvollem Umgang mit der Natur, aber auch zum Staunen über die sie umgebende Natur und ihrer biologischen Vielfältigkeit erzogen werden. Es gilt Großes im Kleinen zu entdecken.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Einbettung aller in der Schule mitwirkenden Kräfte (Eltern, Kinder, Lehrerschaft und Gemeinde)
2. Sensibilisierung für die o.g. Zielsetzung und Aktivierung des o. g. Personenkreises als freiwillige Helfer
3. Gespräche mit der Gemeinde zur Finanzierung des Vorhabens
4. Durchführung eines Sponsorenlaufes mit allen Kindern der Grundschule, den Eltern, den Kollegen, Vertretern der politischen Parteien etc.
5. Der federführende Kollege Hans Hoffmeister hat seine erste Konzeption von 1986 weiter entwickelt und auf Grundlage entsprechender Weiterbildungsveranstaltungen die Umgestaltung des Geländes planerisch begleitet.
6. Das gesamte Konzept soll auch zukünftig stufenweise realisiert werden, um eine umfassende Beteiligung von Schülern, Eltern und Lehrern zu ermöglichen.
Konkrete Umsetzung:
· Sicherung des Geländes vor Missbrauch (randalierende Jugendliche, abgesägte Bäume, Schuttabla-ge)
· Bestandsaufnahme der vorhandenen Bepflanzung und Sicherung des Altbaumbestandes (Obstbäume)
· Bildung von Schülerarbeitsgemeinschaften, Vorstellung der Grundkonzeption
· Anlegen von Schülerbeeten, Bepflanzung des Naturwalles mit heimischen Gehölzen, Anlegen von Wahrnehmungsgängen
· Anlegen eines Feuchtbiotops
Weitere Maßnahmen:
· Anlegen einer Hügellandschaft unter Mitwirkung der Landjugend und deren technischen Möglichkeiten
· Anlegen einer Kompostierungsanlage
· Anlegen eines Unterrichtsraumes im Grünen: Nutzung als Theaterraum, Leseraum, Beobachtungsraum etc.
· Einrichtung einer Mediensammlung im direkten Bezug zur grünen Lernwerkstatt
· Öffentlichkeitsarbeit (Medienberichte, Schulfeste, Projektwochen, Lehrerfortbildung etc.)
· Dokumentation des Projektes und Beteiligung am Grundschul-Symposium NRW
Grundsätzlich soll das Gelände dem stetigen Wandel unterworfen sein und offen bleiben für neue Ideen. In einem gesonderten Bereich sollen die Schüler in eigener Kreativität mit dem vorhandenen und stetig anfallenden Biomaterial experimentieren können.
Ergebnisse und Diskussion
Auf Grund der vorgelegten Planung und der aktiven Einbindung aller an der Schule beteiligter Parteien hat sich ein Kreis aktiver Eltern gefunden, die uns handwerklich unterstützen. Die örtlichen Gärtnereien haben sich aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden. Die in der Schule eingerichtete Schülerarbeitsgemeinschaft erfreut sich bei den Schülern immer größerer Beliebtheit und trägt in großem Umfang zur konkreten Gestaltung und Betreuung bei. In allen Mitwirkungsgremien wird der Fortschritt der Anlage engagiert verfolgt.
Die Gemeinde Metelen unterstützt das Anliegen nicht nur finanziell, sondern auch aktiv durch die Mitwirkung des Gemeindebauhofes.
Das Kollegium bringt sich aktiv in den Gestaltungsprozess mit ein. Die Klassen erhalten Gelegenheit, einen für sie reservierten Bereich gärtnerisch zu pflegen.
Der Kollege Hans Hoffmeister hat für das Schulprogramm eine umfangreiche Dokumentation erstellt, die neben der Darstellung des Projektes auch Anregungen und Hilfen zur unterrichtlichen Umsetzung beinhalten und weiter fortentwickelt wird.
Im Medienraum wurde eine Vitrine eingerichtet, in der spezielle Arbeitsmaterialien für Schüler und Lehrer bereit stehen. Hierzu gehören z.B. Lupen, Arbeitsblätter, Spielanleitungen etc. und Informationsmaterialien zu den im Gelände vorkommenden Pflanzen und Tiere.
Die Sicherung des Geländes ist erfolgt. Der bisherige Baumbestand ist aufgenommen, und die Zonen mit einheimischem Gebüsch ist stabil und kann bespielt werden.
Ein Tipi wurde durch Schüler und Lehrer erstellt. Altholz wurde eingebracht. Ein Teil der Schülerbeete ist angelegt. Die ersten Frühjahrsaussaaten sind erfolgt. Himbeerhecke und peruanische Süßkartoffeln haben Bestand. Ein gesicherter Bereich für Giftpflanzen wurde angelegt. Mit Hilfe des Bauhofes soll in den nächsten Wochen ein Gartenpavillon erstellt werden, dem die Schüler Beobachtungsmaterial aufbewahren können oder vor dem Regen Schutz finden. Eltern erstellen zur Zeit eine Natursteinmauer und installieren eine Gartenpumpe.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Über alle Maßnahmen wurde in der Presse ausführlich berichtet. Die Konzeption ist ein wichtiger Bestandteil im Schulprogramm der St.-Vitus-Schule. Dieses Schulprogramm wird der Gemeinde, der Elternschaft und der Schulaufsicht vorgelegt. Die St.-Vitus-Schule beabsichtigt, das Projekt in der landes-weiten Grundschulwoche vom 18.09. - 22.09.2002 der breiten Öffentlichkeit sowie den interessierten Fachkollegen anderer Schulen vorzustellen. Dazu wird von der Schule eine Repräsentationsmappe erstellt.
Fördersumme
5.112,92 €
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Schlagwörter
Naturschutz
Umweltkommunikation