Zukunftszentrum Mensch – Natur – Technik – Wissenschaft (ZMTW)
Projektdurchführung
Nieklitzer Ökologie- und
Ökotechnologie-Stiftung (NICOL)
Moorweg 4
19258 Nieklitz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Projekt ZMTW soll die Natur als Erfinderin und Ideenträger darstellen, um daraus beispielhafte Teilbereiche als Lösungen für ökologische, organisatorische und technische Probleme von heute und für die Zukunft abzuleiten und vorzustellen. Die daraus zu erwartenden Fortschritte in der Umweltbildung, im Umweltwissen, im Umwelthandeln sowie in der Umweltforschung sollen an der Definition der Agenda 21 und weiterer Detaillierung festgemacht werden. Das ZMTW soll ein kombiniertes Bildungs-, Ausstellungs- und Wissenschaftszentrum darstellen, das sich die Analyse der Natur-Techniken im Rahmen von Modellen der Technischen Biologie und der Technischen Ökologie vornimmt (Natur als Technikerin) und den möglichen Transfer zur Anwendung hin darstellt (Vorbereitung von ökotechnologischen Fortschritten des Menschen). Die Ökoechnologie in diesem Sinne reicht über das Gebiet der Bionik hinaus. Die Ökotechnologie stellt unter Aufnahme sozialer Probleme, der Synorganisation mit der Natur und der Probleme der ökonomischn Zukunftsentwicklung die Basis für ein multifunktionales Zukunftszentrum dar. In diesem soll Besuchern und Kooperationspartnern nicht nur neues interdisziplinäres Wissen vermittelt werden, sondern sie sollen über neue rationale und emotionale Zugänge ein vielseitiges Wissens-Angebot bekommen, in dem neue Prinzipien der Umweltbildung, der Beziehungen zum Alltagsleben und mit Hilfe der Kommunikation und eines innovativen Designs auch gerade die weitvernetzten Kontakte zu Wirtschaft, Technik, Forschung und Lehre angeschlossen werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Jahr 2000 wird der als Zukunftszentrum Biologie und Technik gekennzeichnete Abschnitt - gleichzeitig ein Expo 2000 Projekt (Weltweite Projekte vor Ort - global partnership projects) aufgebaut. Dazu gehören vor allem der Eingangsbereich, ein Transparenz-Ausstellungshaus und verschiedene Freilandmodelle (Outdoor-Bereich) sowie Indoor-Abschnitte der Themen Energie und Klima, Kreislauf-techniken der Natur, Solartechniken im biologischen Bereich, Entwicklung der Informationstechnik im Bereich der Kooperation Tier- Pflanze sowie Oberflächentechniken und ihre Anwendung (Werkzeuggebrauch, Widerstandsminderung an Oberflächen, Musterbildung und Erkennungstechnik, Sieb - und Membrantechnik). Die Methoden konzentrieren sich auf vergleichende Reihen Mensch und Technik, Serien vom Mega-Bereich bis in den Nano-Bereich, dreidimensionale Funktions-Modelle mit interaktiven Betätigungsmöglichkeiten sowie Großmodelle in natürlichen Biotopen (Rinden-Wärmedämmung, Recycling von Stoffen, experimentelle Temperaturveränderungen im Bodenbereich und seine strukturellen ökoklimatischen Effekte auf die Vegetation (Mikroökosystem-Technik, Klima und Zukunft).
Ergebnisse und Diskussion
Im Ergebnis hat das Vorhaben schon während der Umsetzung zu einem erheblichen Akzeptanzfortschritt für den Bereich von Ökotechnologie/Bionik in allen angestrebten Bereichen von der Allgemeinheit über Schule bis zu Wirtschaft und Wissenschaft in Deutschland geführt und wirkt sich vermehrt auch europaweit aus. Am Anfang einer gesellschaftlichen Entwicklungsphase, in der Bildung und Wissenschaft in einem viel größeren Umfang, als dies bisher aus der Geschichte des Menschen bekannt ist, die tech-nische Entwicklung bestimmen wird, schafft das Vorhaben eine besonders gelungene prototypische Realisierung eines neuen Bildungs- und Wissenschaftstransfer-Schaufensters - bezeichnet als Zukunftszentrum Mensch - Natur - Technik - Wissenschaft (ZMTW). Das ZMTW entwickelt innovative didaktische Inhalte zur Kompetenzvermittlung von Ökotechnologie/Bionik und gibt neue Antworten, um die Komplexität und die Diversität der Natur als Vorbild für die Technik-Entwicklung der Zukunft zu nutzen. Besonders methodische Weiterentwicklungen im Bereich der dreidimensionalen Modelldarstellungen zeigen beispielhaft für den Bereich der Ökotechnologie/Bionik Wege auf, Wissensfortschritt und Kompetenzgewinn mit Schnelligkeit und Präzision in der Informationsübertragung integrativ in die Entwicklung von Umwelt-, Wissenschafts-, Wirtschafts- und Kulturbildung einzubinden. Im Rahmen des Vorhabens wurden an mehr als 250 Natur-Vorbildern Musterantworten für die Übertragungspotentiale in die Technik entwickelt und erstmalig in diesen Prozess die Natur direkt emotional erlebbar und kognitiv erfahrbar einbezogen um damit wesentliche Innovationseffekte auszulösen. Im ZMTW werden didaktisch anspruchsvolle Konzepte realisiert, nach denen eine Verknüpfung von zweidimensionalen, fotografischen oder multimedialen Bildern mit 3-D-Großmodelldarstellungen, die vorwiegend direkt im Kontakt zu le-benden Beispielen in ihren natürlichen Biotopen präsentiert werden, zu innovativ vermittelten Wissen führt. Ausdruck der besonderen Exzellenz in diesem Bereich sind die während der Projektphase erreichte Anerkennung als Institut für Ökotechnologie an der Universität Rostock, die vertraglich eingegangene Kooperation mit der Hochschule Wismar zur Integration des ZMTW in einen internationalen Masterstudiengang Ökotechnologie und mit der Universität Lüneburg zur gemeinsamen Entwicklung neuer Lehrmodule. Die Integration der Ökotechnologie in den Bereich der schulischen Bildung wurde ein spe-zielles Angebot für Schulen besonders in Norddeutschland entwickelt und 2 pädagogische Kräfte speziell für die Umsetzung des Bildungsangebotes Ökotechnologie / Bionik ausgebildet. Im Projektzeitraum wurde dieses neue Angebot bereits in den Jahren 2003/2004 mit 366 Veranstaltungen erprobt. Der Anteil im Bereich für die schulische Bildung war mit 138 Schulklassen und 43 speziellen Lehrerfortbildungen besonders hoch. Über den Aufbau eines speziellen Ausstellungs- und Kongresshauses für Veran-staltungen mit bis zu 300 Teilnehmern wurde ein spezielle, neuartige Infrastruktur in innovativer ökologischer Bautechnik geschaffen, die besonders den Bereich der Wirtschaft stärker in den Innovationsprozess auf der Basis der Ökotechnologie einzubinden beginnt. Im Bereich der Ökotechnologie/Bionik Forschung waren die bereits erreichten Zwischenergebnisse des Vorhabens die Grundlage für die Aufnahme in das vom BMBF initiierte und geförderte Bionik-Kompetenznetzwerk Deutschland, in dem die Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung (NICOL) mit ihrem ZMTW eine führende Rolle im Vorstand durch Prof. Dr. Heydemann übernommen hat. Die extrem umfangreiche Aufbauleistung für das ZMTW-Projekt in 4 Jahren wurde nur möglich, mit dem Aufbau eines Mitarbeiter-Stabes von ursprünglich 3 Personen im Jahr 1997 auf 30-50 Mitarbeiter/innen in der Zeit von 2002 - 2004. Das Besondere ist, dass ein Drittel des Gesamt-Projektes vom Stifter und Gründer eingebracht wurde, das gesamte Projekt auch von diesem entworfen und während der gesamten Bauzeit technisch und inhaltlich zusammen mit mehreren wissenschaftlichen Mitarbeitern koordiniert und betreut wurde.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Über 50 spezielle Pressegespräche, über 250 einzelnen Projektvorstellungen gegenüber gesellschaftlicher Multiplikatoren, über 10 Wanderausstellungen, einer Buchpublikation und mehr als 35.000 ZMTW-Besucher allein in der Bauphase - in der Besichtigung für die Öffentlichkeit möglich war - kennzeichnen die intensive, projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit. In derselben Zeit wurden über 1.100 Lehrer in Fortbildungsveranstaltungen im ZMTW in das transdisziplinäre Gebiet der Ökotechnologie eingeführt. Einschließlich der verschiedenen Wanderausstellungen, der Präsentation auf der Internationalen Gartenbauausstellung 2003 und auf drei Hannover-Messen haben die Ökotechnologie-Ausstellungen der NICOL-Stiftung in den letzten drei Jahren bereits über 300.000 Besucher besucht. Insgesamt hat die Berichterstattung in über 200 Pressepublikationen das ZMTW als eine besondere Spitzenleistung in Bezug auf Bildung und Wissenschaft und Forschung dargestellt.
Fazit
Das Projekt ZMTW hat in der geplanten Zeit das im Antrag angestrebte inhaltliche Volumen von der Zahl der Modelle u. der Qualität ihrer Ausführung her erheblich überschritten. Besonders ist auch die Finanzierung eines Verwaltungsgebäudes für Grafik/Design, Bibliothek und Foto-Archiv, das weltweit einmalig den Vorbild-Bereich für die Ökotechnologie darstellt, das vom Stifter eingebracht worden ist. Dasselbe gilt für den ersten Werkstattbereich, hinzugekommen ist eine speziell ausgestattete Holz-, Kunststoff-, Farb- u. Metallwerkstatt von 700 m² Größe mit einem Archiv für Wanderausstellung u. Forschungsräumen.
Fördersumme
2.689.395,30 €
Förderzeitraum
16.03.2000 - 31.12.2004
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik