Veröffentlichungsreihe: Biotechnologie als interdisziplinäre Herausforderung – ein Beitrag zur Nachhaltigkeit
Projektdurchführung
Universität OsnabrückFachbereich Biologie/ChemieAbt. Mikrobiologie
Barbarastr. 11
49076 Osnabrück
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ziel des durch die Abteilung Mikrobiologie des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück, in Kooperation mit der DBU-Geschäftsstelle durchgeführten Vorhabens war die Erstellung von zwei Buchpublikationen im Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin.
Ergebnisse und Diskussion
Im Rahmen der Projektbearbeitungszeit erschienen die Buchpublikationen:
1. Stefanie Heiden, Hrsg. (1999): Innovative Techniken der Bodensanierung - Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin.
Im Rahmen dieser Publikation wurden die vielfältigen Möglichkeiten der Biotechnologie zur Umweltentlastung und Ressourcenschonung am Beispiel der Behandlung von Böden dargestellt. Die Beiträge umfassten sowohl die Schilderung des aktuellen Stands in Forschung und Entwicklung, als auch die Darstellung biologischer Sanierungsverfahren für belastete Großflächen durch gemeinsamen Einsatz von Mikrobiologie und Verfahrenstechnik. Ebenso wurden die Aspekte der Erweiterung der chemisch-physikalischen Strategien des Umweltschutzes durch praktische Umsetzung biotechnologischer Verfahren dargestellt.
In den Jahren 1990 - 1997 förderte die Stiftung 123 Projekte zum Thema Bodensanierung, wovon 29 Vorhaben auf die neuen Bundesländern, 94 auf die alten Bundesländer entfielen; der Bewilligungsbetrag belief sich auf rund 51,6 Mio. DM (26,4 Mio. ), der Eigenanteil auf 43,3 Mio. DM (22,1 Mio. .). Daher ist ein Großteil des vorliegenden Buchs der Darstellung einschlägiger Beispiele aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gewidmet.
Zusätzlich werden auch gesetzliche Grundlagen, wie Bundesbodenschutz-, Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz etc. erläutert, die als Voraussetzung für nachhaltige Behandlungsstrategien in diesem Feld gelten. Das vorliegende Buch ist eine wertvolle Hilfestellung für den Praktiker und zugleich durch erweiterte wissenschaftliche Beiträge ein umfassendes, aktuelles Kompendium im Sinn eines Lehrbuchs.
2. Stefanie Heiden, Carlo Burschel, Rainer Erb, Hrsg. (2001): Biotechnologie als interdisziplinäre Herausforderung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin.
Die vorliegende Publikation, die unter Beteilung von Herausgebern aus der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Deutschen Kompetenzzentrum für Nachhaltiges Wirtschaften der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Privaten Universität Witten/Herdecke GmbH und dem Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung gGmbH erschienen ist, umfasst 20 Kapitel zu den in Anlage 3 genannten Themen. Beteiligt waren die in Anlage 4 aufgeführten Autoren.
Biotechnologie als Querschnittsdisziplin baut nicht nur auf Erkenntnissen naturwissenschaftlicher Disziplinen wie Mikro- und Molekularbiologie, Bio-/Chemie, Zellbiologie, Immunologie, Virologie und (Bio-)Verfahrenstechnik auf. Vielmehr integriert sie darüber hinaus auch Instrumente und Erkenntnisse der Ökonomie und Sozialwissenschaften, womit letztlich eine wirtschaftlich tragfähige und den gesellschaftlichen Diskurs berücksichtigende praktische Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse bewerkstelligt werden kann. Eben in dieser interdisziplinären Herangehensweise, die konventionelle Grenzen klassischer Wissenschaftsbereiche schon sei langem überwunden hat, liegt die Faszination und das enorme Potenzial dieser Zukunftstechnologie. Aufgrund atemberaubender Entwicklungen, die moderne biotechnologische Forschung und Anwendung in den letzten Jahrzehnten genommen hat, avancierte die Biotechnologie zu einer der einflussreichsten und wichtigsten Wissenschaftsdisziplinen des ausgehenden 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts.
Renommierte Wissenschaftler und Vertreter der Wirtschaft geben in ihren Beiträgen zu diesem Buch einen Überblick über die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, das weite Methodenspektrum und das hohe Problemlösungspotenzial, das biotechnologische Forschung, Entwicklung und Anwendung bereit hält. Sowohl dem fachlich interessierten Laien, als auch dem versierten Juristen, Wirtschaftswissenschaftler oder Biotechnologen wird ein Einblick vermittelt in die jeweils anderen Disziplinen und die viel-fältigen Synergien, die sich aus der Verknüpfung dieser unterschiedlichen Disziplinen ergeben. So werden nicht nur rein fachliche biotechnologische Fragestellungen wie der Einsatz der Biotechnologie in der Tierzucht, Pflanzenproduktion, Lebensmittelwirtschaft oder Medizin behandelt; vielmehr wird auch auf den Beitrag biotechnologischer Forschung und Entwicklung im Sinn der Realisierung des Leitbilds Sustainable Development eingegangen.
Zudem wird Biotechnologen oder Naturwissenschaftlern ein Einblick gegeben in das Verständnis ökonomischer Zusammenhänge wie z. B. die Berücksichtigung externer Kosten im Umweltkostenmanagement, die Etablierung ökoeffizienter Prozesse in der Produktion oder Fragen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität. Die Auseinandersetzung mit den Themen Innovation und Patentierung biotechnologischer Erfindungen, der ethischen Dimension der Gestaltbarkeit der Biotechnologie ist für Ökonomen, Soziologen als auch Naturwissenschaftler gleichermaßen interessant, soll biotechnologische Forschung und Entwicklung tatsächlich eine nachhaltige praktische Anwendung erfahren. Ein entscheidender Stellenwert kommt dabei der Kommunikation zu, weshalb hier sowohl das Feld der Kommunikation in der unternehmerischen Praxis - intern wie extern - als auch die Lehre der Kommunikationswissenschaft als solche beleuchtet wird.
Ein interessantes Nachschlagewerk sowohl für den fachlich interessierten Laien als auch für den Vertreter der o. g. Disziplinen, der über den eigenen Tellerrand der Hausdisziplin hinausschauen will.
Fazit
Die beiden Publikationen waren innerhalb von Zwei- bzw. Einjahresfrist ausverkauft. Sie erhielten eine positive Rezension durch unterschiedliche Zielgruppen. Die Kooperation mit der Universität Osnabrück gestaltete sich äußerst erfolgreich.
Fördersumme
65.701,01 €
Förderzeitraum
10.02.1998 - 30.12.2001
Bundesland
Bundesrepublik Deutschland
Schlagwörter
Bundesrepublik Deutschland
Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik