Projekt 14904/01

Voruntersuchungen und Sanierungsplanung Geronsee

Projektdurchführung

Amt Gransee und Gemeinden
Baustr. 56
16775 Gransee

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Sanierung des Geronsees wird durch die Bürger der Stadt Gransee für erforderlich gehalten, um den zunehmend beschleunigten Verlandungsprozess aufzuhalten. Grundlage für die Planung der Sanierung/Restaurierung des Gewässers sind umfassende Bestandsaufnahmen, die Untersuchung des Ge-wässerzustandes und die Prüfung der Sanierungsmöglichkeiten und -verfahren. Durch das Projekt soll die Umweltbildung gefördert und die Öffentlichkeitsarbeit zu Umweltproblemen, insbesondere am Beispiel der Entwicklung des Geronsees, verbessert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenBisher lagen für den Geronsee lediglich punktuelle Untersuchungen vor, die keine komplexen Untersuchungen des Gewässerzustandes ermöglicht hätten. Die Datengewinnung als Basis für die weiteren Untersuchungen wurden über den Zeitraum eines Jahres durchgeführt. Durch das Untersuchungsprogramm wurden hydrologische Grundlagen erfasst, der Gewässerzustand untersucht sowie, unter Einbeziehung wesentlicher Kriterien des Einzugsgebietes, der Stoffhaushalt des Gewässers erfasst. Das Untersuchungsprogramm und Teilergebnisse wurden zwischen den Kooperationspartnern abgestimmt. Im Rahmen des Projektes wurden Messstellen für Pegel- und Durchflussmessungen eingerichtet, mittels Datalogger kontinuierlich Parameter des Gewässerzustandes erfasst, über eine Tiefenprofilaufnahme das derzeitige Gewässervolumen ermittelt und in Zusammenarbeit mit dem Fischereipächter der Fischbestand untersucht. Eine Arbeitsgemeinschaft von Schülern wurde in das Vorhaben einbezogen. Die Schüler führten nach Anforderungen der Kooperationspartnern selbstverantwortlich Messprogramme durch, deren Ergebnisse in die weiteren Untersuchungen Eingang fanden.


Ergebnisse und Diskussion

Der Geronsee befindet sind seit mindestens 40 Jahren in einem hypertrophen Zustand. Ursache ist die übermäßige Belastung des Gewässers durch kommunale und gewerbliche Abwässer, durch Entenmastbetriebe und Karpfenintensivhaltung sowie durch diffuse Einträge als Folge intensiver landwirtschaftlicher Nutzung des Einzugsgebietes. Es wurden umfangreiche Ausführungen zur historischen Entwicklung des Sees durchgeführt, um die zeitlichen Zusammenhänge zwischen diesen Nutzungen und ökologischen Auswirkungen zu verdeutlichen. Die interne Nährstoffbelastung durch Rücklösung aus den Sedimenten hat nur einen geringen Einfluss auf den Nährstoffhaushalt des Sees. Durch die Sanierung und den Ausbau kommunaler Entwässerungssysteme und die bereits vor längerer Zeit erfolgte Einstellung der Entenmast und Karpfenintensivhaltung ist es zu einer erheblichen Verminderung des externen Nährstoffeintrages gekommen. Vorwiegend als Folge der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung des Einzugsgebietes sind die Nährstoffeinträge jedoch noch immer etwa 10-fach höher, als es für eine Verbesserung des Trophiegrades des Sees erforderlich wäre. Ziel von Sanierungsmaßnahmen muss deshalb eine drastische Senkung der Nährstoffeinträge aus dem Einzugsgebiet sein. Erst anschließend kann eine Restaurierung, d.h. die Verbesserung des Gewässerzustandes durch seeinterne Maßnahmen, in Erwägung gezogen werden. Als erreichbarer natürlicher Trophiestatus für den Geronsee muss der eutrophe bis hypertrophe Zustand angesehen werden. Zielstellungen einer zukünftige Nutzung als Badesee sind nicht realistisch, durch die weitere Entwicklung soll vielmehr die Sicherung der gegenwärtigen Artenvielfalt von Flora und Fauna sowie der gegenwärtigen Nutzungsmöglichkeiten (Fischerei, Erholungsnutzung) erreicht werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Durch eine Schülerarbeitsgemeinschaft der Werner-von-Siemens-Schule Gransee wurde neben der Durchführung von Messprogrammen in Abstimmung mit den Kooperationspartnern die Öffentlichkeitsarbeit während der Projektlaufzeit übernommen. Die Arbeiten und Teilergebnisse wurden in der regionalen Presse und in Schautafeln am Geronsee vorgestellt. Nach Abschluss der Untersuchungen wurden die Ergebnisse in einer Sonderausstellung im Heimatmuseum der Öffentlichkeit präsentiert und in einer Bürgerversammlung diskutiert. Der Stadtverordnetenversammlung und deren Ausschüssen wurde der Untersuchungsbereich im Rahmen einer Informationsvorlage zur Kenntnis gegeben. Die Untersuchungsergebnisse werden auf Anfrage in zusammengefasster Form an Unternehmen, die sich mit der Gewässersanierung befassen, weitergegeben.


Fazit

Das Ziel, Ursachen für den derzeitigen Gewässerzustand detailliert darzustellen und Möglichkeiten für eine Sanierung/Restaurierung des Geronsees aufzuzeigen, wurde erreicht. Insbesondere die spezielle Bedeutung externer Nährstoffeinträge konnte in der Öffentlichkeit vermittelt werden. Die Untersuchungsergebnisse stellen die Grundlage für weiterführende Maßnahmen zur Reduzierung dieser Nährstoffeinträge dar. Die nachfolgenden Arbeitsschritte umfassen die kontinuierliche Überwachung des Wasserhaushaltes und des Gewässerzustandes und Maßnahmen zur Reduzierung der externen Einträge. Eine Restaurierung des Gewässers durch seeinterne Maßnahmen (Nährstofffällung, Entschlammung) ist in einem kurz- bis mittelfristigen Zeitrahmen kritisch einzuschätzen. Parallel zu den Maßnahmen zur Verringe-rung der Nährstoffeinträge sind Maßnahmen zur Biomanipulation zu untersuchen.

Übersicht

Fördersumme

23.263,78 €

Förderzeitraum

28.06.1999 - 09.02.2001

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik