Projekt 13201/01

Förderschwerpunkt Biotechnologie: International Congress on Biocatalysis 2008 (biocat2008)

Projektdurchführung

Technische Universität Hamburg CBBS Center for Biobased Solutions
Kasernenstr. 12
21073 Hamburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Industrielle (Weiße) Biotechnologie nutzt die Instrumente der modernen Biotechnologie für die Ent-wicklung von neuen biotechnischen Produktionsverfahren und Produkten. Dazu setzt sie Mikroorganis-men bzw. Zellkulturen oder deren Bestandteile (Enzyme) als Basis für die industrielle Produktion ein. Dieser Zweig der Biotechnologie, dessen Schwerpunkte in der Gewinnung von Fein- und Bulkchemikalien, Wertstoffen, neuen Materialien und Energieträgern liegen, befindet sich in einem rasanten Auf-schwung. Biotechnologische Verfahren unter Einsatz von Biokatalysatoren führen vielfach zu einer besseren Ausnutzung von Rohstoffen, einer Minimierung von Schadstoffemissionen und einer Herabsetzung des Energieverbrauchs bei gleichzeitig verbesserter Produktqualität und -reinheit. Im Jahr 2002 wurde mit der erstmaligen Durchführung des DBU-geförderten International Congress on Biocatalysis (biocat2002) der Grundstein für eine neue Kongressreihe gelegt, deren Ziel es ist, die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Biokatalyse unter Fachleuten zu diskutieren und gleichzeitig neue Anstö-ße für die industrielle Biotechnologie zu geben. Die positive Resonanz auf diese Veranstaltung war Anlass, den International Congress on Biocatalysis auch in den kommenden Jahren im zweijährigen Rhythmus wieder stattfinden zu lassen. Als hochklassige Veranstaltung bieten die biocat-Konferenzen deutschen, europäischen und außereuropäischen Experten auf dem Gebiet der Biokatalyse ein Forum zum Austausch der neuesten Forschungsergebnisse. Das große, internationale Interesse an den drei vorangegangenen biocat Kongressen belegen die beeindruckenden Teilnehmerzahlen von jeweils rund 350 Personen. Biocat ist zu einem Markenzeichen in der internationalen Kongresslandschaft geworden. Diese erfolgreiche Entwicklung galt es auch im Jahr 2008 fortzusetzen, gerade auch vor dem Hinter-grund zahlreicher neuer Biotechnologie-Initiativen auf Bundes- und EU-Ebene (BioIndustrie 2021, 7. EU-Rahmenprogramm). Genauso wie die industrielle Biotechnologie selbst stehen auch die biocat-Konferenzen für Interdisziplinarität, Netzwerke und Innovation.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer Standort Hamburg bot ideale Voraussetzungen für die Organisation und Durchführung des 4th In-ternational Congress on Biocatalysis. Die Organisationsleitung verfügt mittlerweile über weitreichende Erfahrungen in der Durchführung von Meetings, Konferenzen und internationalen Kongressen. So wurden nicht nur die biocat2002, biocat2004 und biocat2006 Konferenzen sondern auch der International Congress on Extremophiles in Estoril (1996) und in Hamburg (2000) vorbereitet und erfolgreich durchge-führt. Die Kongresse Extremophiles 2000 (400 Teilnehmer) und biocat2002/2004/2006 (je rund 350 Teil-
nehmer) wurden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert und können als große Erfolge bezeichnet werden. Auf nationaler Ebene wurde 1997 die VAAM Frühjahrstagung mit 1000 Teilnehmern in Hamburg organisiert und erfolgreich durchgeführt. Positiv zu erwähnen ist auch die zu erwartende Unterstützung seitens der Universitätsleitung und die hervorragende Infrastruktur der TU Hamburg-Harburg sowie der TuTech Innovation GmbH, die einen reibungslosen Ablauf gewährleisten. Der Zeitpunkt der Veranstaltung war so gewählt, dass mit keiner Veranstaltung zu rechnen ist, die in Konkurrenz zum 4th International Congress on Biocatalysis steht (vergl. DECHEMA Tagungskalender). Außerdem fällt der Termin in die Semesterferien, sodass es Hochschullehrern aus dem In- und Ausland möglich war, die Veranstaltung zu besuchen. Tagungskapazitäten an der TU Hamburg-Harburg waren für die Zeit vom 31.8. bis zum 4.9. 2008 reserviert worden. Über eine im Spätsommer 2007 freigeschaltete und ständig aktualisierte Homepage wurde es Interessenten und Teilnehmern ermöglicht, jederzeit Informationen über den 4th International Congress on Biocatalysis abzurufen (www.biocat2008.de). Außerdem konnten die Teilnehmer alle organisatorischen Obliegenheiten, wie beispielsweise die Anmeldung und Einreichung der Kurzfassungen über das Internet abwickeln. Durch intensive Werbemaßnahmen (Fachzeit-schriften, Internet, Plakate, Broschüren, Einbeziehung von Verbänden und Interessengemeinschaften) wurde ein großes Interesse in der Fachwelt generiert. Hierbei haben auch die persönlichen Kontakte der Organisationsleitung und der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats eine große Rolle gespielt. Außerdem stand mit dem Adressverteiler von biocat2002/2004/2006 eine zielgruppenorientierte Datenbank zur Verfügung. Durch dieses Network of Excellence konnte sichergestellt werden, dass der Kongress als hochkarätige Veranstaltung wahrgenommen wird.


