Anwendungsorientierte Gestaltung von Atemschutzgeräten zur Vermeidung gesundheitlicher Belastung
Projektdurchführung
SATA-Farbspritztechnik GmbH & Co.
Domertalstr. 20
70806 Kornwestheim
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ziel des Projektes war es, gesundheitliche Belastungen für Arbeitnehmer durch anwendungsorientierte Gestaltung von Atemschutzgeräten, unter besonderer Berücksichtigung der Kommunikationsfähigkeit mit dem Schutzgerät, zu vermeiden. Dazu sollte ein intelligentes Luftmengenführungssystem aufgebaut werden. Die Reduktion des gefilterten Luftstroms soll zur Energieeinsparung und zu höheren Standzeiten der Filter führen und damit auch zu einem verringerten Deponievolumen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Erreichung des Projektziels wurden folgende Arbeitsschritte durchgeführt:
- Gestaltung, Aufbau und Testung des ersten Funktionsmusters,
- Empirische Analyse der Tragebeanspruchung des Funktionsmusters,
- Durchführung und Auswertung von Vergleichsuntersuchungen,
- Erstellung eines optimierten Funktionsmusters,
- Aufbau eines intelligenten Luftmengenführungssystems,
- Personenbezogene Untersuchungen zur CO2-Anreicherung (Optimierung der Totvolumia),
- Aufbau eines nullserienreifen Prototyps.
Ergebnisse und Diskussion
Es wurde ein Querförderungsprinzip entwickelt, bei dem die Luftzuführung seitlich, direkt in der Nähe des Ein- und Ausatembereiches mittels eines Diffusors erfolgt. Durch die Optimierung der Luftströmung wurde der Tragekomfort erhöht, da die reduzierte Luftströmung an der Haut eine geringere Hautreizung hervorruft und das Mikroklima im Atemanschluss verbessert wurde. Das realisierte Luftsteuerungssystem fördert situationsabhängig vom menschlichen Bedarf die jeweils optimale Luftmenge. Durch die gezielte Hard- und Softwareentwicklung für das Luftsteuersystem erhöht sich die Standzeit des Gesamtsystems aufgrund der optimierten Nutzung der Akkumulatoren und Filter. Die Prototypen sind bis zur Produktionsreife entwickelt wurden. Alle Untersuchungsergebnisse haben die Anforderung der maximalen nach innen gerichteten Leckage mit Klasse 2 (2%% aus der DIN EN 12941) erfüllt. Die ermittelten Werte des AWI-Prototypen 2 liegen zwischen 0,4 und 1,2% Leckage. Für weitere Untersuchungen wäre es sinnvoll, wenn wichtige physiologische Parameter der Probandin und physikalische Umgebungsparameter während der Untersuchungen gleichzeitig mit gemessen bzw. registriert würden. Die von der Bergbau-BG gestellte Probandin stellte nicht den Normalfall des Arbeitnehmers mit Atemschutzgerät dar.
Fazit
Die Ergebnisse der personenbezogenen Untersuchungen zeigen aufgrund dieses neuen Konzeptes eine Verbesserung der Tragebedingungen, des Tragekomforts und der Tragsicherheit für den Atemschutzgeräteträger.
Dadurch kann die Tragebereitschaft und Akzeptanz für Atemschutzgeräte in der praktischen Verwendung erhöht werden, welches zum Resultat hat, dass die Arbeitsunfähigkeitsfälle reduziert werden können. Durch die erhöhte Filter- und Akkumulatorenstandzeit können auch die Belastungen der Deponien und Sondermülldeponien verringert werden. Die Prototypen sind vom Arbeitsbereich Arbeitswissenschaft bis zur Produktionsreife entwickelt worden.
Fördersumme
94.844,64 €
Förderzeitraum
01.09.1998 - 18.05.2001
Bundesland
Hamburg
Schlagwörter