Förderschwerpunkt Biotechnologie: International Congress on Biocatalysis 2002
Projektdurchführung
TuTech Innovation GmbH
Harburger Schloßstr. 6 - 12
21079 Hamburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Anwendung von Biokatalysatoren in biotechnologischen Produktionsverfahren führt vielfach zu einer besseren Ausnutzung von Rohstoffen, einer Minimierung von Schadstoffemissionen und einer Herabset-zung des Energieverbrauchs bei gleichzeitig verbesserter Produktqualität und -reinheit. Aufgrund dieser Vorteile wird der Einsatz von Enzymen in industriellen Prozessen, in denen zurzeit noch chemische oder physikalische Verfahren dominieren, weiter zunehmen. Der International Congress on Biocatalysis (biocat 2002) sollte als hochklassige Veranstaltung deutschen, europäischen und außereuropäischen Experten und Nachwuchswissenschaftlern auf dem Gebiet der Biokatalyse ein Forum zum Austausch der neuesten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse bieten. Hierbei wurden Synergien angestrebt, die sich au s dem fünfjährigen Engagement der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Bereich Integrierte Biotechnologie und anderen - nicht DBU geförderter - Forschungsaktivitäten ergaben. Insbesondere wurde ein Iformationsaustausch zwischen dem DBU-Verbundvorhaben Biokatalyse und anderen Kompetenzzentren, wie beispielsweise dem neugegründeten InnovationsCentrum Biokatalyse (ICBio), angestrebt.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUnter der Leitung von Prof. Garabed Antranikian hat ein Kernteam alle erforderlichen Aufgaben zur Vorbereitung des Kongresses bearbeitet. Zu den Aufgaben dieses Teams gehörte insbesondere die organisatorische Planung und Durchführung des Kongresses und des Rahmenprogramms sowie die Erstellung aller im Zusammenhang mit der Tagung stehenden Druckschriften. Die wissenschaftliche Ausgestaltung und Evaluation der eingereichten Beiträge oblag dem Organisationskomitee sowie dem Internationalen Wissenschaftlichen Beirat, der aus insgesamt 28 hochkarätigen Persönlichkeiten aus Hochschule und Industrie zusammengesetzt war. Der Kongress war unterteilt in Plenarvorträge, Kurzvorträge und Posterpräsentationen. Darüber hinaus war ein angemessener Zeitraum für Diskussionen vorgesehen.
Ergebnisse und Diskussion
Der International Congress on Biocatalysis fand im Zeitraum vom 28. bis 31.07.2002 an der Technischen Universität Hamburg-Harburg statt. Die viertägige Veranstaltung gab insgesamt 335 Teilnehmern aus 34 Ländern die Gelegenheit, ihre neuesten Ergebnisse vor Fachpublikum zu präsentieren und neue Kontak-te zu Universitäten und Firmen zu knüpfen. Das umfangreiche wissenschaftliche Programm umfasste sechs Themenschwerpunkte mit insgesamt 65 Vorträgen und 152 Posterpräsentationen. Im Rahmen der Nachwuchsförderung wurden drei Vorträge sowie drei Posterpräsentationen mit Preisen in Höhe von insgesamt 4.500,- Euro ausgezeichnet. Von den insgesamt 65 Vorträgen entfielen 40 Beiträge auf eingeladene Referenten, die ihre Ergebnisse in jeweils 30-minütigen Vorträgen präsentieren konnten. Die Redezeit der übrigen Vorträge war auf 15 Minuten limitiert. Die Themenkomplexe umfassten das gesamte Spektrum biokatalytischer Forschung und Anwendung. Die präsentierten Forschungsergebnisse belegen das große biotechnologische Potenzial von Biokatalysatoren gerade auch unter dem Aspekt des produkt- bzw. produktionsintegrierten Umweltschutzes. Hier stand der Einsatz von Biokatalysatoren im Sinne einer nachhaltigen Biotechnologie in den Bereichen Pharma-, Lebensmittel-, Feinchemie- und Textilindustrie im Vordergrund. Wichtige Forschungsschwerpunkte für die Zukunft konnten in den Bereichen Screening, effiziente Expressionssysteme, Downstream-Processing und Produktaufarbeitung ausgelotet werden. Die Posterbeiträge wurden über die gesamte Kongressdauer präsentiert und waren für die Teilnehmer jeder-zeit zugänglich. In einem 270 Seiten umfassenden Book of Abstracts wurden alle Beitragskurzfassungen aufgeführt und den Teilnehmern zu Kongressbeginn zur Verfügung gestellt. Das Book of Abstracts ist unter der ISBN-Nummer 3-930400-49-9 über den Buchhandel erhältlich.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das durchgängige Corporate Design hat eine effektive Kommunikation zwischen Veranstalter und Teilnehmern entstehen lassen. Diese Kommunikationskultur setzte sich auch in der Zusammenarbeit mit den Medien fort. Die schon im Vorfeld begonnene Öffentlichkeitsarbeit wurde während des Kongresses konsequent fortgeführt. Vor und während des International Congress on Biocatalysis erschienen insgesamt drei Berichte, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Veranstaltung standen. Besonders erfreulich war die Berichterstattung in der Region Hamburg mit Beiträgen im Fernsehen und Radio (NDR-Fernsehen/Hamburger Journal, NDR 4 Info-Sender). Der Internetauftritt des Kongresses (www.biocatalysis.de) war bei allen internationalen Suchmaschinen angemeldet und trug wesentlich zur Öffentlichkeitsarbeit vor, während und nach der Veranstaltung bei.
Fazit
Der Standort Hamburg bot ideale Voraussetzungen für die Organisation und Durchführung des International Congress on Biocatalysis. Zum einen verfügte die Organisationsleitung über weitreichende Erfah-rungen in der Ausrichtung von Meetings, Kongressen und internationalen Konferenzen (International Congress on Extremophiles, VAAM-Frühjahrstagung u. a.). Zum anderen war durch die Unterstützung seitens der Universitätsleitung und die hervorragende Infrastruktur der TU Hamburg-Harburg sowie der TUHH-Technologie GmbH ein reibungsloser Ablauf gewährleistet. Das große, gerade auch internationa-le, Interesse an einer Veranstaltung wie dem International Congress on Biocatalysis belegt die beeindruckende Teilnehmerzahl, die die Erwartung der Organisationen bei weitem übertroffen hat. Insbesondere vor dem Hintergrund nationaler (Biotrans, Deutschland) und internationaler (BioCat der Catalyst Group, USA) Konkurrenzveranstaltungen wurde mit einer Teilnehmerzahl von nicht mehr als 200 Personen ge-rechnet. Diese Zahl wurde weit übertroffen. Die lobenden Reaktionen der Kongressbesucher haben gezeigt, dass der International Congress on Biocatalysis durch seine einzigartige Mischung biologischer, chemischer und verfahrenstechnische Themenschwerpunkte eine einzigartige Stellung in der internationalen Kongresslandschaft einnimmt. Seitens der Kongressteilnehmer gab es durchgehend positive Resonanz hinsichtlich der Organisation, des wissenschaftlichen Programms und der Rahmenveranstaltungen. Dieses überaus positive Fazit ist auch von Seiten der Organisationsleitung zu ziehen. Die erfolgreiche Durchführung des ersten International Congress on Biocatalysis 2002 bildet eine solide Basis für das Fortbestehen dieser innovativen Veranstaltungsreihe und hat sicherlich auch Vorbildcharak-ter für die Organisation möglicher Folgekongresse.
Fördersumme
82.377,81 €
Förderzeitraum
01.09.2001 - 31.08.2002
Bundesland
Hamburg
Schlagwörter
Klimaschutz
Landnutzung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik