Projekt 13610/01

Motivation von Jugendlichen zur Forschung, Entwicklung, Innovation und Berufsausübung im Bereich Umwelttechnik

Projektdurchführung

Stiftung Jugend forscht e. V.
Baumwall 3
20459 Hamburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Jugend forscht verfügt über das Know-how und die Infrastruktur, um Projekte zur Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses durchzuführen. Im Unterricht wird das Thema Umwelt meist nur am Rande abgehandelt, umwelttechnologische Aspekte kommen oft überhaupt nicht vor. Zielsetzung des Projektes war es, diese Kenntnislücken der Jugendlichen zu schließen. Durch die Information der Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Einzelmaßnahmen soll deren Interesse an der Umwelttechnik geweckt werden. Dieses soll im Idealfall dazu führen, dass die Jugendlichen einen Beruf oder einen Stu-diengang im Bereich der Umwelttechnik ergreifen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas beschriebene Ziel wurde durch ein Bündel von Maßnahmen angestrebt. Diese beschränkten sich nicht nur auf Sonderpreise für Jugendliche, die sich beim Wettbewerb Jugend forscht mit Projekten zum Thema Umwelttechnik beteiligt haben. Als unmittelbares Nachfolgeprojekt des Kennzeichens AZ 11308 wurden die Aktivitäten über den reinen Wettbewerb hinaus auf vorbereitende, begleitende und nachbereitende Maßnahmen ausgedehnt. Als vorbereitende Maßnahme führte die Stiftung Jugend forscht e. V. in Kooperation mit namhaften Forschungseinrichtungen Schülerforen durch, bei denen sich Schüler und Lehrer über den aktuellen Stand der Forschung informieren konnten. Mit Sonderpreisen in Form von Geldpreisen oder Forschungspraktika wurden besonders engagierte Jugendliche - auch auf internationaler Ebene - ausgezeichnet, die sich bei ihren Untersuchungen mit Aspekten des Bereiches Umwelttechnik befasst haben. Interessierte und motivierte Preisträger konnten im Rahmen eines internationalen Kolloquiums Gleichgesinnte treffen und Kontakte für ein Netzwerk knüpfen. Innovationen wurden in Form von Patenten gesichert und mit Projektmitteln unterstützt. Viele Preisträger präsentierten die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten auf Messen und internationalen Veranstaltungen.


Ergebnisse und Diskussion

Durch die Teilnahme an insgesamt 31 Schülerforen in nahezu allen Bundesländern konnten sich mehr als 4.700 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte über aktuelle Themen aus dem Bereich Umwelttechnik informieren. Die Schüler stammten mehrheitlich aus der Oberstufe und belegten in der überwiegenden Zahl Leistungskurse in den Fächern Biologie, Chemie oder Physik. Ein unmittelbarer Rückschluss auf eine anschließende Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht ist leider nicht möglich. Das Interesse an den Veranstaltungen war teilweise jedoch so groß, dass die räumlichen Kapazitäten weit überschritten wurden und Anmeldungen zurückgewiesen werden mussten. Nach Abschluss des Projektes interessierte sich die Vodafone Stiftung Deutschland für das Konzept der Schülerforen und finanzierte im Oktober und Dezember 2004 zwei Schülerforen zum Thema Lärm.
Bei den Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben Jugend forscht erhielten während der Laufzeit des Projektes mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Sonderpreis Umwelttechnik in Höhe von 50, 150, 250, 500 oder 1.000 €. Sebastian Herkenhoff untersuchte im Auftrag von Dr. Michael Schwake den beruflichen Werdegang von Preisträgern der Bundeswettbewerbe 1995 bis 2002 (Bericht siehe Anlage). Dieses Kernstück des Projektes wird es dank der freundlichen Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt auch in Zukunft geben. Sehr positiv beurteilten alle Jugendlichen die Möglichkeit, bei einem Forschungspraktikum einmal den Profis über die Schultern schauen zu dürfen. Im Rahmen des Projektes konnten mehr als 20 Preisträger diese Chance nutzen und sich ein Bild vom Berufsfeld verschaffen. Leider liegen uns nur wenige Praktikumsberichte vor (siehe Anlage), die jedoch durchweg einen positiven Tenor aufweisen.
Ein wichtiges Ziel war auch die Sicherung von Innovationen auf dem Gebiet der Umwelttechnik. Wir haben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur ausführliche Informationen zur Anmeldung eines Patentes geliefert. Aus Projektmitteln konnten wir sogar in 56 Fällen die Anmeldegebühren in Höhe von 60 €, bis Ende 2001 sogar zusätzlich die Recherchegebühren in Höhe von rund 117 € (230 DM) erstatten.
Eine besondere Auszeichnung für die Jugendlichen war die Teilnahme am internationalen Kolloquium. Diese nachbetreuende Maßnahme für besonders ausgewählte nationale und internationale Preisträger fand 1998 in Osnabrück, 1999 in Wuppertal und 2000 in Pfinztal statt. Nach Beendigung der internationalen Aktivitäten von Jugend forscht mit dem WYRE-Wettbewerb 2000 in Hannover übernahm das Bellagio Forum für nachhaltige Entwicklung die Pflege des Netzwerkes junger Nachwuchswissenschaftler. An die Stelle des internationalen Kolloquiums trat ein Forschungscamp, in das von Beginn an auch weitere Sponsoren (u. a. Ruth-und-Klaus-Bahlsen-Stiftung, Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e. V.) eingebunden wurden. Diese Sponsoren werden das Forschungscamp auch in 2005 finanzieren und stellen für Teilnehmer des Wettbewerbs Jugend forscht wiederum 20 Plätze zur Verfügung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das gesamte Projekt wurde von einer kontinuierlichen Pressearbeit begleitet. Insbesondere im Fall der neuartigen Schülerforen informierten wir die regionalen und teilweise überregionalen Pressevertreter. Zahlreiche Preisträger stellten ihre prämierten Projekte der Öffentlichkeit vor, so 1999 auf der SETAC in Leipzig, der Veranstaltung 50 Jahre Demokratie im Jahr 1999 in Bonn oder der Woche der Umwelt im Jahr 2002 in Berlin.


Fazit

Die in dem Projekt erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Stiftung Jugend forscht e. V. erfolgreich Jugendliche für das Thema Umwelttechnik interessiert hat. In einigen Fällen mündete die Motivation in Firmengründungen, in anderen Fällen beeinflusste es die Berufswahl. Der Sonderpreis Umwelttechnik ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Wettbewerbs Jugend forscht und wird von den Schülerinnen und Schülern sehr hoch geschätzt. Bei den Schülerforen und dem Forschungscamp hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die Initiierung finanziert. Die Stiftung Jugend forscht e. V. hat andere Sponsoren für die Konzepte finden und begeistern können.

Übersicht

Fördersumme

567.406,17 €

Förderzeitraum

01.03.1998 - 31.10.2004

Bundesland

Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter

Bundesrepublik Deutschland
Umweltkommunikation