Projekt 13630/01

Entwicklung und Umsetzung eines Umweltbildungskonzeptes für die Altersgruppe der 12- bis 15jährigen

Projektdurchführung

Jugendorganisation Bund Naturschutz (JBN)Landesjugendleitung (BUND)
Triva Str. 13
80637 München

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Erarbeitung, Umsetzung und Überprüfung eines ökologischen Bildungskonzeptes mit spezieller Zielrichtung auf die Altersgruppe
der 12-15jährigen. Dabei wird intensiv mit verschiedensten Verbänden zusammengearbeitet, um Erfahrungen aus der offenen, der verbandlichen Jugendarbeit sowie von Mischformen zu berücksichtigen. Auch werden Modelle der Qualifizierung von Gruppenleitern für die besonders hohen Anforderungen in Bezug auf die genannte Altersgruppe erarbeitet. Bei allem muss der enormen Schnelligkeit des Wandels von Jugendkulturen und Trends sowie der ausgeprägten Zersplitterung der Jugendkulturen Rechnung getragen werden. Die Ergebnisse sollen dann in geeigneter Form anderen Verbänden zur Übertragung auf die eigene Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt gliedert sich in 3 Phasen:In der ersten Phase (6 Monate) werden nach Sichtung der aktuellen Fachliteratur Jugendliche verschiedener Verbände anhand von Fragebögen zu Motiven, Wünschen und Bedürfnissen befragt. Auch die Gruppenleiter werden in Interviews zu ihren Motiven, Ängsten, Hoffnungen und Erfahrungen befragt. Zeitgleich erfolgt der Aufbau eines ehrenamtlichen Teams zur Begleitung des Projektes und die Auswahl der Modellgruppen aus verschiedenen Verbänden, die über die Dauer von gut 2 Jahren begleitet werden sollen. Zur fachlichen Supervision und Beratung wird außerdem ein Fachbeirat konstituiert.
In der zweiten Phase (18 Monate) werden Konzepte für Veranstaltungen mit Jugendlichen und für die Gruppenarbeit entwickelt und in verschiedenen, größeren und kleineren Veranstaltungen sowie im regelmäßigen Gruppenleben erprobt. Die dabei gemachten Erfahrungen der Leiter und Jugendlichen selber werden reflektiert, ausgewertet und für die Fortschreibung der Konzepte verwendet. Das gleiche gilt für Leiterschulungen, bei denen auch innerhalb der Gruppe der Leiter noch einmal nach Alter und Erfahrung differenziert wird. Modellhaft wird außerdem ein Imagekonzept für die Altersgruppe erarbeitet.
In der dritten und letzten Phase (6 Monate) werden die Ergebnisse in geeigneter Form für die Übertragung auf andere Vereine aufgearbeitet und die Endfassung der erarbeiteten Materialien erstellt; in verbands- und trägerübergreifenden Mitarbeiterbildungsseminaren werden sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


Ergebnisse und Diskussion

Das im Projektantrag formulierte übergeordnete Ziel, ein Umweltbildungskonzept für 12-15-Jährige zu erarbeiten und zu überprüfen konnte erreicht werden. Das Bildungskonzept liegt mit diesem Bericht und mit der Publikation aufmüpfig für die Umwelt auch schriftlich vor. Erstmalig liegen nun umfangreiche Er-fahrungen mit einer ökologisch orientierten Stufenpädagogik für 12-15-Jährige vor.
Im Teilbereich umweltpädagogische Arbeit mit 12-15jährigen (Teilziel 1) wurde wie geplant ein vielseitiges Veranstaltungsangebot erarbeitet, in Modellveranstaltungen durchgeführt und ausgewertet. Ziele, Inhalte und Methoden der Umweltbildung lassen sich auf nachfolgende Bildungsmaßnahmen in der verbandlichen und offenen Jugendarbeit übertragen. In den Kooperationen mit Jugendbildungsstätten konnten Ansätze für Modelle in der offenen Jugendarbeit umgesetzt werden. Eine Kooperation mit Jugendzentren konnte nicht verwirklicht werden. Des weiteren ist aufgrund des großen Erfolgs von mädchen-spezifischen Veranstaltungen eine jungenspezifische Maßnahme in Planung.
In 15 Modellgruppen wurde in einer Projektphase der Einsatz der Projektmethode für 12-15-Jährige mit Unterstützung von ausgebildeten Projektbetreuern erfolgreich praktisch erprobt. Trotz intensiver Bemühungen konnten leider keine Modellgruppen von anderen Jugendorganisationen geworben werden.
Besonders erfolgreich verlief die Ritualveranstaltung für die Neugründung oder für den Übergang von einer Kinder- zur Teeniegruppe. Die Durchführung erfolgte in Kooperation mit der Deutschen Wanderjugend. Die Kooperation wird wiederholt, die Veranstaltung wird fester Bestandteil im Angebot beider Verbände bleiben.
In der umweltpädagogischen Arbeit mit Gruppenleitern (Teilziel 2) wurden erfolgreich Kurskonzepte erprobt, Projektbetreuer in Projektmanagementmethoden ausgebildet und Gruppenleiter individuell vor Ort bei Gruppenneugründungen beraten oder bei der Umsetzung einer eigenen Projektphase (Landkreis Bad Kissingen) unterstützt. Als weiterführendes Ergebnis aus dem Projekt werden nun ein Gruppenleiterkurs für Erwachsene und ein Teamtraining für Bund Naturschutz Kreisgruppen entwickelt.
Das Image- und Werbekonzept (Teilziel 3) wurde gemeinsam mit jungen Jugendlichen aus dem Verband erarbeitet. Es sind sehr gut einsetzbare und attraktive Materialien für die Arbeit in den Gruppen vor Ort entstanden. Der Einsatz bestimmter Werbemittel kann erst nach längerem Einsatz bewertet werden.
Die Projektlaufzeit wurde auf Antrag um ein halbes Jahr kostenneutral verlängert. In diese Zeit fällt vor allem der Abschluss der Ausarbeitung der Publikation, des Internetauftritts und die Fertigstellung des Image- und Werbekonzepts.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Weitergabe der Projekterfahrungen (Teilziel 4): Ergebnisse aus dem Projekt wurden bereits während der Projektlaufzeit intensiv mit anderen Trägern der Jugendarbeit, vor allem im Fachbeirat, mit den weiteren Kooperationspartnern, auf der Fachtagung und in den Verbandsgremien des Bund Naturschutz diskutiert. Die erstellten Informationen und Materialien wurden anderen Trägern der verbandlichen und offenen Jugendarbeit sowie Fortbildungseinrichtungen (z. B. Umweltzentren) zur Verfügung gestellt. Über die begleitende Pressarbeit und vor allem über die Publikation aufmüpfig für die Umwelt sind die Projektergebnisse der interessierten Öffentlichkeit leicht zugänglich. Unter www.muepfe.de werden die Ergebnisse aus dem Projekt noch einmal zusammengefasst.


Fazit

Das Projekt war über drei Jahre hinweg der Schwerpunkt im Landesverband der Jugendorganisation Bund Naturschutz. Die ökologisch orientierte Stufenpädagogik für 12-15-Jährige hat sich im Verband etabliert und nimmt eine Vorbildfunktion in der gesamten Jugendarbeit ein, da für die bisher weitgehend vernachlässigte Altersgruppe nun erfolgreiche Konzepte greifbar sind. Besonders andere Umweltjugendverbände haben großes Interesse an den Ergebnissen des Projekts bekundet. Durch Aufgabenumverteilung wird ein hauptamtlich besetztes Müpfereferat geschaffen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Arbeit mit 12-15-Jährigen im Anschluss an das Projekt im Verband weitergeführt werden kann. So können die im Projekt gewonnen Erkenntnisse und erfolgreichen Ergebnisse gesichert werden. Den Aktiven stehen genauso wie anderen Jugendbildungseinrichtungen die ausgearbeiteten Konzepte aus dem Projekt zur Verfügung. In nächster Zeit sollen weitere Projektbetreuungsangebote initiiert werden.