Projekt 12578/01

Zukunftsfähige Gestaltung eines neuen Stadtteils in Erlangen

Projektdurchführung

Natur- und Umwelthilfe e. V.
Pfaffweg 4
91054 Erlangen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projektes war es, in enger Zusammenarbeit mit dem Schul-, Planungs-, und Umweltreferat der Stadt Erlangen, wie in der Agenda 21 gefordert, die Meinung der Jugend zu einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Umweltentwicklung eines neuen Stadtteils einzuholen und die Jugendlichen an der Planung zu beteiligen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZu Beginn wurde das Projekt den an der Planung des neuen Stadtteils beteiligten Referaten der Stadt Erlangen und der Regierung von Mittelfranken in Einzelgesprächen vorgestellt. Im nächsten Schritt wurde versucht, über inner- und außerschulische Wege, Jugendliche von dem Vorhaben zu informieren, und sie für eine Mitarbeit zu gewinnen.
Die beteiligten Jugendlichen konnten aus verschiedenen, von der Natur- und Umwelthilfe e.V. vorgegebenen Themen mit planungsrelevantem Hintergrund auswählen oder selbständig ihre Vorstellungen in das Projekt einbringen. Auf diese Weise wurden sowohl wichtige Grundlagenuntersuchungen (in Form von Facharbeiten) erstellt, als auch konkrete Planungen für die Gestaltung von Teilen des neuen Stadtteils durchgeführt. Die Erhebung von ökologischen Grundlagendaten für das Planungsgebiet war besonders wichtig, da bislang nur unzureichende Daten bei den kommunalen Planungsträgern vorhanden waren. Den Jugendlichen wurde die Möglichkeit geboten, ihre Planungen direkt mit den zuständigen Behördenvertretern zu diskutieren und abzustimmen.


Ergebnisse und Diskussion

Es wurden von Schülern Erlanger Gymnasien sieben Facharbeiten angefertigt, die für ökologisch nachhaltige Planungen im neuen Stadtteil Röthelheimpark genutzt werden können.
Außerdem konnten Jugendliche in vier Fällen an der Objektplanung im neuen Stadtteil mitwirken, wodurch auf Teilflächen eine ökologisch vorbildliche Gestaltung möglich wurde. Ergebnisse der ökologischen Grundlagenuntersuchungen trugen weiterhin dazu bei, dass eine nicht an den örtlichen Gegebenheiten angepasste Wegeplanung vom Stadtrat verworfen und inzwischen durch eine naturschonende Planung ersetzt wurde.
Problematisch gestaltete sich die Aufgabe Jugendliche für das komplexe Thema der ökologischen Stadtplanung zu interessieren. Die erfolgreichste Methode war Gymnasiasten die Möglichkeit zu bieten, ihre Facharbeiten im Rahmen des Projektes anzufertigen. Eine längerfristige Mitarbeit ohne diesen leichten Zwang war die Ausnahme.
Am schwierigsten war es, Jugendliche an konkreten Planungen zu beteiligen. Von Seiten der Planungsbehörden wurde teilweise die Kompetenz der Jugendlichen in Frage gestellt und mehrheitlich eine passive Haltung dem Projekt gegenüber eingenommen. Auch war es grundsätzlich nur möglich an öffentlichen Planungen teilzuhaben, da aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Kontakte zu privaten Investoren geknüpft werden konnten.
Das Projekt kann auf ehrenamtlicher Basis nur noch in stark reduzierter Form weitergeführt werden. Insbesondere die aufwändige Betreuung von Facharbeiten und die schwierigen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung sind so nicht mehr möglich.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Planungen und Facharbeiten der Jugendlichen wurden in einer öffentlichen Ausstellung im Rathaus von Erlangen präsentiert. In diesem Zusammenhang wurde auch in der örtlichen Presse berichtet.


Fazit

Die Teilnahme von Jugendlichen an einer ökologisch ausgerichteten Stadtplanung war nur schwer durchführbar. Zum einen bestand auf Seiten der Jugendlichen nur ein geringes Interesse längerfristig an dem Projekt mitzuarbeiten, zum anderen war die Stadtverwaltung nur nach energischem Drängen bereit, die Ideen und Vorstellungen der Jugendlichen ernsthaft mit in die Planung einzubeziehen.

Übersicht

Fördersumme

71.473,49 €

Förderzeitraum

01.07.1998 - 30.06.2000

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation