Kreislaufführung von Waschwasser
Projektdurchführung
HTM Reetz GmbH
Köpenicker Str. 325
12555 Berlin
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Projekt zielte auf die Entwicklung und Demonstration eines Verfahrens, mit dem in Wäschereien mindestens 85 % des beim Waschen anfallenden Abwassers, der überwiegende Teil der Waschmittelchemikalien und an das Abwasser gebundene Wärme im Kreislauf geführt, sowie die Abprodukte in feuerfeste Keramikbauteile gewandelt werden können.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenØ Klärung kreislaufbezogener waschmittelchemischer Fragen durch theoretische chemische Modellierung des Wasch- und Recycling-systems; labormäßige Entwicklung eines membrangängigen Waschmittels.
Ø Klärung der günstigsten Aufbereitungsvariante durch kleintechnische Versuche zur Mikrocrossfiltration und Umkehrosmose; halbtechnische Versuche zur Kombination beider Verfahrensstufen.
Ø Vorarbeiten für die Errichtung der Demonstrationsanlage durch halbtechnische Versuche in einer Wäscherei.
Ø Klärung der Teilprozesse Wärme- und Rückstandsbehandlung durch labortechnische Arbeiten zum Abtrennen, Trocknen und Keramisieren der Reststoffe.
Ø halbtechnische Waschversuche und Anpassung des Waschmittels;
Ø Praktische Umsetzung in einem System zur Behandlung von 0,5 bis 1 m3 Abwasser pro Tag und Gewinnung neuer Partner für den Dauertest.
Ergebnisse und Diskussion
Als Ergebnis der kreislaufbezogenen waschmittelchemischen Fragen wurde das auf das Verfahren zugeschnittene Waschmittel CCMO4 entwickelt. Seine Waschwirkung ist mit farbmetrischen Weißbewertungen Krefelder Kontrollstreifen belegt.
Eine Kombination aus Bogensieb für die Vorreinigung, gefolgt von Polypropylen-Rohrmembranen für die Filterstufe und von Seewassermembranen für die Umkehrosmose erscheint als geeignete Verfahrenstechnik. Mit Abwässern, die aus dem Waschen mit CCMO4 stammen, wird die Aufbereitungsrate von 85% sicher erreicht, mit Wässern anderer membrangängiger Waschmittel wie z.B. Osmac RO 01 können 70 % des Inputs mit Spülwasserqualität bereitgestellt werden. Es konnten die Grundlagen für das Behandeln des auszuschleusenden Schmutzes gelegt werden. Verarbeitet werden Flusen und das Konzentrat der Filterstufe. Als Fällungs- und Zuschlagsstoffe dienen Aluminiumverbindungen. Am Ende des Teilprozesses stehen feuerfeste Teile für z.B. den Ofenbau. Vertieft wurden die Kenntnisse zum Aufarbeiten von Eluat zu Waschlauge.
Das Verfahren ist geeignet für Wäschereien mit Waschschleudermaschinen und einem Abwasseranfall von vorerst >10 und <20 m3/d. Die Versuchsanlage wurde so ausgebaut, dass mit ihr in einer Wohngebiets-Wäscherei eine Kreislaufführung mit CCMO4 in der Größenordnung von 0,5 bis 1 m3/d. praktiziert werden kann.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Offenlegung des Kreislaufsystems wird nach der Gebrauchsmusteranmeldung erfolgen.
Fazit
Das Projektziel, prinzipiell zu demonstrieren, dass Wäschereien zu geschlossenen Wasser-, Wärme- und Waschmittel-Kreisläufen übergehen können, ist erreicht. Die Erwartung an Amortisationszeiten von kleiner/gleich drei Jahren kann das vorgestellte System weitestgehend erfüllen.
· das Verfahren auf das weitestgehende Schließen des Wasserkreislaufes in Wäschereien auszurichten;
· durch Verzahnung der Waschprozesse, der Abwasserbehandlung und der Wasser- und Wärmebereitstellung eine komplexe technische Lösung anzubieten;
· die Ausschleusung von Schmutz und verbrauchten Waschmittelchemikalien ohne Inanspruchnahme von Deponieraum und ohne Belastung der Vorflut zu ermöglichen;
· durch Nachrüstung bestehender Anlagen Entwicklungen auf dem Gebiet der Membrantechnologien umweltrelevant und betriebskostensenkend wirksam machen zu können.
Fördersumme
58.903,38 €
Förderzeitraum
01.08.1998 - 28.03.2000
Bundesland
Berlin
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik