Projekt 13028/00

Förderschwerpunkt Biotechnologie: Verbund Sensorik in der Biotechnologie: Öffentlichkeitsarbeit sowie fachliche und logistische Koordination des Gesamtverbunds Entwicklung und praktische Erprobung innovativer Sensoren mit dem Ziel des produkt- bzw. p[…]

Projektdurchführung

Leibniz Universität HannoverZentrum Angewandte ChemieInstitut für Technische Chemie
Callinstr. 5
30167 Hannover

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Um den Wirtschaftsstandort Deutschland auch nach der Jahrtausendwende attraktiv und ausbaufähig zu gestalten, ist es nicht nur nötig, neue Verfahren und Produktionsprozesse zu entwickeln. Vielmehr ist es unerlässlich, neue und bestehende industrielle Produktionsprozesse an dem Leitbild Sustainable Development (Nachhaltigkeit) zu orientieren. Nur durch die Entwicklung neuer umweltentlastender oder res-sourcenschonender Technologien, Produkte und Produktionsprozesse wird sich ein Wirtschaftsstandort Deutschland in ökonomischer und ökologischer Sicht stabil, sicher und richtungsweisend entwickeln können. Dieses soll im Verbund durch den Einsatz von Biosensorsystemen erreicht werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Ziele des Verbunds Sensorik lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Definition von Prozessleitgrößen in bestehenden und zu entwickelnden Prozessen, um eine Um-weltentlastung und Ressourcenschonung unter ökonomischen Gesichtspunkten zu erreichen.
2. Planung, Konzeption und Aufstellung von Analysensystemen, um diese Prozessleitgrößen unter den vom Prozess vorgegebenen Zeitkonstanten zu erfassen.
3. Erhalten, Definition und Erarbeitung von Datenauswertungs- und Prozessregelstrategien.
4. Optimierung und Einsatz der Analysensysteme an den realen Prozessen.
5. Bereitstellung der Messdaten für ein betriebliches Umweltkostenmanagement.
6. Ausarbeitung der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Prozesse.
7. Bereitstellung valider Daten, um die Umweltentlastung und Ressourcenschonung durch biotechnologische Verfahren/Produkte im Sinne eines produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutzes aufzuzeigen.
Ziel des Koordinations-Projekts war es, den Gesamtverbund flexibel und effizient zu gestalten und jederzeit die Resultate und Aufgaben den anderen Partnern zukommen zu lassen. Hier wurde besonderer Wert darauf gelegt, einzelne Problemstellungen nicht unabhängig voneinander zu bearbeiten, sondern die Einzelarbeiten aufeinander abzugleichen. Über den Koordinator sollten öffentlichkeitswirksame Kontakte hergestellt werden, die den Verbund in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit aber auch interessierten Industriepartnern im In- und Ausland vorstellen. Hier wurde auch eine aktive Einbeziehung der Medien, der Politik und der Verbände (Industrie- und Umweltverbände) angestrebt, um eine schnelle Verbreitung der erzielten Ergebnisse zu erreichen.


Ergebnisse und Diskussion

I. Strukturierung des Verbunds
Auf dem ersten Gesamttreffen des Verbunds am 02. Dezember 1998 wurde eine feste Struktur des Verbunds beschlossen. Zu dieser Struktur gehört die Aufgliederung der Projekte in Verbundgruppen, die projektübergreifend bestimmte Themenschwerpunkte gemeinsam bearbeiten sollten. Auf dem Verbundtreffen wurden in Absprache mit allen Verbundpartnern die beiden Verbundgruppen
· Ernährung (Leitung Prof. Dr. Flaschel, Universität Bielefeld) und
· Pharmazie / Gesundheit (Leitung Dr. Faurie, AMINO GmbH, Frellstedt)
gegründet. Diese Struktur wurde über den gesamten Zeitraum des Verbunds beibehalten.
II. Verbundtreffen
Zur Organisation des Verbunds, zur Gründung von Taskforce-Gruppen und zur Besprechung aktueller Fragestellungen auch wissenschaftlicher Art, fanden innerhalb der drei Projektjahre mehrere Verbundtreffen statt. Diese Treffen wurden in der Regel an größere wissenschaftliche Tagungen oder Messen angegliedert (z. B. BIOTECHNICA 1999, Heiligenstädter Kolloquium 2000, BioTechnica 2001). Neben diesen Haupttreffen fanden mehrere Treffen der Koordinatoren und Verbundgruppenleiter statt.
III.Taskforce-GruppenIm Bereich der Taskforce-Gruppen waren insgesamt fünf Gruppen aktiv:
· Chemometrics (Leitung Dr. Becker, München)· Ökonomie & Ökologie (Leitung Dr. Faurie, Frellstedt)
· Internet (Leitung Prof. Dr. Scheper, Dr. Ulber, Hannover)
· Faseroptische Sensorik in der UV-VIS-NIR Spektroskopie in der Bioanalytik (Koordination Dr. Schael, Erlangen)
· Toxizitätssensoren (Leitung Dr. Ulber, Hannover)
Dabei haben die TF-Gruppen entweder öffentliche Veranstaltungen (Workshops) abgehalten oder sie boten Anlaufstellen für die Verbundpartner bei der Bearbeitung spezifischer Probleme (insbesondere TF-Gruppe Ökonomie & Ökologie). Die Arbeiten der TF-Gruppen wurden durch ein gemeinsames Treffen der Gruppen Chemometrie, Internet und Ökonomie & Ökologie im November 2001 abgeschlossen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Eine wichtige Funktion der Koordinationsstelle lag in der Öffentlichkeitsarbeit des Verbunds. Im ersten Projektjahr wurden hierzu verschiedene Aktivitäten entwickelt, die in den Jahren 2000 und 2001 fortge-führt und ausgebaut wurden. So war der Verbund über seine Internetpräsentation (http://www.biosensor.de bzw. http://www.verbund-sensorik.de) zu erreichen. Die zweite Adresse steht auch über die Laufzeit des Verbunds hinaus zur Verfügung. Die im Jahr 1999 gestaltete Broschüre wurde mit einer Auflagenhöhe von 1.000 Stück verteilt und ist restlos vergriffen. Die Broschüre wurde auch ins Englische und Französische übersetzt. Diese und die deutsche Version stehen als pdf-Dateien im Internet zur Verfügung. Darüber hinaus wurde auch von Seiten der DBU ein weiterer Satz Broschüren über den Verbund erstellt.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Öffentlichkeitsarbeit waren wissenschaftliche Vorträge über den Gesamtverbund, in denen neben der wissenschaftlichen Ausrichtung der Teilprojekte auch konkret auf die Grundgedanken des Verbunds eingegangen wurde. Dabei fanden Vorträge u. a. auf folgenden Veranstaltungen statt:
1999: Biosensor Symposium, BioTechnica; 2000: DECHEMA-Kolloquium Biotechnologie - Schlüssel zum produktionsintegrierten Umweltschutz, DECHEMA-Arbeitsauschuss Messen und Regeln in der Biotechnologie; Vortrags- und Diskussionstagung der GVC/DECHEMA Prozessmesstechnik in der Biotechnologie; Analytica Conference, ACHEMA, Biotechnology 2000 in Berlin; 10. Heiligenstädter Kollo-quium; 2001: Bio-Gen-Tec-Forum NRW, Terratech, DECHEMA-Jahrestagung der Biotechnologen, Bio-Technica. In den Jahren 1999 und 2001 präsentierte sich der Verbund auch mit einem Messestand bzw. der Beteiligung am Messestand der DBU auf der BioTechnica. Im Jahr 2001 wurde eine CD-ROM über den Verbund erstellt (Auflage 1.500 Stk.). Auf dieser CD-ROM befinden sich neben ausführlichen Informationen zu allen Teilprojekten auch weiterführende Informationen zum Thema Bioanalytik. Die CD-ROM kann über die Laufzeit hinaus bei der Koordinationsstelle bestellt werden. Ebenfalls im letzten Projektjahr sind zwei Publikationen über das Koordinationsprojekt erschienen:
R. Ulber, T. Scheper (2001): Der Verbund Sensorik in der Biotechnologie; euro-biotech: 66-69
R. Ulber, T. Scheper (2001): Der Verbund Sensorik in der Biotechnologie. In Erb, R. & Heiden, S. (Hrsg.) (2001): Sensorik, Sonderausgabe BIOSpektrum: 6-8


Fazit

Die Koordinationsstelle war für die Organisation und Durchführung verschiedener Veranstaltungen verantwortlich, im Rahmen derer die beteiligten wissenschaftlichen Projekte präsentiert wurden. Darüber hinaus wurde die Koordinationsstelle von den Projektpartnern für die organisatorische Unterstützung der Einzelprojekte in Anspruch genommen. Sie war auch Keimzelle vieler Aktivitäten der verschiedenen TF-Gruppen. Diese Aktivitäten wurden allerdings nur sehr zögernd von den Projektpartnern angenommen.

Übersicht

Fördersumme

293.680,94 €

Förderzeitraum

01.03.1998 - 31.03.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik