Plädoyer für umweltverträgliches Bauen im ländlichen Raum
Projektdurchführung
Bund Heimat und Umwelt in
Deutschland e. V. (BHU)
Adenauerallee 68
53113 Bonn
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Entscheidungshilfen für die Verantwortlichen der kommunalen und regionalen Entwicklungsplanung zum umweltschonenden, d. h. flächensparenden, sozialverträglichen und energiesparenden Bauen. Derzeitige Flächeninanspruchnahme für Siedlungszwecke steht den Zielen der Nachhaltigkeit des Naturhaushalts konträr entgegen. Ziel ist es, einen Beitrag zur Trendwende in der qualitativen und quantitativen Inan-spruchnahme von Flächen und damit zur nachhaltigen Sicherung zu leisten.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Erstellung der Fachbeiträge
- Redaktionssitzungen mit den Mitgliedern der Fachgruppen Ländlicher Raum und Dorferneuerung und Umwelt und Naturschutz und entsprechenden weiteren Experten
- Fertigstellung der Broschüre (Grafik, Layout, Druck)
- Vorstellung der Broschüre in den Medien, u. a. Organe der Landesverbände, der kommunalen Spitzenverbände, der Architekten- und Handwerkskammern etc.
- Informationsveranstaltungen mit Vertretern der Kommunen, der Architektenkammern, Heimatvereine etc.
Ergebnisse und Diskussion
Aufgrund der äußeren Einflüsse und der großen Schwankungsbreite der Untersuchungsergebnisse konnten sowohl bei den Bauformparametern als auch bei den Betriebstechnikansätzen keine durchgehenden signifikanten Unterschiede hinsichtlich einer Rottebeschleunigung festgestellt werden. Allerdings liefern die Untersuchungsergebnisse der einzelnen rottebeeinflussenden Faktoren Hinweise auf die positive Wirkung verschiedener Bauform- und Betriebstechnikansätze.
Die Witterungsabhängigkeit der Rotte zeigte sich besonders in den Serien während der kalten Witterungsperioden. Hier ist die Isolierung den nichtisolierten Kompostern in Bezug auf die Temperatur-Entwicklung und der damit verbundenen Rottebeschleunigung überlegen, während eine höhere Außentemperatur diese Unterschiede mindert oder vollständig ausgleicht. Die Außentemperatur hat auf die Temperaturentwicklung der offenen Lattenkomposter den größten Einfluss.
Der Volumenverlust des Rottegutes erreicht über die gesamte Rottedauer bei allen Kompostern ein ähnliches Niveau. Die Lattenkomposter zeigen aufgrund der größeren Grundfläche und der daraus resultierenden geringeren Auflast die niedrigsten Setzungswerte in der Bauformreihe, während die konische Bauform aufgrund der kleineren Grundfläche und der Höheren Auflast günstigere Setzungswerte liefert. Der Bodenrost wirkt sich ebenso wie die Rückhomogenisierung des Inputmaterials mit der obersten Schicht des Rottegutes zusätzlich positiv auf die Setzung aus.
Für den Feuchtmassenabbau zeigen die Parameter konisch, Bodenrost und Rückhomogenisierung wiederum positive Wirkung, während wie bei der Setzung die Lattenkomposter und der Ansatz mit Fertig-Kompostbeimischungen die niedrigsten Werte erreichen.
Die Ergebnisse zum Abbau der organischen Trockensubstanz liefern keine eindeutige Tendenz, die eine Aussage über eine positive Wirkung für einen der untersuchten Parameter zulassen.
Auch in den Ergebnissen der Rottegraduntersuchungen zeigten sich die Komposter mit Isolierung den übrigen Bauformen während der kalten Perioden überlegen. In den warmen Perioden nähern sich die erreichten Rottegrade der Komposter an.
Die exemplarischen Untersuchungen an den Fertigkompostproben der ersten Serie zeigten, dass das Rottegut im konischen Komposter, der hier Rottegrad V erreichte, im Vergleich zum Lattenkomposter zwar wesentlich weiter verrottet war, allerdings war der Rotteprozess auch hier noch nicht vollständig abgeschlossen.
In den durchgeführten Biotests zur Überprüfung der Pflanzenverträglichkeit zeigten sich sehr hohe Schwankungen in den Kresse- und Erbsenerträgen, die zum Teil in den hohen Salzgehalten der untersuchten Kompostproben und zum anderen in der mangelnden phytopathogenen Entseuchung des Kompostes begründet sind.
Die Untersuchung der umweltrelevanten Auswirkungen lieferten die folgenden Ergebnisse. Die Schwermetalluntersuchungen zeigen, dass die untersuchten Kompostproben die von der Bundesgüte-Gemeinschaft Kompost angesetzten Grenzwerte mit Ausnahme einiger Ausreißer nicht überschreiten. Die Nährstoffgehalte liegen im Mittel in den im LAGA Merkblatt M 10 angegebenen Wertebereichen. Die Ausbringungsmenge des Kompostes ist stark von den Nährstoffbedürfnissen der zu düngenden Pflanzen abhängig.
Die Temperaturentwicklung in den untersuchten Kompostern reicht nicht allein zur humanpathogenen Entseuchung aus.
Salmonellen konnten im Rohmaterial und im Kompost nicht nachgewiesen werden, allerdings wurden auch keine Inputchargen künstlich kontaminiert, um daran einen eventuellen antagonistischen Entseuchungseffekt nachzuweisen.
Für die orale Annahme als Infektionsweg und unter Ausschluss von mit Fäkalien verunreinigten Input-Materialien sowie ungekochten Fleischresten ist eine Gefährdung weitgehend auszuschließen.
Fazit
Die in dem Projekt erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Optimierung der Rotte durch bau- und betriebstechnische Maßnahmen in Bezug auf verschiedene rottebeeinflussende Faktoren möglich ist. Umweltrelevanten Auswirkungen der Kompoststellen - insbesondere bzgl. der Sickerwasseremission - sind eindeutig nachweisbar, können jedoch durch betriebs- und bautechnische Maßnahmen gemindert werden. Im Kontext der boden- und grundwasserrelevanten Emissionen der weit größeren Kulturflächen in Hausgärten ist die Emission der Kompoststelle selbst allerdings von nachgeordneter Bedeutung.
Fördersumme
61.201,64 €
Förderzeitraum
15.03.1998 - 16.07.2001
Bundesland
Neue Bundesländer
Schlagwörter
Neue Bundesländer
Umweltkommunikation