Projekt 13040/01

Förderschwerpunkt Biotechnologie: Verbund Industrielle Nutzung von Biokatalysatoren: Sachliche und logistische Koordination des Gesamtverbunds Industrielle Nutzung von Biokatalysatoren – Erarbeitung innovativer Problemlösungen durch Verknüpfung von B[…]

Projektdurchführung

Technische Universität Hamburg (TUHH) CBBS Center for Biobased Solutions
21073 Hamburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Biotechnologie verfügt als interdisziplinäre Querschnittstechnologie über ein hohes Problemlösungspotenzial bei der Entwicklung neuartiger Verfahren und Produkte im Sinne eines produkt- bzw. produktionsintegrierten Umweltschutzes. Der Einsatz von Biokatalysatoren spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Im Sinne eines neuen Bewusstseins ist die Abkehr von end-of-pipe Maßnahmen zur Beseitigung von Umweltschäden dringend geboten. Der Verbund Biokatalyse sollte entscheidend dazu beitragen, den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Industrie zu fördern sowie innovative Verfahren und Produkte in eine industrielle Nutzung zu übertragen. In einem Bündnis für die Biokatalyse sollten die Leistungsfähigkeit der integrativen Querschnittsdisziplin Biotechnologie in den Bereichen Feinchemikalien, Wirkstoffe, Textil und Methoden gemeinschaftlich unter Beweis gestellt und folgende Ziele erreicht werden:
- Senkung des Ressourcenverbrauchs (Rohstoffe und Energie),
- Vermeidung und/oder Verminderung von Prozessabfällen sowie
- Verwertung von Abfällen im Produktionsverbund.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Aktivitäten der im Verbund Biokatalyse zusammengefassten Arbeitsgruppen wurden durch das Koordinationsprojekt aufeinander abgestimmt, woraus zahlreiche Synergien, insbesondere durch die effiziente Kommunikation zwischen den Projektgruppen, resultierten. Regelmäßige Treffen der Projektpart-ner sowie das Kooperieren im Rahmen von so genannten Task-Forces zu Schwerpunktthemen gewährleisteten eine enge Verzahnung der Projekte im Sinn eines echten Verbunds. Eine Internetseite www.biokatalyse.de diente sowohl dem Informationsaustausch der Gruppen untereinander als auch der Information der breiten Öffentlichkeit.


Ergebnisse und Diskussion

Koordinator des Verbundvorhabens war Prof. Garabed Antranikian, TU Hamburg-Harburg, der bei der Durchführung der operativen Arbeiten durch Dr. Ralf Grote unterstützt wurde. Stellvertretender Verbundkoordinator war PD Dr. Dieter Sell, DECHEMA e.V., Frankfurt am Main, welche als wissenschaftliche Gesellschaft die Biotechnologie in Deutschland und darüber hinaus die Deutsche Biotechnologie im Ausland repräsentiert. In dieser Position konnte die DECHEMA die Vertretung des Verbunds, seiner Zielsetzung und vor allem seiner Ergebnisse in Form einer effizienten Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Den Koordinatoren des Verbundvorhabens oblag es, die wissenschaftlichen Projekte zu koordinieren und verschiedene Aufgabenschwerpunkte untereinander zu verbinden (z. B. durch die Realisierung so genannter Task-Force-Gruppen zur Vertiefung verschiedener Schwerpunktthemen). Der Gesamtverbund sollte durch die Aktivitäten des Koordinationsbüros flexibel und effizient gestaltet werden und jederzeit einen Zugriff auf die Resultate der einzelnen Projektpartner ermöglichen. Dabei wurde in besonderer Weise Wert darauf gelegt, einzelne Problemstellungen nicht unabhängig voneinander zu bearbeiten, sondern eine Abstimmung zu erzielen, um Duplikationen zu vermeiden. Über den Koordinator sollten öffentlichkeitswirksame Kontakte hergestellt werden, die den Verbund in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit, aber auch interessierten Industriepartnern und Interessensverbänden im In- und Ausland, vorstellten. Die außerordentlichen nationalen und internationalen Kontakte der Verbundkoordinatoren boten hierfür optimale Voraussetzungen: So wurde der Verbund im Rahmen zahlreicher Tagungen und Messen sowie durch den professionellen Internetauftritt (www.biokatalyse.de) vorgestellt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Messebeteiligungen/Kongresse
- VAAM 2000, München,
- BioTechnica 2001 und 2003, Hannover,
- Woche der Umwelt (eine Initiative des Bundespräsidenten in Zusammenarbeit mit der DBU) 2002, Berlin,
- International Congress on Biocatalysis (Biocat2002), Hamburg.
Publikationen
1.) Ralf Grote, Dieter Sell und Garabed Antranikian (2000). Der Verbund Biokatalyse - Industrielle Nutzung von Biokatalysatoren - Erarbeitung innovativer Problemlösungen durch Verknüpfung von Biotechnologie und Umweltkostenmanagement in Kooperation zwischen Hochschulen und mittelständischen Unternehmen. Microbiology 2000 (Frühjahrstagung der VAAM), München, Posterpräsentation.
2.) Ralf Grote und Garabed Antranikian (2001). Joint project biocatalysis - A major alliance for biocatalysis. In: Sonderausgabe Biokatalyse, S. Heiden und R. Erb (Hrsg.), Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 6-10.
3.) Ralf Grote und Garabed Antranikian (2001). Verbund Biokatalyse - ein starkes Bündnis für Biokatalyse. In: Sonderausgabe Biokatalyse, S. Heiden und R. Erb (Hrsg.), Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 10-14.
4.) Faltblätter zum Verbund Biokatalyse, herausgegeben vom Zentrum für Umweltkommunikation gGmbH, Osnabrück, im Auftrag des Koordinationsbüros Biokatalyse.
5.) International Congress on Biocatalysis (biocat 2002) (2002), Book of Abstracts, Hrsg.: R. Grote & G. Antranikian, TUHH-Technologie GmbH, Hamburg, ISBN: 3-930400-49-9.
6.) Ralf Grote und Garabed Antranikian (2003). Verbund Biokatalyse und InnovationsCentrum Biokatalyse - Biokatalysatoren im Dienste eines integrierten Umweltschutzes. In: Transkript Sonderheft Nachhaltige Biokatalyse, S. Heiden und R. Erb (Hrsg.), BIOCOM AG, Berlin, 6-11.


Fazit

Insgesamt hat der Verbund verdeutlicht, dass eine enge fachliche Führung der einzelnen Kooperationsvorhaben durch die DBU-Geschäftsstelle unbedingt notwendig ist, um die Nachhaltigkeit der zu entwickelnden Prozesse, unter gleichzeitiger Betrachtung aller Aspekte des Nachhaltigkeitsdreiecks, Ökonomie, Ökologie und Soziales, zu gewährleisten und deren Bedeutung immer wieder anzumahnen. Mit einzelnen, hervorragend durchgeführten Kooperationsvorhaben, wurde die Zielstellung, im Rahmen biotechnologischer Produktionsverfahren zu einer erheblich verbesserten Ausnutzung von Rohstoffen, einer Minimierung von Schadstoffemissionen und Herabsetzung des Energieverbrauchs bei gleichzeitig verbesserter Produktqualität und -reinheit zu gelangen, erreicht. Die Multiplikation der erarbeiteten Ergebnisse obliegt im Weiteren dem Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, welches im Rahmen dieses Koordinationsprojekts einen größeren Auftrag erhalten hatte.

Übersicht

Fördersumme

633.500,87 €

Förderzeitraum

01.09.1999 - 31.12.2003

Bundesland

Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter

Bundesrepublik Deutschland
Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik