Schutz durch Nutzung – Erhaltung der Biodiversität von Wäldern
Projektdurchführung
OroVerdeStiftung zur Rettung der Tropenwälder
Kaiserstr. 185 - 197
53113 Bonn
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Verschiedene Umweltverbände und im schulischen Bereich Lehrer halten nach wie vor den Boykott von Holz und Holzprodukten für notwendig. Demgegenüber setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass nachhaltige Nutzung zum Schutz der Biodiversität deutlich positivere Wirkungen haben kann. Da sich in weiten Kreisen eine große Unsicherheit im Umgang mit der Thematik zeigt, sollen im Rahmen einer Fortbildungsarbeit für Schulen, Institutionen der Erwachsenenbildung, Naturschutzzentren und andere geeignete Multiplikatoren in Deutschland die dringend notwendigen fachlichen Informationen und didaktischen Materialien zur Verfügung gestellt werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEntsprechend der gesetzten Ziele, wurde ein umfassendes Paket geschnürt. Es besteht aus einer Projektmappe mit verschiedenen Materialien, Veranstaltungen und Serviceleistungen. Sie eröffnen den Zugang zum Thema auf methodisch unterschiedlichen Wegen.
Projektmappe bestehend aus
- einer Basisbroschüre (mit einem Umfang von 22 Seiten
- einem Foliensatz aus vier Folien
- einer Dia-Serie aus 17 Dias
- der Vorstellung zweier konkreter Schutzprojekte, in denen der Schutz der Biodiversität durch nachhaltige Nutzung aktuell und erfolgreich realisiert wird.
Veranstaltungereihe mit Vorstellung des Konzeptes Schutz durch Nutzung
Servicetelefon für Anfragen zum Projekt mit speziell geschulten Mitarbeitern
Infoservice mit zahlreichen kontextbezogenen Infomaterialien
Ergebnisse und Diskussion
Das Projekt hat das Verständnis für die Grundidee des Konzeptes Schutz durch nachhaltige Nutzung gelegt und klargestellt, dass ökonomische und ökologische Interessen keine Gegensätze bilden müssen, sondern im Gegenteil gerade die nachhaltige und an die ökologische Situation angepasste Nutzung zum Garanten für den Schutz der Biodiversität im allgemeinen und der tropischen Wälder im speziellen wird.
Die Schädlichkeit von nicht bis in die letzte Konsequenz durchdachten Boykottaufrufen konnte anhand des Tropenholzhandels verdeutlicht und über die Zielgruppen gestreut werden.
Die Multiplikatoren rekrutierten sich nicht ausschließlich aus dem Bildungsbereich (Lehrer, Schulen, Fortbildungseinrichtungen), sondern auch aus den Bereichen Handel, Wirtschaft und Presse. Dadurch wurde eine wesentlich breitere Streuung der Bildungsinhalte dieses Projektes erzielt. Vor allem aber wurden verstärkt solche Gruppen, wie Konsumenten und Verbraucher, erreicht, die nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehören, mit ihrer Kaufentscheidung aber wesentlichen Einfluss auf die im Sinne der Nachhaltigkeit richtige Positionierung ökologischer Belange im Rahmen der wirtschaftlichen Interessen haben.
Hinsichtlich der im Lösungskonzept vorgesehenen Bausteine des Projektes (Broschüre, didaktische Materialien, begleitende Veranstaltungen und Service-Angebote) erbrachte die Evaluierung folgende Einzelbilanzierungen.
- Sehr positiv zu vermerken ist die Tatsache, dass es gelungen ist, nicht nur in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen mit dem Bildungsprojekt einen tiefen Einblick in die vielschichtige Problematik der konkreten Projektkonzeption und Betreuung vor Ort zu geben.
- Vor allem seitens der Lehrer und Gruppenleiter wurde wiederholt der Aufbau der Mappe als sehr hilfreich gelobt. Text, Dias, Folien und die Flyer mit den konkreten Projektbeispielen wurden als brauchbare Arbeitsmittel für den Unterricht dargestellt. Für die Schüler sei, dies wurde immer wieder betont, die Beschäftigung mit dem konkreten Beispielen in Indonesien und Kuba sehr motivierend gewesen. Es seien verschiedentlich Hausarbeiten und Referate ausgearbeitet worden.
- An der intensiven Annahme der begleitenden Serviceangebote offenbarte sich das große Interesse an dem Konzept Schutz durch nachhaltige Nutzung. Zahlreiche Multiplikatoren haben sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt und sich mit verschiedensten Fragen an die Stiftung gewandt. Aus den Reaktionen wurde deutlich, dass sich nicht nur die Multiplikatoren sondern auch deren Klientel (insbesondere Schüler und Verbraucher) mit den Inhalten des Projektes intensiv beschäftigt haben. Schutz durch nachhaltige Nutzung konnte überzeugen. Die Umweltbildungsinitiative wird auch, was sehr positiv im Hinblick auf das gesetzte Oberziel zu vermerken ist, im Alltag handlungsleitend sein und beispielsweise im Konsumverhalten aber auch in der grundlegenden Bereitschaft aktiv mitzuhelfen ihren Niederschlag finden.
- Die Veranstaltungen fanden reges Interesse und haben Multiplikatoren aus vielen Teilen Deutschlands erreicht. Mit diesem Projekt wurden damit die Bindung zu den Multiplikatoren gefestigt und neue Kontakte geknüpft.
- In den zahlreichen Diskussionen im Rahmen der Expertenrunden und des Serviceangebotes (Telefon, Infodienst) wurde das Konzept Schutz durch nachhaltige Nutzung intensiv diskutiert. Dabei hat sich einmal mehr als Ergebnis herausgestellt, dass Schutz durch Nutzung ein Königsweg zur Rettung der Biodiversität der tropischen Wälder ist und speziell als strategischer Bestandteil der Projektarbeit vor Ort eine große Perspektive für die Zukunft bietet.
- In den vielen Anfragen seitens der Multiplikatoren und ihres Klientels, vor allem der Kinder und Jugendlichen, wurde immer wieder das Bedürfnis ausgedrückt, selbst mit einer eigenen Aktion zum Schutz der Tropenwälder beizutragen. Hieran anknüpfend empfiehlt es sich, einen Leitfaden mit praktischen Tipps und konkreten Vorschlägen zu erstellen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das Projekt wurde im Rahmen der begleitenden Umweltbildungsangebote (Veranstaltungsreihe, Infoservien, und über die regelmäßigen Aussendungen der Stiftung in Deutschland bekannt gemacht.
Fazit
Mit den Materialien und über das begleitende Umweltbildungsangebot haben die Multiplikatoren die Inhalte des Projektes an die von Ihnen betreuten Gruppen weitergegeben. Dieser Prozess dürfte nach wie vor andauern, was laufende Anfragen beim OroVerde-Infoservice belegen. Auch die stichprobenartig bei Multiplikatoren vorgenommenen Nachfass-Telefonate bestätigten dies, ebenso wie das Erreichen der mit dem Projekt verfolgten Zielsetzungen.
Fördersumme
98.423,69 €
Förderzeitraum
01.06.1998 - 15.04.2002
Bundesland
Hessen
Schlagwörter
Naturschutz
Umweltkommunikation