Ergebnisse und Diskussion

Als hochklassige Veranstaltung bot auch der 4th International Congress on Biocatalysis deutschen, eu-ropäischen und außereuropäischen Experten auf dem Gebiet der Biokatalyse ein Forum zum Austausch der neuesten Forschungsergebnisse. Hierbei wurde natürlich auch angestrebt, das erfolgreiche Enga-gement der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Bereich Industrielle Biotechnologie zu dokumentieren. So präsentierte sich die DBU-geförderte BiocatCollection (AZ 13131) an prominenter Stelle mit einem eigenen Messestand im Foyer des Kongresses.
Die Konferenz fand vom 31. August bis zum 4. September 2008 an der Technischen Universität Hamburg-Harburg statt. Die fünftägige Veranstaltung gab insgesamt 376 Teilnehmern aus 32 Ländern die Gelegenheit, ihre neuesten Ergebnisse vor Fachpublikum zu präsentieren und neue Kontakte zu Universitäten und Firmen zu knüpfen. Das umfangreiche wissenschaftliche Programm wurde mit nur einer Parallelsession präsentiert und umfasste sechs Themenschwerpunkte mit insgesamt 74 Vorträgen und 195 Posterpräsentationen. Zum dritten Mal wurde der Biocat Award, eine Auszeichnung für wissenschaftliche Exzellenz auf dem Gebiet der Biokatalyse, verliehen. Die Biocat2008-Preisträger sind Prof. Dr. Uwe Bornscheuer (Universität Greifswald, Deutschland), Dr. Ramesh N. Patel (Bristol-Myers Squibb, USA) und Prof. Dr. Hermann Sahm (FZ Jülich, Deutschland).
Das konsequente Corporate Design, das sich wie ein roter Faden durch alle bisher durchgeführten Konferenzen zieht, hat einen hohen Wiedererkennungswert und sichert eine effektive Kommunikation zwischen Veranstalter und Teilnehmern. Insgesamt konnten die Organisatoren des 4th International Congress on Biocatalysis die Attraktivität der Veranstaltung 2008 noch weiter steigern und einen Rekord sowohl bei den Teilnehmerzahlen als auch bei der Menge der wissenschaftlichen Präsentationen erzielen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Kongress selbst war ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit für die Weiße Biotechnologie. Mit 376 Teilnehmern wurde ein Multiplikationseffekt verwirklicht, der internationale Dimensionen erreicht hat. Das Book of Abstracts ist unter der ISBN-Nummer 978-3-930400-74-4 veröffentlicht worden.


Fazit

Biocat ist zu einem Markenzeichen in der internationalen Kongresslandschaft geworden. Diese erfolgreiche Entwicklung gilt es in Zukunft fortzusetzen. Genauso wie die Weiße Biotechnologie selbst stehen auch die biocat-Konferenzen für Interdisziplinarität, Netzwerke und Innovation. Dieser hohe Anspruch soll auch bei der biocat2010, die vom 29. August bis 2. September 2010 in Hamburg stattfinden wird, erfüllt werden.

Übersicht

Fördersumme

64.000,00 €

Förderzeitraum

01.06.2007 - 30.11.2008

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation
Umwelttechnik